Der Sport-Club hat sich am Freitagnachmittag in einem Testspiel mit 0:0 von Bayer 04 Leverkusen getrennt.
Auch wenn ein 0:0 nicht unbedingt nach Spektakel klingt, konnte SC-Trainer Christian Streich dem Test viel Positives abgewinnen: „Ich bin sehr zufrieden. Die taktische Disziplin war wirklich sehr ordentlich. Wir haben leider kein Tor gemacht, aber haben auch nur drei, vier Chancen von Leverkusen zugelassen.“
500 Zuschauer in Wattens
Knappe zwei Stunden dauert die Fahrt aus dem Montafon, wo der Sport-Club seit vergangener Woche seine Zelte aufgeschlagen hat, ins 13 Kilometer von Innsbruck entfernte Wattens, Austragungsort des Vorbereitungsspiels gegen Bayer 04 Leverkusen.
Welcher der beiden Clubs das Gros der 500 Zuschauer ins Stadion der Wattener Sportgemeinschaft Tirol gelockt hatte, wurde bereits vor Anpfiff geklärt. Auf die Frage des gut gelaunten Stadionsprechers, wo denn die Fans beider Mannschaften seien, antwortete der Freiburger Anhang um einige Dezibel lauter, als jener der Werkself.
Bessere Chancen für den Sport-Club
Laut ging es auch vom Anpfiff weg auf dem Platz zu. Beide Mannschaften kommunizierten viel und ausgiebig um die taktischen Vorgaben der Trainerteams umzusetzen. Auch dass den SC-Spielern die intensive Trainingswoche gutgetan hatte, wurde schnell deutlich. Im Vergleich zum Unentschieden gegen Vaduz vor sieben Tagen präsentierte sich der SC ballsicherer, bissiger und taktisch gefestigter.
In einer ausgeglichenen Anfangsphase kam der Sport-Club – der im blauen Ausweichtrikot antrat – zur ersten guten Gelegenheit des Spiels. Lucas Höler eroberte den Ball an der Leverkusener Eckfahne stark gegen Julian Baumgartlinger und bediente in der Mitte Nishan Burkart, dessen Abschluss aus 12 Metern zur Ecke geblockt wurde (8.).
Erst in der 24. Minute ließ die bis dahin sicher stehende Freiburger Defensive die erste gute Gelegenheit für Bayer 04 zu. Mark Flekken verhinderte die Leverkusener Führung gegen Karim Bellarabi, der zuvor Dominique Heintz ausgetanzt hatte und aus kurzer Distanz zum Abschluss kam, mit einem tollen Reflex.
Bis zum Halbzeitpfiff sollten Chancen auf beiden Seiten folgen, ein Tor gelang in den ersten 45 Minuten aber keiner der beiden Mannschaften. Die besten Gelegenheiten hatte Nico Schlotterbeck für den Sport-Club kurz vor der Pause. Nach schönem Zusammenspiel mit Lukas Kübler scheiterte der Innenverteidiger zunächst an Lukas Hradecky und nach der anschließenden Ecke aus dem Rückraum am Außenpfosten (41., 42.).
Keine Tore in Durchgang zwei
Die Werkself kam zwar aktiver aus der Kabine, im Verlauf der zweiten 45 Minuten glichen sich die Kräfteverhältnisse aber wieder an. Der zur Pause gekommene Benjamin Uphoff konnte sich kurz nach Wiederanpfiff gegen Karim Bellarabi das erste Mal auszeichnen (48.), auf der Gegenseite hätte Jeremie Frimpong nach einer scharfen Hereingabe von Lucas Höler beinahe ein Eigentor produziert (55.).
Das Freiburger Trainerteam, das neben Nils Petersen (Aufbautraining) auch auf Kevin Schade (Sprunggelenksverstauchung), Kimberly Ezekwem (muskuläre Probleme) und die zwischenzeitlich zur Zweiten Mannschaft abgereisten Noah Atubolu, Guillaume Furrer und Julius Tauriainen verzichten musste, tauschte die Mannschaft auf dem Rasen über die 90 Minuten sukzessive aus.
Viel sollte im zweiten Durchgang – möglicherweise auch bedingt durch die zahlreichen Wechsel – nicht mehr passieren. Der Sport-Club stand sicher, kam aber nur noch selten gefährlich vor das gegnerische Gehäuse. Erst in den letzten zehn Spielminuten häuften sich die Freiburger Abschlüsse wieder. Ein zu zentraler Abschluss von Ermedin Demirovic aus kurzer Distanz nach schönem Solo sowie ein Lattenkracher von Roland Sallai waren in dieser Phase die besten Chancen für den SC (83., 87.).
Ebenfalls weitestgehend beschäftigungslos: Benjamin Uphoff im Freiburger Tor, der lediglich eine Minute vor Schluss noch einmal den Atem anhalten musste, als Jonathan Tah nach einem Freistoß zur vermeintlichen Führung einköpfte. Der Innenverteidiger war bei der Ballabgabe allerdings im Abseits gestanden, weswegen der Treffer nicht gegeben wurde (89.).
Nach dem 1:1 gegen Vaduz endete damit auch der zweite Test des Trainingslagers Unentschieden. Am kommenden Samstag steht für die Elf von Christian Streich und seinem Trainerteam die Generalprobe vor dem ersten Testspiel an. Gegner im Doppeltest ist Racing Straßburg, Anpfiff im Meinaustadion ist um 16:30 Uhr und 18:30 Uhr.
Der Sport-Club spielte mit: Flekken (45., Uphoff) - Lienhart (30., N. Schlotterbeck), Gulde (60., Sildillia), Heintz - Kübler (60., Weißhaupt) , Höfler (45., Keitel), Santamaria (45., Haberer), Günter (30., Schmid) - Höler (60., Sallai), Burkart (30., Demirovic), Grifo (60., Jeong)
David Hildebrandt
Foto: Achim Keller