Am Mittwoch trifft der Sport-Club im Achtelfinale des DFB-Pokals auf die TSG Hoffenheim (20:45 Uhr, live auf Sky und im Ticker in unserem Matchcenter).
Rückblick: Ein kalter Herbstabend in Osnabrück, die 11.500 Fans der Heimmannschaft machen im Stadion an der Bremer Brücke auch in der 120. Minute noch Stimmung für 30.000. Nachdem der Sport-Club in der zweiten Pokalrunde bis zur 97. Minute wie der Sieger ausgesehen hatte, steht er jetzt, kurz vor Abpfiff der Verlängerung vor dem Ausscheiden. Der letzte Freiburger Angriff des Spiels: Lucas Höler bedient Keven Schlotterbeck, der setzt sich im Strafraum durch und köpft den Sport-Club unter dem Jubel der mitgereisten SC-Anhänger ins Elfmeterschießen - das dieser auch dank eines stark haltenden Benjamin Uphoff schließlich für sich entscheiden kann.
Knapp drei Monate später steht am Mittwochabend das Achtelfinalspiel gegen die TSG Hoffenheim an. Und während die aufgepeitschte Stimmung auf den Tribünen wohl keine Fortsetzung findet – aufgrund der Corona-Vorgaben sind nur 500 Fans in der PreZero-Arena zugelassen – hofft man beim Sport-Club darauf, sich auch gegen den Ligakonkurrenten aus dem Kraichgau durchzusetzen, um im Rennen um die zwei Finaltickets weiterhin mitreden zu dürfen. „Die Hürde Hoffenheim ist eine hohe, aber wenn wir ins Viertelfinale kommen wollen, müssen wir sie besiegen“, so Christian Streich über den dem SC zugelosten Gegner.
Keine leichte Aufgabe also, gegen ein Team, das zu den heimstärksten der Liga zählt und lediglich eines seiner bisherigen zehn Heimspiele verloren hat. „Wir spielen gegen einen starken Gegner, der sehr eingespielt ist. Ich hoffe, dass wir ihnen richtig die Stirn bieten morgen. Sie sind sehr ballsicher, da müssen wir gut abwägen wann und wie wir pressen“, sagt Streich vor dem badischen Pokalduell.
Für beide Mannschaften dürfte es neben dem Weiterkommen darum gehen sich für die Pflichtspielniederlagen vom vergangenen Wochenende zu rehabilitieren. Während die TSG eher unglücklich bei Union Berlin unterlag (1:2), gab es für die Mannschaft des Freiburger Trainerteams in Dortmund nichts zu holen (1:5). „Wir sind enttäuscht gewesen über unsere Leistung“, ärgert sich Streich. „Wir waren nicht ballsicher genug, haben gegen den Ball die Räume nicht zugekriegt und sind nicht in die Zweikämpfe gekommen“, analysiert der dienstälteste Trainer der Bundesliga, der optimistisch ist, dass seine Mannschaft am Mittwoch „anders auftreten wird, als gegen Dortmund“.
Bisher gab es das Badische Duell im Pokal erst einmal. 2008 setzten sich die Breisgauer in der zweiten Runde nach einem 0:1-Rückstand zur Pause noch mit 3:1 durch. Das bislang letzte Aufeinandertreffen liegt hingegen nur einen guten Monat zurück: Durch einen späten und in der Entstehungsweise umstrittenen Treffer nahm die Mannschaft von Sebastian Hoeneß beim 1:2 drei Punkte aus Freiburg mit.
Personell hat sich die Lage beim Sport-Club entspannt. Nico Schlotterbeck und Mark Flekken werden nach ihrer Corona-Infektion zumindest im Kader stehen, über einen Startelfeinsatz der beiden hat das Freiburger Trainerteam noch nicht entschieden. Keven Schlotterbeck wird die Reise zum Pokalspiel noch nicht antreten, um nach seiner Magen-Darm-Erkrankung in Freiburg zu trainieren.
David Hildebrandt
Foto: Achim Keller