23 Spieltage. 37 Punkte. "Wir sind glücklich, dass wir zu diesem Zeitpunkt der Saison schon so viele Punkte haben", sagt Trainer Christian Streich. Seit zwei Spieltagen ist der SC nun wieder ohne Niederlage, zuhause hat der Sport-Club in diesem Jahr noch nicht verloren und erwartet zum nächsten Spiel in der Heimat den Tabellen-15. der Liga aus Berlin.

Für die Hertha läuft es nicht rund, mit 51 Gegentoren haben sie nach Schlusslicht Greuther Fürth die schwächste Defensive der Liga, am vergangenen Spieltag gegen Leipzig musste Torwart Alexander Schwolow erneut sechs Mal hinter sich greifen. Die Berliner Nummer 1 wird die Reise ins Breisgau allerdings nicht antreten. Schwolow wurde positiv auf das Corona-Virus getestet. Den Respekt vor der "alten Dame" verliert Streich aber keinesfalls: "Die Aufgabe gegen die Hertha ist nicht ohne für uns, ich habe Respekt davor."

Trotz der sportlichen Lage der Hauptstädter warnt Streich: "Hertha hatte in der letzten Zeit nicht viele gute Ergebnisse. Aber auch in Leipzig haben sie bis zur 60. Minute und der Roten Karte gut gespielt. Jetzt haben sie auch noch Probleme mit einem Corona-Ausbruch und alle erwarten die nächste Negativ-Meldung. Aber gerade das macht sie gefährlich und ist gleichzeitig eine Chance für die Hertha." Den SC erwartet also eine Partie gegen einen Gegner, der "mit aller Macht darum kämpft, Punkte zu holen, um aus dem Schlamassel herauszukommen". 

An Augsburg anknüpfen

Dabei wünscht sich Streich auch die Unterstützung der Fans auf den Rängen. 25.000 sind erlaubt. "Ich hoffe, dass die auch alle kommen." Seit Donnerstag läuft der freie Vorverkauf für das Heimspiel gegen die "alte Dame." Zusätzlich dazu appelliert der Coach natürlich an seine Spieler: "Wenn wir mit einem klaren Kopf ins Spiel gehen, und wenn wir mit Dingen umgehen können, die uns nicht sofort gelingen, gibt es für uns gegen Berlin einige Möglichkeiten."

Die zweite Halbzeit gegen Mainz und die Partie in Augsburg haben dem Trainerteam wieder gut gefallen. So soll es am Samstag weitergehen. Dazu, so Streich, "brauchen wir spielerische und kämpferische Qualität und müssen die Berliner so beschäftigen, dass sie in ihrem Spiel nicht sicher werden und zu viel Selbstvertrauen bekommen." Besonders wichtig ist den SC-Trainern dabei, den Fokus auf die eigenen Systeme und Abläufe zu setzen. "Wir müssen systemunabhängig denken. Es darf für uns nicht so sehr ins Gewicht fallen, mit welchem System der Gegner aufläuft. Unsere Spielidee und Herangehensweise muss gegen alle Systeme funktionieren."

Änderungen denkbar

Bis auf Yannik Keitel, der nach seinem Zehenbruch operiert wird sowie Nishan Burkart und Kimberley Ezekwem, stehen dem Trainerteam alle Spieler zur Verfügung. "Wir denken immer über die Aufstellung nach, zumal wir jetzt drei Spiele innerhalb von einer Woche haben. Es kann also durchaus sein, dass es Veränderungen in der Startelf gibt. In den nächsten zwei Tagen geht es aber nur um die Aufstellung gegen Berlin."

Isabel Betz

Foto: Ottmar Winter