Bevor auch der Trainingsbetrieb der Bundesligaherren ans Europa-Park Stadion umzieht, wurde das Dreisamstadion am Donnerstag noch einmal als Spielstätte der ersten Mannschaft genutzt. Testspielgegner in der außereuropäischen Länderspielpause der SV Sandhausen.

Bereits am vergangenen Wochenende hatte der Sport-Club im Rahmen der „Nie Wieder“-Kampagne der „Initiative Erinnerungstag im Deutschen Profifußball“ ein Zeichen gegen Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit jeglicher Art gesetzt. Und auch zum 77. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, auf den der Test gegen den Zweitligisten fiel, mahnten Fan-Banner auf der Nordtribüne gegen das Vergessen.

Während einige Spieler aufgrund von Belastungssteuerung pausierten, durfte Winterneuzugang Hugo Siquet erstmals über 90 Minuten die rechte Außenbahn beackern. „Er ist immer unterwegs und fußballerisch gut. Jetzt geht es um Kraft gegen den Ball und das Zweikampfverhalten“, sagte Streich nach Spielende über den jungen Belgier.

Nach einer ereignislosen Anfangsphase profitierten die Gäste von einem Fehler in der Freiburger Defensive. Im Anschluss an einen Rückpass vor das eigene Tor schoss Benjamin Uphoff den heranstürmenden Bashkim Ajdini an, von dessen Körper der Ball ins Netz trudelte (9.).

Die erste Chance auf der Gegenseite gehörte Nils Petersen, der eine Flanke vom linken Flügel in die Arme von Patrick Drewes köpfte (15.). Deutlich besser dann kurz darauf der Annäherungsversuch von Roland Sallai, dessen Freistoß aus 20 Metern Drewes artistisch aus dem Winkel fischen musste (20.).

Der Tabellensechszehnte der zweiten Liga spielte gut mit und kam in Durchgang eins noch zu zwei Distanzschüssen durch Pascal Testroet (31.) und Christian Kinsombi (32.). Ersteren parierte Benjamin Uphoff, zweiterer rauschte am Tor vorbei. Der SC wiederum, im Vergleich zum Ligasieg auf sechs Positionen verändert, tat sich gegen clever verschiebende und aggressiv nachsetzende Sandhäuser schwer und kam erst kurz vor der Pause zu seiner größten Chance in den ersten 45 Minuten. Auf Kopfballvorlage von Nils Petersen, setzte Ermedin Demirovic das Kunstleder unter Bedrängnis an die Latte (44.).

Halbzeit zwei war gute fünf Minuten alt, da egalisierte der Sport-Club die Führung der Gäste. Auf Freistoß-Vorlage von Roland Sallai nickte Nils Petersen das Spielgerät gegen die Laufrichtung von Patrick Drewes ins lange Ecke (52.). Eine Minute später stellte Petersen seine Qualitäten einmal mehr unter Beweis: Ein abgefälschter Schuss des eingewechselten Lucas Höler landete als Bogenlampe beim Stürmer, der aus sieben Metern das Spiel drehte (53.).

Eigentlich hatte der Sport-Club seinen Gegner in der Folge im Griff, kassierte im Zuge einer Ecke zwanzig Minuten vor Schluss aber dennoch den Ausgleich. Aleksandr Zhirov stieg in der Mitte am höchsten und setzte den Ball zum 2:2 in die Maschen (69.).  

Roland Sallai hatte in der 80. Minute, in einer Phase in der vor beiden Toren nicht mehr viel passierte, noch die große Chance auf den Freiburger Testspielsieg. Den stark herausgespielten Abschluss des Ungarn parierte Drewes aber mit einem starken Reflex auf der Linie (80.).

Es blieb beim 2:2, das SC-Trainer Christian Streich nach Spielende wie folgt beurteilte: „Es war ein guter Test, der für uns total sinnvoll gewesen ist. Beide Mannschaften waren mit Engagement dabei.“

David Hildebrandt

Foto: Achim Keller