Die Winterpause war kurz. Nur drei Wochen nach dem letzten Ligaspiel gegen Bayer 04 Leverkusen (2:1) beginnt für Christian Streich und sein Team die zweite Hälfte der Saison 2021/22. Als Tabellendritter mit 29 Punkten geht die Mannschaft ins erste Heimspiel der Rückserie, das aufgrund der neuesten Corona-Verordnung nur noch vor 500 Zuschauern stattfinden kann. Das Virus hat auch vor dem SC nicht Halt gemacht. Drei Spieler wurden positiv auf das Corona-Virus getestet und fallen für das Spiel aus. Jonathan Schmid, der lange Zeit aufgrund einer Corona-Infektion nicht spielen konnte, ist dagegen wieder eine Option für den Kader: "Im Training ist es gut, er kann marschieren. Ich habe ein gutes Gefühl beim ihm", erklärt Streich. 

Optimistisch nach einer guten Trainingswoche

Für den SC begann die Vorbereitung auf die Partie gegen Bielefeld am vergangenen Sonntag voller Vorfreude: "Die Stimmung vor dem Start war sehr gut. Die Jungs haben sich gefreut, wieder kicken zu dürfen", so Streich. Andere Vereine trainieren bereits länger, das Freiburger Trainerteam hat sich aber bewusst für diese kurze Vorbereitung entschieden: "Ich habe den Jungs und auch uns elf Tage freigegeben. Das war richtig, ohne Wenn und Aber. Ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht, lieber einen Tag mehr frei zu geben, dann kommen die Spieler frisch zurück." Seit sechs Tagen konzentriert sich das Team nun gemeinsam auf den Auftakt gegen die Ostwestfalen, in der kurzen Pause hatten die Spieler einen individuellen Trainingsplan. "Wir hatten eine reguläre Woche vor dem Spiel. Die Trainingseinheiten waren gut", so Streich, der glücklich ist, dass überhaupt trainiert und gespielt werden kann. 

Nun ist der Tabellen-17. der Liga zu Gast im Breisgau, der zuletzt im Aufwind war. An den vergangenen beiden Spieltagen gewann Bielefeld (gegen Bochum und in Leipzig) und liegt damit nur zwei Punkte hinter dem ersten Nichtabstiegsplatz. Besonders der Auswärtssieg in Leipzig ist dem SC-Coach in Erinnerung geblieben: "Bielefeld hat in Leipzig gewonnen, das schaffen nur ganz wenige Teams. Das gibt enorme Energie und enormen Glauben. Jetzt sind sie wieder mittendrin. Ich denke, sie werden hier alles ablaufen und arbeiten. Sie werden jede Balleroberung als Erfolg für sich abbuchen, um sich so zu pushen."

Ans Leverkusen-Spiel anknüpfen

Das Hinspiel endete torlos, der Sport-Club biss sich dabei vor allem an Arminias Keeper Stefan Ortega die Zähne aus. Auch für das Rückspiel sieht Streich in Ortega einen wichtigen Part für das Bielefelder Spiel: "Er ist ein Faktor im Spielaufbau. Ein sehr guter Fußballer. Es ist schon besonders, dass ein Torwart so sehr ins Aufbauspiel eingebunden ist. Aber das wissen wir, und probieren entsprechend zu handeln." Wichtig ist dem Fußballlehrer aber vor allem, dass seine Mannschaft auf sich selbst achtet: "Für uns geht es darum, an die Leistung von Leverkusen anzuknüpfen - auch mit Blick auf Präsenz und Laufbereitschaft. Da hatten wir da herausragende Werte. Wenn wir weiterhin da oben mitspielen wollen, müssen die Jungs Gas geben. Bielefeld darf nicht hungriger auf dem Platz wirken als wir."

Bis auf die drei coronabedingten Ausfälle stehen dem Trainerteam alle Spieler zur Verfügung. Der zuletzt angeschlagene Yannik Keitel konnte wieder voll trainieren, genauso wie Jonathan Schmid. Neuzugang Hugo Siquet hat ebenfalls seine ersten Trainingseinheiten im Dress des SC absolviert und macht einen guten Eindruck: "Er macht sich gut. Er hat Energie, er will von alleine vorwärts, wir müssen ihn nicht antreiben", freut sich Streich über die ersten Auftritte des Belgiers. 

Isabel Betz

Foto: Bernd Thissen