So ganz sicher war sich Christian Streich nicht, ob er nicht doch schon mal als "Trainer des Jahres" geehrt worden wäre. Im Hause Streich steht jedenfalls ein Pokal aus dem Jahr 2012, auch damals überreicht vom Sportmagazin kicker. Ein kurzes Brainstorming mit kicker-Redakteur Carsten Schröter-Lorenz brachte Klarheit. Vor zehn Jahren wurde Christian Streich in einer Leserwahl mit dem "goldenen k" ausgezeichnet. Die aktuelle Trophäe gab es für die vom kicker und dem Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) durchgeführte Wahl zum "Trainer des Jahres".

"Ich nehme das einfach stellvertretend für alle entgegen, die in diesem Verein arbeiten", antwortete Christian Streich auf die Frage, was ihm diese Auszeichnung bedeute. Er, der Trainer, sei am Ende nunmal jener, der viele Teilbereiche zusammenfüge und dauernd im TV zu sehen sei. Gänzlich uneitel ist aber auch der 57-Jährige nicht, denn  "natürlich freue ich mich auch für mich, dass so viele Leute so abgestimmt haben und du dann noch so nette Worte von Hansi, Kloppo oder Jogi kriegst."

Zur Übergabe des Pokals kam kicker-Chefredakteur Rainer Franzke aus Nürnberg angereist und bezeichnete Streich als "Mann mit Verantwortung, Fußballsachverstand und tollen Leistungen." 276 der 699 an der Wahl teilnehmenden Journalistinnen und Journalisten haben das ähnlich gesehen. Damit gewann Christian Streich die Abstimmung mit großem Vorsprung. Als "Fußballerin des Jahres" wurde Lea Schüller vom FC Bayern München gewählt, ihr männliches Pendant ist der Leipziger Christopher Nkunku. Sie alle dürfen nun einen schmucken Pokal ihr Eigen nennen, der bei Christian Streich in der Wohnung "einen gut aufgehobenen Platz" bekommen wird - der nicht gleich allen Besuchern sofort ins Auge springt, auf Nachfrage aber durchaus würdig präsentiert werden kann.