Manchmal muss und manchmal kann es im Leben ziemlich schnell gehen. Das habe ich in diesem Jahr am eigenen Leib erfahren. „Wir würden dich gerne kennenlernen, kannst du am Montag?" Natürlich konnte ich drei Tage später. Es schien ja schließlich, als könnte ich meinem Traumjob, Digital-Redakteur beim SC Freiburg, plötzlich einen großen Schritt näher kommen. Da konnte mir auch der schon lange geplante und gebuchte Karibik-Urlaub, der einen Tag vorher begann, keinen Strich durch die Rechnung machen. Videoschalten über den gesamten Globus waren im April 2022 schließlich keine Neuheit mehr. Und auch die sechs Stunden Zeitverschiebung ließen sich bei einem Online-Meeting gut koordinieren. Eineinhalb Stunden dauerte unser Gespräch. Eine gefühlte Ewigkeit dafür das Warten auf eine Antwort. Und dann tatsächlich: „Ab Juli bist du Teil des Teams.“ Manchmal muss es im Leben eben ziemlich schnell gehen.

Knapp zwei Monate später, der erste Montag im Monat fiel auf den 4. Juli 2022, begann für mich also ein neuer Lebensabschnitt. Keine drei Tage später stieg ich in einen Bus. Das Ziel: Schruns. Sommervorbereitung der Profis. Zehn Tage lang. So richtig glauben konnte ich es noch nicht, dass ich nun für den Sport-Club arbeitete, da stand ich bereits neben dem Trainingsplatz und knipste Fotos der Profis für unsere sozialen Kanäle. Am Tag darauf die erste Videoproduktion. Mannschaftsfoto war angesagt. Ein „Behind-the-Scenes“ sollte es werden. Während die Content-Produktion bereits auf Hochtouren lief, kannte ich im Büro – logischerweise – längst noch nicht alle Kolleginnen und Kollegen. Und auch vor Ort waren mir noch ziemlich viele Gesichter unbekannt. Tag für Tag, ja fast Stunde für Stunde, änderte sich das. Die Gespräche vertieften sich, man lernte sich kennen – am Trainingsplatz, beim Frühstück, beim Mittag- und Abendessen. Was mir dabei besonders in positiver Erinnerung blieb: Ich hatte das Gefühl, von Beginn an willkommen zu sein, egal ob am Tisch mit Florian Bruns, Christian Streich, Uwe Vetter oder Julian Schuster.

Und dann war da ja auch noch der direkte Kontakt mit den Profis, die man sonst nur vom Fernseher oder Zeitschriften kennt. Willkommensinterview mit Michael Gregoritsch, Trainingslager-Updates mit Lucas Höler, Noah Weißhaupt oder Yannik Keitel. Eines meiner Highlights: Das große Trainingslager-Interview mit Vincenzo Grifo. Mittendrin statt nur dabei eben. Und das, obwohl ich erst wenige Tage dazugehörte.

Mittlerweile bin ich seit einem halben Jahr Teil des Medienteams und habe dank der vielen Reisen, die wir unternehmen, seither wahrscheinlich mehr von der Welt gesehen, als in den vier Jahre zuvor zusammen. Darauf bin ich nicht nur sehr stolz, sondern auch sehr dankbar. Nach wie vor fühlen sich viele Momente für mich noch immer surreal an. Manchmal kann es im Leben eben ziemlich schnell gehen.

Der Autor: Marco Schmittner (27) arbeitet seit Juli 2022 beim SC Freiburg und kümmert sich als Digital-Redakteur vor allem um Videoproduktionen. Dass sein erstes Spiel im Europa-Park Stadion mit 1:4 verloren ging, konnte er verkraften, kurz vor dem Spiel bekam er vom Sport-Club ein Jobangebot.