Raum für Begegnungen

Profis
30.12.2022

Ein erfolgreiches, aufregendes und turbulentes Jahr geht zu Ende. Jede/r von uns hat seine persönlichen Erlebnisse und Gedanken, wenn er an 2022 denkt. Heute: Warum unser neues Stadion eine Begegnungsstätte für Kollegen/innen ist.

Was war mein SC-Moment 2022? Die Kollegen haben alle geliefert und wirklich interessante Gedanken zu Papier gebracht. Und ich zerbreche mir mittlerweile schon zu lange den Kopf.

Klar, das DFB-Pokalfinale war auch mein Erlebnis schlechthin und lässt sich – trotz Niederlage, die bei mir noch länger nachwirkte – schwer toppen. Aber über Berlin ist ja nun wirklich alles gesagt. Also weiterüberlegen. Was blieb mir nachhaltig im Kopf?

Ich wandere gedanklich durch meinen Kalender, und als erstes fällt mir mein persönlicher Schockmoment ein: Anfang des Jahres, als mir eine Teenager-Krankheit an meinem Geburtstag mal eben ein Organ entwendet hat. Zwischen Leber und Milz passt eben doch nicht immer ein Pils.

Also weiter im Zeitraffer: Lauer Sommer-Willkommensabend mit den neuen Kollegen beim Spanier. Zwei Trauerfeiern sind zwei zu viel. Auswärtsfahrt in Nantes – tolles Erlebnis am Atlantik. Weihnachtsfeier? Verpasst.

Aber will man über all dies schreiben? Wohl kaum. Und schon gar nichts davon lesen. Also weg damit.

Meine Gedanken kreisen um unser neues Stadion, die neue Heimat des Sport-Club, unser neuer Arbeitsplatz. Viel musste sich „die Schüssel“, die ja eigentlich eckig ist, anhören: Rasen zu eng, Umlauf zu langsam, Catering nicht richtig angewachsen. So oder so ähnlich.

Ich gebe zu, auch ich hatte in diesem Jahr Momente, an denen ich – trotz meiner erst dreieinhalb Jahre – die heimelige Atmosphäre an der Dreisam vermisst habe: Den wunderschönen Anreiseweg mit dem Rad, den ich viel zu selten genutzt habe. Den Geruch von frisch gemähtem Gras, wenn man auf den Hof fuhr. Oder dass man sein eigenes Wort nicht verstand, wenn man bei Starkregen versuchte, zu telefonieren.

Im Europa-Park Stadion ist alles größer, weitläufiger. Natürlich müssen die Bäume draußen noch etwas wachsen, und auch im Innern fehlt sicherlich noch das ein oder andere Bild an der Wand. Andererseits ziehen die wenigsten Leute in ein fertiges Haus ein, bei dem ab dem ersten Tag im Garten alle Blumen blühen und alle Lampen hängen. So war und ist es auch bei uns. Und genau das ist für mich auch das Spannende.

Seit auch ich in diesem Jahr fest hierher gezogen bin, entdecke ich immer wieder neue Dinge: Am Anfang waren es Laufwege – vor allem im Gänge-Labyrinth unter Tage. Später die Aussicht, Atmosphäre oder Gerüche in gewissen Räumen oder Ecken (welche verrate ich nicht). Seinen Platz am Spieltag und beim Feiern danach zu finden, finde ich nach wie vor spannend. Zum ersten Mal am heißesten Tag des Jahres mit RTL auf dem Stadiondach gewesen zu sein. Aber selbst zu entdecken, wie man an der neuen Kaffeemaschine die Tassen vorwärmt und die Stärke der Bohnen einstellt, gehört zur Kategorie „kleine Entdeckungen 2022“.

Vor allem schafft, so ist mein Gefühl, unser neues Stadion für uns Mitarbeiter deutlich mehr Raum für Begegnungen. Im Dreisamstadion war unsere Geschäftsstelle auf dem gesamten Areal und in allen Tribünen verteilt. Gemeinsames Mittagessen kam dabei recht selten vor. Im Europa-Park Stadion sitzen wir nun alle kompakt in der Haupttribüne und haben nicht nur viele Kaffeemaschinen, sondern auch eine eigene SC-Kantine. Und das hilft enorm, wenn man so viele neue Kolleginnen und Kollegen in den unterschiedlichsten Abteilungen hat.

An einem Tag ganz ungezwungen mit dem Cheftrainer übers Elterndasein oder das Freiburger Verkehrsaufkommen zu sprechen und am nächsten mit dem Greenkeeper über Gott, die Welt und die anderen Kollegen zu philosophieren. Das macht es für mich aus. Ich zehre von den Begegnungen in der Teeküche (in der eigentlich nur Kaffee getrunken wird), auf der Dachterrasse oder einfach auf dem Flur. Auch wenn es vielleicht nicht der eine SC-Moment ist, sondern ganz viele. Immer wieder – und hoffentlich noch viel mehr.

Der Autor: Holger Rehm-Engel (38) arbeitet seit August 2019 für den SC Freiburg, zunächst als Referent des Vorstands und mittlerweile als Leiter Club-Medien und Digitalisierung. Den Stadionneubau begleitete der gelernte Journalist in den vergangenen Jahren als verantwortlicher Kommunikationsleiter. 

 
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