Die Ausgangslage

Es brodelt beim Revierklub. Bereits vor einer guten Woche war der im Sommer gekommene Frank Kramer nach dem kraftlosen Pokalauftritt gegen die TSG Hoffenheim (1:5) entlassen worden. Am vergangenen Wochenende folgte dann aufgrund der unglücklichen Niederlage gegen Hertha BSC (1:2) der Absturz auf den letzten Tabellenplatz. Und um eine gebrauchte Woche komplett zu machen, verkündete mit Sportdirektor Rouven Schröder das Gesicht des Wiederaufstiegs am Mittwoch aus persönlichen Gründen seinen sofortigen Rücktritt.

Keine leichten Zeiten also für die Knappen, die mit sechs Punkten aus elf Spielen nun die Rote Laterne innehaben und sich in den vergangenen Wochen zu selten für eigentlich engagierte Auftritte mit Punkten belohnen konnten. Immerhin: Lediglich Stunden nach dem Schröder-Aus konnte die Vereinsführung Thomas Reis als neuen Trainer präsentieren. Der 49-jährige kehrt damit einen guten Monat nach seinem Aus beim VfL Bochum auf die Bundesliga-Bühne zurück.

Reis steht nun vor der schweren Aufgabe eine Mannschaft zu führen, die zwar zwischenmenschlich intakt wirkt, sich aber bislang nur selten über 90 Minuten konkurrenzfähig präsentierte. Die Gründe dafür können auch bei der finanziellen Lage der Knappen gesucht werden, die im Sommer auf dem Transfermarkt keine großen Sprünge zuließ. Stattdessen musste nach den Abgängen von Malick Thiaw (AC Mailand), Ozan Kabak (Hoffenheim) und Ko Itakura (Leih-Ende) fast die gesamte Innenverteidigung ausgetauscht werden.

Die Personalsituation

Bleiben wir kurz bei der Situation in der Abwehr. Mit Marcin Kaminski (Risswunde), Ibrahima Cissé (Muskelverletzung), Sepp van den Berg (Bänderverletzung) und Leo Greiml (Meniskusverletzung) fallen gleich vier Verteidiger aus. Der Klub reagierte auf das Verletzungspech kurzfristig mit dem Transfer des vereinslosen Timothée Kolodziejczak (zuletzt AS Saint-Étienne). Auch Rodrigo Zalazar (Mittelfußbruch) wird gegen den Sport-Club fehlen.

Die Stimmen vor dem Spiel

Thomas Reis über seinen Amtsantritt: "Wir wissen, dass es keine einfache Situation ist, aber das macht die Aufgabe interessant. Du hast ein tolles Stadion, ein tolles Publikum, einen tollen und riesengroßen Verein. Ich fühle mich im Ruhrgebiet sauwohl und habe bewiesen, dass ich hierhin passe."

Christian Günter über Schalke 04: "Es wird ein schwieriges Spiel, sie haben einen neuen Trainer. Es ist ungewiss, wie sie spielen. Aber wenn wir mit der Energie wie gegen Piräus auf dem Platz stehen, können wir auch dort bestehen. "

Foto: Christian Kaspar-Bartke / dfl via getty