Der Sport-Club bezwingt den FK TSC an Spieltag vier der UEFA Europa League mit 5:0 (1:0). Fünf verschiedene Spieler tragen sich in die Torschützenliste ein, Maximilian Eggestein sammelt insgesamt drei Scorerpunkte.
Der Donnerstagabend wurde zum Freiburger Festtag. Beim 5:0-Heimsieg gegen den FK TSC Backa Topola gelang den Freiburgern, vor allem in Hälfte zwei, beinahe alles.
Die Anfangsphase dieser Partie in der Europa-League-Gruppe A war zunächst jedoch geprägt von kleineren und größeren Fehlern auf beiden Seiten: Erst brachte ein unsauber gespielter Rückpass Noah Atubolu in der ersten Minute beinahe in Bedrängnis, dann eroberte Lucas Höler nach einer Unaufmerksamkeit eines TSC-Verteidigers den Ball im gegnerischen Strafraum und scheiterte nur knapp an Veljko Ilic (4.). Der 20-jährige serbische Keeper war auch eine Zeigerumdrehung später beim Schuss von Noah Weißhaupt aus 17 Metern zur Stelle.
Das Freiburger Trainerteam hatte die Startformation im Vergleich zum 3:3 gegen Borussia Mönchengladbach taktisch verändert. „Wir hatten schon einiges zu besprechen seit Samstag – Gutes und andere Dinge. In der Organisation waren einige Dinge zuletzt nicht ausreichend“, sagte Christian Streich nach der Partie. Im Gegensatz zum Ligaspiel wurde aus der Vierer- eine Dreierkette, für Lukas Kübler und Ritsu Doan standen zudem Manuel Gulde und Noah Weißhaupt in der ersten Elf.
Weißhaupt machte, in Kombination mit Vincenzo Grifo, in der Anfangsviertelstunde viel Dampf über die linke Seite und sorgte dafür, dass der Sport-Club nach zwölf Minuten bereits sechs Eckbälle zu verzeichnen hatte.
Röhl erzielt Premierentreffer
Aus dem Spiel heraus tat sich der Sport-Club trotz klaren Feldvorteilen zunächst schwer, gegen die tiefstehenden Gäste zu Abschlüssen zu kommen. Nach 24 Minuten hatte Maximilian Eggestein dann aber die hervorragende Idee, den Ball flach aus dem rechten Halbfeld ins Zentrum zu geben. Dort lauerte Merlin Röhl, der aus der Drehung und vom Elfmeterpunkt aus aufs lange Eck zielte. Sein Schuss sprang auf einer Bodenwelle noch einmal auf und so an TSC-Keeper Ilic vorbei in die Maschen – es war der erste Pflichtspieltreffer des vielseitigen Mittelfeldspielers, der heute auf der rechten offensiven Halbposition agierte.
Von den Gästen kam offensiv wenig. Der Sport-Club spielte weiter nach vorne und hatte gleich mehrere Gelegenheiten auf das 2:0. Die dickste vergab erst Grifo nach gutem Zuspiel von Eggestein, als sein Schuss aus sechs Metern am Fuße eines Verteidigers und nicht im Tor landete. Den Nachschuss knallte Röhl aus zehn Metern per Aufsetzer an den Pfosten (38.). So ging der Sport-Club mit einer 1:0-Führung und rund 70 Prozent Ballbesitz in Hälfte eins in die Kabine.
Atubolu nach der Pause zur Stelle
TSC-Trainer Zarko Lazetic wechselte zur Pause doppelt und brachte unter anderem Aleksandar Cirkovic neu in die Partie. Der Linksaußen brauchte nur drei Minuten, um Noah Atubolu im Freiburger Tor aus kurzer Distanz zu einer sehenswerten Parade zu zwingen. Am Spielfilm änderte sich nach diesem „Ausreißer“ dennoch wenig, die Freiburger blieben die klar spielbestimmende Mannschaft.
„Heute hat die Mannschaft ein sehr diszipliniertes Spiel gemacht“, sagte Christian Streich auf der Pressekonferenz nach der Partie. „Symptomatisch ist, dass wir von den fünf Toren drei nach Pressingsituationen machen.“ Nach 56 Minuten war es Lucas Höler, der seinen Gegenspieler tief in der gegnerischen Hälfte gut unter Druck setzte. Maximilian Eggestein nahm den freiwerdenden Ball auf, spielte einen Doppelpass mit Grifo und schob aus 13 Metern mit links cool zum 2:0 für den Sport-Club ein.
Die 31.700 Zuschauer im Europa-Park Stadion – darunter etwa 40 serbische Fans – sahen, wie die Gastmannschaft die defensive Grundordnung in der Folge immer mehr öffnete. Nach 68 Minuten war es wieder der eingewechselte Cirkovic, der Atuolu aus kurzer Distanz prüfte. Besser machte es Noah Weißhaupt auf der Gegenseite, der von links in den Strafraum zog, sich mit viel Wucht gegen seinen Gegenspieler durchsetzte und aus kurzer Distanz ins lange Eck einschob (69.).
Eggestein sammelt dritten Scorerpunkt
Das Freiburger Trainerteam wechselte in der Schlussphase durch und brachte unter anderem nach 78 Minuten Junior Adamu. Der Österreicher brauchte zwei Minuten, um, von Eggestein freigespielt, alleine vor Ilic aufzutauchen und von halbrechter Position aus zwölf Metern wuchtig in die kurze Ecke zu treffen. Es war auch sein erster Pflichtspieltreffer im SC-Dress – und für Vorlagengeber Eggestein der bereits dritte Scorerpunkt an diesem Tag. „Es war eine gute Leistung von vielen Spielern und sehr erfreulich, dass wir den Fans, die da waren, so ein Spiel geben konnten“, so SC-Trainer Streich. In der Nachspielzeit steckte Adamu dann noch für den ebenfalls eingewechselten Ritsu Doan durch, der zum 5:0-Endstand traf (90.+2).
Durch den Sieg hat der Sport-Club Platz drei in der Gruppe A bereits sicher. West Ham United bezwang Olympiakos Piräus zeitgleich mit 1:0 und so stehen die Freiburger zwei Spieltage vor Schluss mit fünf Punkten Vorsprung auf die Griechen auf Rang zwei, der zur Play-off-Runde der Europa-League qualifizieren würde.
Marius Faller
Foto: SC Freiburg
Aufstellung SC Freiburg: Atubolu - Ginter, Lienhart (78., Kübler), Gulde - Sildillia, Eggestein, Höfler, Weißhaupt (70., Makengo) - Röhl (57., Gregoritsch), Höler (70., Doan), Grifo (78., Adamu) | |
Trainer: Christian Streich | |
Bank: Müller, Uphoff, Schmidt, Keitel, Rüdlin, Baur | |
Aufstellung FK TSC Backa Topola: Ilic - Vlalukin (46., Calusic), Dordevic, Stojic, Antonic (72., Cvetkovic), Petrovic - Kuveljic (46., Cirkovic), Vulic, Dakovac (67., Radin) - Jovanovic (67., Pantovic), Milovanovic | |
Trainer: Zarko Lazetic | |
Bank: Simic, Jorgic, Mirchevski, Krstic, Sos | |
Tore: 1:0 Röhl (24.), 2:0 Eggestein (56.), 3:0 Weißhaupt (69.), 4:0 Adamu (80.), 5:0 Doan (90.+2) | |
Gelbe Karten: Lienhart - Vlalukin | |
Gelb-Rote Karten: | |
Rote Karten: | |
Schiedsrichter: Rohit Saggi (Norwegen) | |
Zuschauer/innen: 31.700 |