Derby-Niederlage in Unterzahl

Profis
03.02.2024

Der Sport-Club hat sein Heimspiel gegen den VfB Stuttgart mit 1:3 (1:2) verloren. Nach einer mehr als unglücklichen Anfangsphase mit zwei frühen Gegentoren und einer Roten Karte gegen Merlin Röhl, sorgte Lukas Kübler für den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer in Unterzahl. 

Den schönsten und emotionalsten Moment des Spiels erlebte das ausverkaufte Europa-Park Stadion an diesem Nachmittag in der 73. Minute. Nach fünf Monaten stand Christian Günter wieder an der Seitenlinie und wartete auf seine Einwechslung. Der Kapitän kam unter großem Applaus und Sprechchören für Jordi Makengo aufs Feld. "Das war ein sehr schöner Moment. Die Leute waren sehr glücklich, dass sie ihn wieder auf dem Feld gesehen haben", freute sich auch Christian Streich für den Kapitän. 

Weniger schöne Momente erlebten der SC und seine Anhänger in der Anfangsphase der Partie gegen den VfB, die dem Derby schnell eine klare Richtung gab. In der dritten Minute spielte Stuttgarts Innenverteidiger den Ball aus der eigenen Hälfte flach übers ganze Feld in die Tiefe. Deniz Undav, der in Abwesenheit von Serhou Guirassy, aktuell beste Torschütze der Gäste, ließ gleich drei Freiburger stehen und traf zur Stuttgarter Führung. 

Vier Minuten später die gleiche Stuttgarter Aktion, ein paar Meter weiter vorne. Pass in die Schnittstelle der SC-Abwehr, Chris Führich nahm an und erhöhte auf 0:2. Unglückliche Minuten für den Sport-Club. "Sie stehen total verdient auf Platz drei." Die Worte Streichs über den Gegner wurden auf dem Platz sichtbar. Die Gäste spielten schnell, direkt und waren vor allem effektiv. 

Hoffnung keimt auf

Eine Möglichkeit, wieder Anschluss zu bekommen, hatte der Sport-Club mit einem Freistoß von Vincenzo Grifo, den Lukas Kübler am langen Pfosten knapp verpasste. Der nächste Dämpfer für den SC folgte aber schon in der 19. Minute. Merlin Röhl sah die Rote Karte. Beim Versuch an den Ball zu kommen, traf er seinen Gegenspieler unglücklich, aber mit gestrecktem Bein und offener Sohle am Fußgelenk. Nach einem kurzen Blick auf den Bildschirm entschied Schiedsrichter Daniel Siebert auf Platzverweis.

Nach nur 20 Minuten lief alles gegen den Sport-Club: zwei Gegentore, ein Mann weniger, die Karten sahen bis dahin nur SC-Spieler. Streich brachte den Beginn der Partie auf den Punkt: "Wenn man so einen 50-Meter-Pass durchs Zentrum nicht verteidigt, gibt dir das einen Schlag. Dann kriegst du gleich das zweite, und die rote Karte. Damit war das Spiel eigentlich entschieden."

Wieder ins Spiel finden? Den Anschluss schaffen? Eine schwere Aufgabe gegen den Tabellendritten der Liga, der nach 36 Minuten eine weitere gefährliche Aktion hatte, als ein Schuss von Enzo Millot aus spitzem Winkel am Tor vorbeiflog. Leonidas Stergiou prüfte Noah Atubolu aus 18 Metern (39.). In Überzahl kontrollierte Stuttgart das Spiel. Aber plötzlich war der Sport-Club wieder dran. In der elften Minute der Nachspielzeit - Grund dafür waren erneute Proteste der Fans in Richtung der DFL - nickte Kübler nach Grifos Ecke zum 1:2 ein. Die Hoffnung, dass das Spiel doch noch eine gute Wendung nehmen könnte, war zurück. "Nach dem Anschluss war der Glaube wieder da", sagte Maximilian Eggestein später. 

SC motiviert, VfB kontrolliert

Motiviert und mit Zug zum gegnerischen Tor startete der SC in die zweite Halbzeit. Die Schwaben stellten sich tief in die eigene Hälfte und Eggestein bekam in der 51. Minute die Chance zum Ausgleich. Freistehend im Strafraum schoss er den Ball aber ans Außennetz. Kurz zuvor lösten Manuel Gulde und Atubolu eine brenzlige Situation in der Verteidigung gemeinsam und mit Glück. Die Gäste bekamen in der eigenen Offensive nun viele Räume, Undav vergab in der 55. Minute mit seinem Schuss übers Tor eine Chance. 

Ab der 60. Minute übernahmen die Gäste wieder die Spielkontrolle. Der SC war bemüht, suchte in Person von Roland Sallai immer wieder die Offensive. Aufgrund ihrer Überzahl attackierten die Stuttgarter ihre Gegenspieler aber auch schnell zu zweit. Mit der Einwechslung Günters (73.) hatten die Gastgeber eine weitere Chance zum Ausgleich, aber Ginters Kopfball fiel genau in die Arme von VfB-Keeper Alexander Nübel. 

Im Gegenzug erhöhten die Stuttgarter stattdessen auf 3:1. Mittelstädt chippte den Ball aus spitzem Winkel über Atubolu hinweg ins Tor. In der Schlussphase setzte das Trainerteam alles auf die Offensive. Mit Maximilian Philipp, Noah Weißhaupt und Florent Muslija spielten jetzt drei Neue im Angriff mit, zuvor war schon Michael Gregoritsch ins Spiel gekommen. Trotz der Unterzahl und dem Rückstand kämpfte der Sport-Club um jeden Ball. Es war gegen elf gut aufgelegte Stuttgarter aber fast unmöglich, noch zu guten Torchancen zu kommen. Dennoch gab es noch zwei davon. Anthony Rouault klärte nach Gregoritsch' Kopfball auf der Linie (90.+2), Nübel parierte Philipps Schuss mit einem starken Reflex (90.+4). 

"Die Mannschaft hat es trotz dem Start noch gut gemacht. Aber es war dann einfach schwer, gegen den VfB mit so einer Qualität, etwas zu holen"; sagte Streich. Grifo erklärte nach dem Spiel: "Nach diesem Start ins Spiel wollten wir das beste aus der Situation machen. Wir haben es dann auch ganz gut gemacht, das 1:2 hat uns Kraft gegeben und wir hatten noch Chancen. Das dritte Gegentor hat uns dann aber den Zahn gezogen."

 

Isabel Betz

Foto: Achim Keller

Stenogramm

Aufstellung SC Freiburg: Atubolu - Kübler, Gulde, Ginter (83. Weißhaupt), Makengo (Günter 73-) - Sallai, Höfler (73. Gregoritsch), Eggestein, Röhl, Grifo (83. Muslija)- Höler (83. Philipp) 
Trainer: Christian Streich 
Bank: Müller, Szalai, Weißhaupt, Keitel, Muslija, Sildillia, Philipp, Günter, Gregoritsch 
  
Aufstellung VfB Stuttgart: Nübel - Sergiou, Anton, Rouault - Vagnoman, Karazor, Stiller, Mitteldsädt (81. Stenzel) - Millot (76. Dahoud), Führich (76. Leweling), Undav  
Trainer: Sebastian Hoeneß 
Bank: Bredlow, Dahoud, Stenzel, Leweling, Milosevic, Massimo, Chase, Di Bendetto, Cissé 
  
Tore: 0:1 Undav (3.), 0:2 Führich (7.), 1:2 Kübler (45.+11), 1:3 Mittelstädt (74.) 
Gelbe Karten: Streich, Ginter, Eggestein, Mittelstädt, Kübler, Philipp, Stiller  
Gelb-Rote Karten: - 
Rote Karten: Röhl 
Schiedsrichter: Daniel Siebert 
Zuschauer/innen (Fahrrad-Fan-Zahl): 34.700 (3940) 

 

 
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