Furiose Partie endet unglücklich

Profis
16.09.2023

Der Sport-Club muss sich Borussia Dortmund spät mit 2:4 (2:1) geschlagen geben. Für den SC treffen Lucas Höler und Chicco Höfler, der in der zweiten Halbzeit dann aber mit Rot vom Platz muss.

Am vierten Bundesliga-Spieltag wurden alle Fans belohnt, die ihre Plätze im Europa-Park Stadion nicht frühzeitig vor der Pause oder dem Schlusspfiff verlassen hatten. Der Sport-Club traf zweimal kurz vor der Halbzeit, der BVB doppelt in der Schlussphase.

In einer ausgeglichen Anfangsphase gab es nach einem Stockfehler von Rami Bensebaini nach drei Minuten bereits die erste Ecke für den Sport-Club. Ritsu Doan fand Lucas Höler im Zentrum, dessen Kopfball stellte Gregor Kobel jedoch vor keine Probleme (4.). Auf der Gegenseite rettete Matthias Ginter nach einer Hereingabe von Julian Brandt vor dem einschussbereiten Sébastien Haller (5.).

Im Vergleich zum 0:5 gegen den VfB Stuttgart hatte das Freiburger Trainerteam die Aufstellung auf zwei Positionen verändert. Für Vincenzo Grifo und Kiliann Sildillia rückten Ritsu Doan und Manuel Gulde in die Startformation. Letzterer bildete gemeinsam mit Matthias Ginter und Philipp Lienhart die Freiburger Dreierkette. Junior Adamu stand zudem erstmals bei einem Pflichtspiel im Freiburger Kader.

Der Österreicher sah zunächst von der Bank aus ein rasantes Spiel, das meistens rund um einen der beiden Strafräume stattfand. Nach elf Minuten gab es bereits den insgesamt sechsten Eckball. Eine Ecke war es auch, die den BVB in Führung gehen ließ. Brandt fand am langen Pfosten Mats Hummels, der aus neun Metern unbedrängt zur Dortmunder Führung einnicken konnte. „Wir bekommen ein einfaches Standardtor, die muss er nur reinköpfen“, kommentierte Christian Streich nach der Partie.

„Dann gewinnen wir viele Zweikämpfe und spielen leidenschaftlich“, sagte der SC-Trainer weiter. Fünf Minuten nach dem 0:1 verpasste Michael Gregoritsch nach einer Hereingabe von Roland Sallai den schnellen Ausgleich per Kopf nur knapp.

Gregoritsch muss früh vom Feld

Der österreichische Nationalspieler, der in der Länderspielpause zweimal für sein Land getroffen hatte, hatte sich beim 0:1 im Strafraum-Getümmel an der Wade verletzt. Der Freiburger Sturmtank versuchte es zunächst noch, wurde dann nach 28 Minuten aber doch durch Vincenzo Grifo ersetzt. Der Italiener kam – und war beinahe direkt am Ausgleich beteiligt. Sein Freistoß aus dem rechten Halbfeld landete über Umwege bei Lienhart, der den Ball per Aufsetzer aus 18 Metern an den Pfosten knallte.

Der Ballbesitz war Ende der ersten Hälfte beinahe gleichmäßig verteilt, einzig die Torchancen fehlten auf Seiten der Breisgauer. Die bis dato beste hatte Ritsu Doan nach einem abgeblockten Schuss von Sallai, als der Japaner etwas überhastet aus 13 Metern zentraler Position verzog (40.).

Freiburger Offensive vor der Pause wird doppelt belohnt

Der Ausgleich sollte dann aber doch noch fallen: In der dritten der fünf Minuten Nachspielzeit bediente Grifo Höler mit einer Halbfeldflanke von links mustergültig – und wie der Angreifer den Ball anschließend aus 13 Metern über den Hinterkopf in die lange Ecke gleiten ließ, war technisch herausragend.

Die Uhr von Schiedsrichter Tobias Stieler zeigte bereits beinahe die siebte Minute der Nachspielzeit an, als dem Sport-Club nochmal ein Freistoß vom rechten Strafraumeck zugesprochen wurde. Grifo zwirbelte den Ball herrlich auf den Kopf von Chicco Höfler, bei dessen Kopfball aus elf Metern Kobel nur noch hinterherschauen konnte. Statt 0:1 stand es 2:1 für den SC zur Pause.

Durchgang zwei begann etwas gemächlicher, als der erste endete. Es dauerte bis zur 54. Minute, ehe Julian Brandt das Tor von Noah Atubolu aus halbrechtet Position nur knapp verfehlte. Dem Sport-Club gelang es jedoch über die gesamte Partie, den amtierenden Vizemeister mit all seiner Offensivstärke nur zu wenigen klaren Torchancen kommen zu lassen. Auch Christian Streich meinte: „In der zweiten Halbzeit haben wir gut Fußball gespielt – und bekommen nach einem Fehler das 2:2.“

BVB bringt Power von der Bank, Höfler sieht Rot

Marius Wolf, Felix Nmecha, Niclas Füllkrug, Marco Reus und Youssoufa Moukoko: BVB-Trainer Edin Terzic brachte im Verlauf der zweiten Hälfte insgesamt fünf deutsche Nationalspieler von der Bank. Neu-Dortmunder Füllkrug stand genau eine Minute auf dem Feld, als er einen langen Ball perfekt in den Lauf von Doyell Malen verlängerte. Der Niederländer ließ Atubolu im Anschluss mit seinem wuchtigen und präzisen Schuss aus 15 Metern keine Abwehrgelegenheit – 2:2 (60.).

Auf der Gegenseite bekam Kobel nach 70 Minuten gegen Hölers wuchtigen Schuss aus kurzer Distanz gerade noch die Fäuste hoch. Nach 82 Minuten traf Nicolas Höfler im Mittelfeld Marcel Sabitzer mit offener Sohle. Schiedsrichter Stieler zeigte zunächst Gelb, schaute sich die Szene dann aber nochmal am Monitor an und entschied sich dann doch für die Rote Karte.

Sechs Minuten später kam es noch bitterer für den Sport-Club. Die Gäste aus dem Ruhrgebiet bekamen einen Freistoß aus dem linken Halbfeld zugesprochen, den Marco Reus nach innen gab. Im Strafraum stocherte Mats Hummels am besten und traf mit viel Glück aus kurzer Distanz zur erneuten BVB-Führung. In der Nachspielzeit erhöhte Reus gegen dezimierte Freiburger dann sogar noch auf 2:4 (90.+2). „Das Ergebnis ist brutal für uns, weil wir besser waren als dieses Ergebnis“, so SC-Trainer Streich.

Trotz unglücklichem Spielausgang feierte das gesamte Stadion ihre aufopferungsvoll kämpfende Mannschaft, für die am Donnerstag (21 Uhr) bei Olympiakos Piräus das erste Gruppenspiel in der UEFA Europa League ansteht.

Marius Faller

Foto: Achim Keller

Stenogramm

Aufstellung SC Freiburg: Atubolu - Lienhart, Ginter, Gulde - Sallai, Eggestein, Höfler, Kübler (84., Schmidt) - Doan (84., Röhl), Gregoritsch (28., Grifo), Höler, (78., Adamu) 
Trainer: Christian Streich 
Bank: Müller, Weißhaupt, Sildillia, Philipp, Makengo 
  
Aufstellung Borussia Dortmund: Kobel - Ryerson, Hummels, Schlotterbeck, Bensebaini (46., Wolf) - Sabitzer, Can (84., Moukoko), Brandt (71., Reus) - Malen, Haller (59., Füllkrug), Adeyemi (59., Nmecha) 
Trainer: Edin Terzic 
Bank: Meyer, Özcan, Süle, Bynoe-Gittens 
  
Tore: 0:1 Hummels (11.), 1:1 Höler (45.+3), 2:1 Höfler (45.+6), 2:2 Malen (60.), 2:3 Hummels (88.), 2:4 Reus (90.+2) 
Gelbe Karten: Lienhart, Eggestein - Bensebaini, Wolf, Can 
Gelb-Rote Karten: 
Rote Karten: Höfler 
Schiedsrichter: Tobias Stieler 
Zuschauer: 34.700 

 

 
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