Knappe Niederlage gegen West Ham

Profis
05.10.2023

Der Sport-Club hat sein Heimspiel in der Europa League trotz starker zweiter Hälfte mit 1:2 (0:1) gegen West Ham United verloren. Die Führung der Gäste durch Lucas Paqueta (9.) egalisierte Roland Sallai (49.), ehe Nayef Aguerd den zweiten Treffer für die Engländer erzielte (66.). 

Auf den Tribünen hatte der Sport-Club keine Gegenwehr der Engländer zu erwarten. Die Fans von West Ham kamen aufgrund einer Sperre der UEFA nicht in den Genuss, die Stimmung im Europa-Park Stadion zu erleben und mitzugestalten. Der Gästefanblock war beim ersten Pflichtspiel gegen eine Mannschaft von der Insel – "etwas ganz Besonderes", wie Christian Streich vor der Partie erwähnt hatte – auch mit SC-Fans gefüllt.

Auf dem Platz war die Gegenwehr dagegen von Beginn an spürbar. Das Spiel gestaltete sich nur ein paar Minuten offen, dann übernahm der amtierende Europa Conference League-Sieger das Spielgeschehen, setzte Nicolas Höfler und Co. früh unter Druck und hatte auch die erste gute Torraumszene nach sechs Minuten. Mohammed Kudus sprintete mit Ball in den Strafraum, aber Lucas Höler bewies einmal mehr, dass beim SC alle verteidigen – auch ein Stürmer im eigenen 16er. Mit einer beherzten Grätsche blockte er Kudus, noch bevor der Ball aufs SC-Tor kam.

West Ham geht in Führung

Drei Minuten später musste Noah Atubolu aber hinter sich greifen. Jarrod Bowen flankte von der rechten Seite, in der Mitte stieg Lucas Paqueta am höchsten und traf zum 0:1. Die Reaktion des Sport-Club kam direkt, Hölers Abschluss aus 17 Metern war aber zu unpräzise, landete in den Armen von West Hams Keeper Lukasz Fabianski (10.). Die Londoner, auch Hammers genannt, erhöhten dann fast auf 0:2. Nach Kudus‘ Schuss im Strafraum hatte Atubolu Glück, dass seine Abwehr am Pfosten landete und er den Ball von dort aus sichern konnte. Und als Bowen nach 14 Minuten traf, stand dieser glücklicherweise im Abseits. 

Für den SC blieb es bis dahin in erster Linie bei Defensivarbeit, in der Offensive gab es zu viele Ungenauigkeiten, das Tempo der Engländer war hoch. "Das Niveau in der Premier League ist sehr hoch." Streich wusste das auch schon vor dem Spiel, und bei Flutlicht an diesem Donnerstagabend bekam es der Sport-Club auch zu spüren. Immer wieder zog vor allem der flinke Kudus von der rechten Seite in die Mitte, aber nach einer halben Stunde kamen die Gastgeber besser in die Zweikämpfe und hatten mehr Ballbesitz. Der Lohn: ein weiterer Torabschluss. Roland Sallai zog halbrechts im Strafraum ab. Fabianski parierte aber sicher (35.). 

Der SC, nun agiler und aggressiver, drückte die Gäste in deren Hälfte und beteiligte sich an der Spielgestaltung. Bis zum 16er ließen die Hammers den Sport-Club spielen, dann war meist ein Gegner dazwischen oder der letzte Pass zu ungenau. Streich, der noch nicht eine Minute gesessen hatte, trieb seine Mannschaft an, Londons Coach David Moyes forderte zu diesem Zeitpunkt von seinem Team, wieder offensiver zu werden. 

SC schwungvoll zurück

In die zweite Hälfte startete der SC mit einem Wechsel - Ristu Doan, der direkt ins Spielgeschehen eingriff, für Adamu - einem offensiven Blitzstart und dem Ausgleich. Am Ende einer Dreifachchance, bei der Sallai zunächst am starken Fabianski scheiterte, der Nachschuss von Vincenzo Grifo auf der Linie geklärt wurde, stand erneut Sallai, der den Ball dann humorlos zum 1:1 ins Tor schoss (49.). Zwei Minuten später hatte der Ungar mit einem Distanzschuss gleich die nächste Möglichkeit, Fabianski parierte. 

Der Sport-Club knüpfte gegen den Siebten der Premier League an die letzte Viertelstunde der ersten Halbzeit an und hatte die Führung auf dem Fuß. Vielmehr Höler, der den Ball nach dem Pfosten-Kopfball Kiliann Sildillias aber aus fünf Metern volley übers Tor jagte und das selbst kaum glauben konnte (56.). Die englische Offensive der ersten halben Stunde war jetzt fast vergessen, der SC voll drin im Spiel und hellwach. Standards, weiß man, können aber immer gefährlich werden und so dämpfte ein Eckball für West Ham das Freiburger Hoch, als Nayef Aguerd per Kopf zum 1:2 traf (66.).

Nach dem zweiten Gegentor und mit Merlin Röhl, Maximilian Philipp und Noah Weißhaupt neu auf dem Feld wurde das Spiel wieder offener, wobei die Gastgeber die aktivere Mannschaft blieben. Sallai versuchte es erneut für den SC. Sein Versuch von der linken Seite rollte knapp am Tor vorbei, auf der Gegenseite ging es Kudus mit seinem Abschluss genauso (79.). In der Schlussphase drückte der Sport-Club immer wieder nach vorne, auf der linken Seite setzte sich Weißhaupt durch, seine Flanke geriet aber zu weit. Ähnlich sah es bei der Kopfballablage von Matthias Ginter in der Nachspielzeit aus. Philipps Schuss aus der zweiten Reihe wurde geblockt und Röhls Kopfball nach der anschließenden Ecke ging übers Tor.

Es blieb bei der knappen Niederlage, für die Streich diese Worte fand: "Wir haben ein schnelles Gegentor bekommen und uns dann nicht mehr getraut, konstruktiven Fußball mit mehr Mut zu spielen und waren verdient in Rückstand. In der Halbzeit haben wir darüber gesprochen und dann kam die Mannschaft wie verwandelt aus der Pause. Wir hatten dann viele gute Situationen und die Chance mit Luci, das 2:1 zu machen. Zu diesem Zeitpunkt wäre die Führung verdient gewesen. Am Ende verlieren wir dann nach einem Standard und einem Fehler. Wir sind enttäuscht, aber froh über diese zweite Halbzeit." 

 

Isabel Betz

Foto: Achim Keller

Stenogramm

Aufstellung SC Freiburg: Atubolu - Sildillia, Ginter, Lienhart, Kübler (75. Weißhaupt) - Sallai, Eggestein (75. Röhl), Höfler - Adamu (46. Doan), Höler (75. Philipp), Grifo (86. Breunig) 
Trainer: Christian Streich 
Bank: Müller, Uphoff, Schmidt, Gulde, Röhl, Philipp, Weißhaupt, Doan, Makengo, Baur, Breunig 
  
Aufstellung West Ham United: Fabianski - Mavorpanos, Alvarez, Kehrer (71. Emerson)- Coufal, Ward-Prowse (90. Ings), Pacqeta (90. Mubama), Fornals (71. Soucek)- Kudus (80. Benrahma), Bowen 
Trainer: David Moyes 
Bank: Areola, Anang, Zouma, Cornet, Ings, Ogbonna, Benrahma, Soucek, Coventry, Emerson, Mubama 
  
Tore: 0:1 Paqueta (9.), 1:1 Sallai (49.), 1:2 Aguerd (66.) 
Gelbe Karten: Höfler, Alvarez 
Gelb-Rote Karten: 
Rote Karten: 
Schiedsrichter: Mohammed Al-Hakim 
Zuschauer: 34.100 

 

 
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