Der Sport-Club hat endlich auch wieder in der Bundesliga gewonnen. Beim VfL Bochum setzten sich die Freiburger knapp mit 2:1 (1:0) durch, Maximilian Eggestein traf zur Führung, Michael Gregoritsch erzielte erneut den Siegtreffer.
Es hat eine Weile gedauert. Sechs Spieltage lang musste der SC auf einen Sieg in der Liga warten. Jetzt war es endlich wieder soweit. Dem Sport-Club gelang an der Castroper Straße zwar nicht einer dieser mutigen Auftritte wie zuletzt gegen West Ham und die Bayern, dafür war er effektiv und spielte zwei seiner Angriffe gut zu Ende. Und Trainer Christian Streich war im Anschluss zufrieden: "Wir wussten, was hier in diesem tollen Stadion mit dieser Atmosphäre auf uns zukommt. Die Mannschaft hat alles auf dem Platz gelassen, was geht."
Michael Gregoritsch begann für Lucas Höler in der Spitze und die Mannschaft mit dem Ziel, auch in der Bundesliga endlich wieder zu gewinnen. Nach kurzer Nebelshow der Bochumer Fankurve musste der SC sich aber erstmal im Verteidigen auszeichnen. Denn die Gastgeber waren bissiger, ließen den Ball laufen, prüften Noah Atubolu in der 14. Minute zum ersten Mal ernstzunehmend, als Keven Schlotterbeck aus der zweiten Reihe schoss. Atubolu lenkte den Ball zur Ecke ums Tor.
Der Sport-Club spielte abwartend, fand nach Balleroberung erstmal aber keinen Weg, durch die Bochumer Defensive und Richtung Tor zu kommen. Christian Streich war bemüht, die Mannschaft von außen zu ordnen, er gab fast pausenlos Anweisungen. Und plötzlich hatte Ritsu Doan die erste gute Torchance, Vincenzo Grifo direkt im Anschluss die zweite (24., 25.). Nach einem Angriff über die rechte Seite kam Doan im Strafraum zum Abschluss, den VfL-Keeper Manuel Riemann sicher parierte. Bei Grifos Schuss hatte er Glück, dass der abgefälschte Ball am Tor vorbeiging. Er selbst war schon auf dem Weg in die andere Ecke.
Und obwohl nach einer halben Stunde offensiv nicht wirklich viel drin war, weil Bochum mutig spielte und den SC unter Druck setzte, gingen die Gäste in Führung. Maximilian Eggestein hatte sich im Strafraum von seinem Gegenspieler schlau gelöst und Gregoritsch' Ablage mit seiner Volleyabnahme zum 1:0 verwertet (36.).
Effektiv war der Sport-Club. Denn auch nach dem Führungstor blieb der Tabellenfünfzehnte das Team, das den Weg nach vorne suchte und in der Nachspielzeit der ersten Hälfte mit einem Kopfball von Kevin Stöger noch die gute Chance zum Ausgleich hatte, den Ball aber nicht aufs Tor bringen konnte. "Wir waren heute die Glücklicheren", gab Gregoritsch später zu.
Gregoritsch erhöht, VfL bleibt dran
Die erste gute Szene in den zweiten 45 Minuten gehörte dem SC, der diese direkt zum zweiten Tor nutzte. Roland Sallai behauptete den Ball, fand Doan, dessen gefühlvolle Flanke Gregoritsch zum 2:0 per Kopf vollendete. Ein perfekt zu Ende gespielter Konter und die erste Torchance nach der Pause. Der Sport-Club war jetzt aktiver, aber auch die Bochumer kamen zu ihren Möglichkeiten. Erhan Masovic prüfte Atubolu mit einem satten Distanzschuss (54.), Borschinski verpasste eine Flanke seines Mitspielers im Sechzehnmeterraum (57.), in der 62. Minute fing Atubolu eine Kopfballablage am Fünfmeterraum ab, in der 63. Minute flog der Ball ins Tor. Ivan Ordets' Kopfball nach einer Ecke passte genau ins Toreck, der Anschlusstreffer. Nur zwei Minuten später trat Takuma Asano bei seinem Schuss aus 16 Metern auch in den Rasen und konnte deshalb keinen Druck auf den Ball bringen.
Der Sport-Club war gefordert, vor allem in der Defensive, denn die Heimelf drückte. Ordets kam nach einem Freistoß erneut zum Kopfball, immer wieder sorgte Bochum im und rund um den SC-Strafraum für Unruhe. Die nächsten Chancen bekam Goncalo Paciencia, der aber erst übers Tor verzog und dessen Kopfball Atubolu sicher festhielt (77., 78.). Kurz war Ruhe, bis Keven Schlotterbeck in der 90. Minute nach einer Ecke frei zum Kopfball kam, glücklicherweise aber ein paar Zentimeter zum Torerfolg fehlten.
In den fünf Minuten Nachspielzeit sah man Riemann mehr vorm gegnerischen als vor seinem Tor. Auch Asano bekam nochmal eine Schusschance. Das Glück blieb dem SC treu, das wusste auch Torschütze Gregoritsch genau: "Wir wussten, worum es in Bochum geht. Wir haben dagegengehalten, mit etwas Glück." Streich war mit dem Auftritt seines Teams zufrieden: "Wir konnten ein extrem umkämpftes Spiel für uns entscheiden. Es war toll, wie die Jungs heute dagegengehalten haben. Vielleicht war es ein bisschen glücklich, aber nicht ganz unverdient."
Isabel Betz
Foto: DeFodi
Aufstellung VfL Bochum: Riemann - Oermann (46. Hofmann), Ordets, Schlotterbeck, Bernardo - Losilla, Masovic, Stöger - Förster (60. Daschner), Borschinski (60. Paciencia), Asano | |
Trainer: Thomas Letsch | |
Bank: Rölleke, Gamboa, Paciencia, Daschner, Passlack, Elezi, Wittek, Hofmann, Loosli | |
Aufstellung SC Freiburg: Atubolu - Sildillia, Ginter (75. Kübler), Gulde, Günter - Doan (90. Keitel), Eggestein, Höfler, Grifo (69. Muslija) - Sallai (69. Höler), Gregoritsch (75. Röhl) | |
Trainer: Christian Streich | |
Bank: Müller, Szalai, Höler, Keitel, Kübler, Adamu, Muslija, Philipp, Röhl | |
Tore: 0:1 Eggestein (36.), 0:2 Gregoritsch (53.), 1:2 Ordets (62.) | |
Gelbe Karten: Bernardo, Masovic, Losilla - Höfler, Sallai, Gulde, Höler, Günter, Kübler | |
Gelb-Rote Karten: | |
Rote Karten: | |
Schiedsrichter: Marco Fritz | |
Zuschauer/innen: 25.594 |