Ein Tor von Michael Gregoritsch nach 69 Minuten reichte dem Sport-Club, um knapp mit 1:0 (0:0) beim 1. FSV Mainz 05 zu gewinnen.
Die Anfangsphase in der Mewa Arena gehörte den Gastgebern. In der vierten Minute kam Ludovic Ajorque nach einer Flanke von Marco Richter frei zum Kopfball, Noah Atubolu verhinderte mit einem starken Reflex die frühe Mainzer Führung. Kurz darauf zielte Richter selbst per Volley aus 14 Metern nur knapp daneben (11.). Und die Mainzer Chancen gingen weiter: Erst verzog Ajorque nach einem Zuspiel von Silvan Widmer frei vor Atubolu (17.) und nur Sekunden später war es erneut der Freiburger Schlussmann, der im Eins-gegen-eins mit Leandro Barreiro den Winkel geschickt verkürzte und auch aus diesem Duell als Sieger hervorging.
Im Vergleich zum 5:0-Heimsieg in der UEFA Europa League gegen Olympiakos Piräus hatte das Freiburger Trainerteam die Startformation auf zwei Positionen verändert. Im linken Mittelfeld begann Noah Weißhaupt für Vincenzo Grifo, neben Michael Gregoritsch im Sturm startete Merlin Röhl anstelle von Lucas Höler.
Es dauerte bis zur 23. Minute, ehe die Freiburger Offensivabteilung vor 30.300 Zuschauerinnen und Zuschauern in Mainz erstmals gefährlich vor dem FSV-Tor auftauchte. Ritsu Doan versuchte es nach einem sehenswerten Solo aus 17 Metern. Ex-Freiburger Daniel Batz, der für den an der Hand verletzten Robin Zentner im Tor der 05er stand, lenkte den Ball mit einer Hand zur Ecke.
Ginter muss früh runter
Chicco Höfler spielte ab Minute 16 mit einem Kopfverband, nachdem er mit dem Mainzer Leandro Barreiro zusammengeknallt war. Für Matthias Ginter, der mit Übelkeit zu kämpfen hatte, ging es nach 23 Minuten gar nicht weiter. Für ihn kam Manuel Gulde.
Immerhin: Die Partie gestaltete sich Mitte der ersten Halbzeit ausgeglichener, wie auch Christian Streich nach der Partie anmerkte: „Es ging bei Mainz los mit ganz viel Power und Flexibilität. Das haben wir überstanden. Dann haben wir zwei Riesen-Chancen.“
Zunächst landete ein langer Ball von Kiliann Sildillia über Umwege bei Michael Gregoritsch, der aus 13 Metern nur den Pfosten traf (27.). Kurz vor der Pause war es nach einer Maßflanke von Noah Weißhaupt erneut der Freiburger Sturmtank, der im Fünfmeterraum mit dem Kopf vor Batz am Ball war und das verwaiste Tor nur um Zentimeter verpasste (45.+1). Auf der Gegenseite parierte Atubolu nach einem Kopfball von Sepp van den Berg erneut glänzend (45.+6), danach war Pause.
Gregoritsch trifft erneut
So munter wie vor dem Seitenwechsel ging es auch nach dem Pausentee, der bei Temperaturen um den Gefrierpunkt sehr willkommen war, weiter. Nach 51 Minuten versuchte es Maximilian Eggestein nach einer Kopfballablage von Michael Gregoritsch mit links aus 14 Metern direkt, sein Schuss rauschte nur einen Meter am Batz-Tor vorbei. Auf der Gegenseite brachte Ludovic Ajorque den Ball nach guter Vorarbeit vom Mainzer Kapitän Silvan Widmer aus kurzer Distanz nicht im Tor unter (52.). Ähnlich erging es Sepp van den Berg neun Minuten später nach einem Querschläger von der linken Seite.
Die Gäste aus dem Breisgau überstanden auch diese Mainzer Drangphase unbeschadet. Beim Sport-Club durfte ab Minute 59 auch Lucas Höler mitwirken, er kam für Noah Weißhaupt. Zehn Minuten nach seiner Einwechslung verlängerte Höler einen weiten Sildillia-Einwurf von der linken Seite auf Gregoritsch. Der Österreicher, clever freigeblockt von Merlin Röhl, machte dort weiter, wo er nach seinem Hattrick am Donnerstag gegen Piräus aufgehört hatte und ließ Daniel Batz aus 13 Metern keine Chance.
„Wir sind natürlich nicht ganz frisch und haben alles auf dem Platz gelassen. Dann macht Gregerl sein erstes Bundesliga-Tor in dieser Saison. Für uns ist das ein extrem wichtiger Sieg, damit wir nicht hinten reinrutschen“, sagte Christian Streich auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
In der Schlussphase halfen die eingewechselten Roland Sallai und Junior Adamu mit, die Führung über die Zeit zu bringen. Adamu hatte auf Vorlage von Sallai nach einem Konter in der Nachspielzeit gar noch die Chance auf das 2:0, dieses Mal konnte Batz parieren (90.+2). Ein zweiter Freiburger Treffer wäre gegen aufopferungsvoll kämpfende Mainzer des Guten wohl auch zu viel gewesen. Es blieb beim 1:0 – auch, weil Höfler nach einer Barkok-Ecke in höchster Not vor Barreiro klärte (90.+3). Mit 18 Punkten nach 13 Spieltagen kann der Sport-Club mit einem guten Polster nach unten am kommenden Samstag (15.30) zum VfL Wolfsburg fahren.
Marius Faller
Foto: Achim Keller
Aufstellung 1. FSV Mainz 05: Batz - Widmer (86., da Costa), van den Berg, Caci, Mwene - Krauß (86., Kohr), Barreiro - Gruda (76., Barkok), Lee (76., Onisiwo), Richter (66., Burkardt) - Ajorque | |
Trainer: Jan Siewert | |
Bank: Rieß, Bell, Papela, Mamutovic | |
Aufstellung SC Freiburg: Atubolu - Sildillia, Ginter (23., Gulde), Lienhart, Makengo - Eggestein, Höfler - Doan (84., Sallai), Röhl, Weißhaupt (59., Höler) - Gregoritsch (84., Adamu) | |
Trainer: Christian Streich | |
Bank: Müller, Grifo, Rüdlin | |
Tore: 0:1 Gregoritsch (69.) | |
Gelbe Karten: Barreiro - Sallai | |
Gelb-Rote Karten: | |
Rote Karten: | |
Schiedsrichter: Tobias Stieler | |
Zuschauer/innen: 30.300 |