Der SC Freiburg gewinnt sein Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach mit 3:0 (1:0) und hält in der Tabelle den Anschluss zu den internationalen Plätzen. Für den SC sind Michael Gregoritsch, Merlin Röhl und Ritsu Doan erfolgreich.
Personell hatte die Länderspielpause dem SC-Kader keine Entspannung gebracht – im Gegenteil. Gegen die Fohlen musste der Sport-Club unter anderem auf Matthias Ginter, Philipp Lienhart, Roland Sallai und Noah Weißhaupt verzichten. Im Zentrum der Dreierkette bekam daher Yannik Keitel – wie schon beim Europa-League-Spiel in Lens – das Vertrauen. Insgesamt entschied sich das Trainerteam nach dem guten Auftritt beim 2:3 gegen Leverkusen zu vier Wechseln: Der zuletzt gesperrte Maxi Eggestein rotierte ebenso in die Startelf wie Lukas Kübler, Michael Gregoritsch und der bereits genannte Keitel.
Heim-Trainer Gerardo Seoane brachte im Vergleich zum Unentschieden in Heidenheim Ko Itakura für Maximilian Wöber in der Innenverteidigung sowie den wiedergenesenen Jonas Omlin für Moritz Nicolas im Tor. Nach zuletzt eher durchwachsenen Leistungen in der Liga sowie dem Pokal-Aus in Saarbrücken hatten Spieler und Trainer den Willen, sich bei den Fans zu rehabilitieren, als klare Vorgabe für die Heimpartie gegen die Breisgauer ausgegeben.
Gregoritsch früh zur Stelle
Den ersten Warnschuss des Spiels sollten die Fohlen dann auch bereits in der ersten Spielminute abgeben. Robin Hacks Schlenzer von der Strafraumkante zischte knapp am langen Pfosten des Tores von Noah Atubolu vorbei.
Generell gingen die ersten Spielminuten klar an die Seoane-Elf, die wacher und aktiver wirkte als der SC. Und dennoch waren es die 2.400 Gäste-Fans, die früh jubeln durften. Merlin Röhl legte einen klugen Flugball von Yannik Keitel nach rechts ab auf Maxi Eggestein. Dessen Schuss aus halbrechter Position landete abgefälscht am langen Pfosten, wo Michael Gregoritsch lauerte und nach guten sechs Minuten aus kurzer Distanz das 1:0 markierte.
Der SC, nun besser im Spiel, wurde mutiger, hatte aber Glück, dass die Borussia nicht zeitnah ausglich. Zunächst rettete Maxi Eggestein in höchster Not gegen den einschussbereiten Rocco Reitz (11.), dann köpfte Jordan infolge der fälligen Ecke am langen Pfosten wenige Zentimeter an selbigem vorbei (12.).
In einer enorm unterhaltsamen ersten halben Stunde sollten auch die nächsten Gelegenheiten für den SC nicht lange auf sich warten lassen. Den Distanzschüssen von Michael Gregoritsch (17.) und Ritsu Doan (19.) – vorausgegangen waren jeweils schnelle Tempogegenstöße – fehlte es allerdings an Präzision.
Beiden Mannschaften hatten in den ersten 45 Minuten gemein, in der Defensive nicht immer sattelfest zu wirken und Abstimmungsprobleme zu offenbaren. Die logische Folge: Phasenweise spielten sich fast im Minutentakt gefährliche Szenen vor den Torhütern ab. Dennoch ging es ohne weitere Treffer und mit der knappen Freiburger Führung in die Kabinen.
Blitzstart in den zweiten Durchgang
Das sollte sich nach Wiederanpfiff schnell ändern. Michael Gregoritsch setzte sich nach schönem Zuspiel von Lucas Höler halblinks im Strafraum durch und zwang Jonas Omlin zu einer Faustabwehr, die im Rückraum vor den Füßen von Merlin Röhl landete. Der Youngster machte noch zwei Meter und setzte das Kunstleder dann mit einem scharfen Flachschuss sehenswert in die Maschen (47.).
Während die Borussia vom zweiten Gegentor zunächst verunsichert wirkte, hatte Michael Gregoritsch kurz darauf den dritten Treffer für den SC auf dem Fuß, scheiterte aus abseitsverdächtiger Position aber am glänzend reagierenden Omlin im Tor der Gastgeber (52.).
Fünf Minuten später konnte der Gladbacher Kapitän den dritten Einschlag dann allerdings nicht mehr verhindern. Nach einem Konter hatte Ritsu Doan Maximilian Eggestein im Strafraum herrlich mit der Hacke in Szene gesetzt. Der Mittelfeldmann wurde bei seinem Lauf an die Grundlinie nicht angegangen und bediente den in den Fünfer durchgelaufenen Japaner mit einem mustergültigen Querpass, den dieser ohne Mühe in die Maschen setzte (57.).
Eine halbe Stunde vor Spielende sah die Freiburger Führung komfortabel aus, die Borussia blieb aber insbesondere bei Standards immer gefährlich. Zudem brachte Gerardo Seoane als Reaktion auf das 3:0 drei frische und schnelle Offensivkräfte ins Spiel.
Der Sport-Club hielt dem Druck der Fohlen über weite Strecken stand, verteidigte konzentriert und mit viel Biss und versuchte über Konter die endgültige Entscheidung herbeizuführen. Nach einem solchen schickte der eingewechselte Attila Szalai den startenden Lucas Höler in die Tiefe. Der Stürmer kam aus spitzem Winkel mit seinem Schuss nicht an Jonas Omlin vorbei (78.).
Einmal musste sich auch Noah Autbolu noch auszeichnen – den Kopfball von Ko Itakura lenkte der Keeper stark über die Latte (89.) – dann konnten sich Spieler und Fans über den zweiten Auswärtsdreier in Folge und den bislang höchsten Ligasieg der Saison freuen. "In der ersten Halbzeit könnte Gladbach ein, zwei Tore nach Standards und aus dem Spiel heraus machen. In der zweiten Halbzeit hat es uns geholfen, gleich die zwei Tore zu machen. Es war auch aufgrund der Verletzungen ein ganz schweres Spiel, aber die Spieler die reingekommen sind, haben es außergewöhnlich gut gemacht", lobte Christian Streich seine Mannschaft nach Spielende.
Nach den Osterfeiertagen geht es für den SC im heimischen Europa-Park Stadion gegen RB Leipzig weiter. Anpfiff der Partie des 28. Spieltags ist am kommenden Samstag um 15:30 Uhr.
David Hildebrandt
Foto: DeFodi Images
Aufstellung Borussia Mönchengladbach: Omlin - Scally (75., Lainer), Elvedi, Itakura, Netz - Reitz, Weigl, Neuhaus (61., Plea) - Honorat, Jordan (61., Cvancara), Hack (61., N´Goumou) | |
Trainer: Gerardo Seoane | |
Bank: Nicolas, Friedrich, Herrmann, Kramer, Wöber | |
Aufstellung SC Freiburg: Atubolu - Kübler, Keitel (74., Szalai), Gulde - Doan, Eggestein, Höfler (90.+1, Muslija), Günter (90.+1, Makengo) - Höler (90.+1, Adamu), Gregoritsch (74., Grifo), Röhl | |
Trainer: Christian Streich | |
Bank: Müller, Sildillia, Philipp, Breunig | |
Tore: 0:1 Gregoritsch (7.), 0:2 Röhl (47.), 0:3 Doan (57.) | |
Gelbe Karten: Itakura - | |
Gelb-Rote Karten: | |
Rote Karten: | |
Schiedsrichter: Christian Dingert | |
Zuschauer/innen: 53.000 |