Der Sport-Club und der 1. FC Köln trennen sich mit 0:0. Die Freiburger bleiben damit auch zwei Spieltage vor Schluss auf Rang sieben.
Ziemlich genau zwei Jahre ist es her, als der Sport-Club das letzte Mal an einem Samstagabend in der Bundesliga antreten durfte. Damals gab es einen 4:3-Sieg bei der TSG Hoffenheim, ganz so torreich wurde es an diesem Samstag nicht.
Die 50.000 Zuschauer im ausverkauften Kölner Rhein-Energie-Stadion sahen einen schwungvollen Beginn der Kölner Mannschaft, der im Abstiegskampf nur ein Sieg half. „Köln war sehr unter Druck in diesem Spiel aufgrund der tabellarischen Situation“, wusste auch Christian Streich. Nach drei Minuten setzte sich Max Finkgräfe auf der linken Seite gegen zwei Freiburger durch und legte auf Faride Alidou zurück, der das Tor von Noah Atubolu aus acht Metern nur knapp verfehlte.
Das Freiburger Trainerteam musste bei der Zusammenstellung der Startaufstellung heute besonders kreativ werden, fehlten neben den vielen Verletzten auch noch Kiliann Sildillia rot- und Chicco Höfler gelbgesperrt. Lucas Höler rückte deshalb ins Mittelfeld an die Seite von Vincenzo Grifo, abgesichert wurden die beiden von Maximilian Eggestein im defensiven Mittelfeld. Yannik Keitel agierte erneut als zentraler Part der Dreierkette, flankiert von Lukas Kübler und Manuel Gulde.
Beim „Effzeh“ begann Luca Waldschmidt im offensiven Mittelfeld. Der Ex-Freiburger holte nach rund 17 Minuten einen Eckball heraus, der die nächste gute Gelegenheit für die Mannschaft von Timo Schultz mit sich brachte. Die abgewehrte Ecke landete bei Jan Thielmann, der sich aus 20 Metern ein Herz fasste. Eric Martel lenkte den eher ungefährlichen Schuss mit der Hacke ab und zwang Atubolu doch noch zur Parade.
Grifo verfehlt knapp per Kopf
Rund 20 Minuten brauchten die Gäste aus dem Breisgau, bis sie offensiv erstmals in Erscheinung treten konnten. Erst setzte Grifo einen Kopfball aus sieben Metern nach Flanke von Kübler knapp neben den Pfosten (20.), eine Minute später verzog Roland Sallai aus 18 Metern. Der Ungar begann an der Seite von Michael Gregoritsch im Freiburger Angriff.
Wenn die Freiburger schnell und direkt spielten, ergaben sich gegen fleißig verteidigende Kölner Räume. Auf dem nassen Rasen in Köln-Müngersdorf – der Regen wurde gegen Mitte der ersten Halbzeit immer stärker – gelang dies jedoch leider nur selten. Die Rheinländer hatten zwar häufiger den Ball, wussten im letzten Drittel aber auch nur wenig damit anzufangen. Es blieb folgerichtig beim 0:0 zur Pause.
Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff hätte Roland Sallai beinahe alleine auf Marvin Schwäbe zulaufen können, im entscheidenden Moment misslang jedoch die technisch herausfordernde Ballannahme nach einem druckvollen Zuspiel von Michael Gregoritsch.
Keitel klärt in höchster Not
Die Kölner blieben jedoch auch zu Beginn des zweiten Durchgangs die spielbestimmende Mannschaft und erarbeiteten sich immer wieder Eckstöße. Nach etwa einer Stunde stand es nach Ecken 1:5 aus SC-Sicht. Bei der wichtigsten Statistik zeigte die Videoleinwand jedoch weiterhin zwei große weiße Nullen an.
Es war unter anderem Yannik Keitel zu verdanken, dass es dabei blieb: Nach 64 Minuten tauchte Eric Martel, eigentlich defensiver Mittelfeldspieler der Kölner, in halbrechter Position im Freiburger Strafraum auf und schickte das Kunstleder mit einem Querpass durch den Fünfmeterraum. Keitel beförderte den Ball aus kurzer Distanz und noch vor einem lauernden Kölner Angreifer über die Querlatte.
Die Partie nahm jetzt Fahrt auf. Auf der Gegenseite verpassten Doan per Kopf nach Flanke von Sallai (65.) und Höler mit einer Direktabnahme aus acht Metern (67.) die Freiburger Führung. 20 Minuten vor Ende der Partie parierte Noah Atubolu glänzend gegen Faride Alidou, der aus kurzer Distanz zum Abschluss kam. Auch in der 83. Minute behielt Atubolu in diesem Duell die Oberhand, dieses Mal hatte es der Kölner Angreifer wuchtig aus 14 Metern versucht.
In der Nachspielzeit beorderte Timo Schultz bei einem Kölner Freistoß aus dem Halbfeld gar noch Torhüter Schwäbe nach vorne, doch auch dieser Versuch verpuffte. Es blieb beim 0:0. „Wir haben es fußballerisch nicht so lösen können, wie du es musst. Heute haben wir nicht gut genug gespielt, um einen Sieg verdient zu haben“, sagte SC-Trainer Christian Streich nach der Partie. Der Sport-Club bleibt damit Siebter und empfängt am kommenden Samstag um 15.30 Uhr den 1. FC Heidenheim zum letzten Heimspiel der Saison.
Marius Faller
Foto: DeFodi Images
Aufstellung 1. FC Köln: Schwäbe - Schmitz, Hübers, Chabot (57., Heintz), Finkgräfe - Martel, Huseinbasic - Thielmann (57., Tigges), Waldschmidt (84., Adamyan), Maina (68., Kainz) - Alidou (84., Diehl) | |
Trainer: Tim Schultz | |
Bank: Pentke, Carstensen, Christensen, Downs | |
Aufstellung SC Freiburg: Atubolu - Kübler, Keitel, Gulde - Doan, Eggestein, Günter (78., Makengo) - Höler, Grifo (89., Muslija) - Gregoritsch (89., Adamu), Sallai (78., Philipp) | |
Trainer: Christian Streich | |
Bank: Müller, Szalai, Weißhaupt, Breunig | |
Tore: - | |
Gelbe Karten: Finkgräfe - Kübler | |
Gelb-Rote Karten: | |
Rote Karten: | |
Schiedsrichter: Sören Storks | |
Zuschauer/innen: 50.000 |