Unglückliche Niederlage in Heidenheim

Profis
20.12.2023

Im letzten Pflichtspiel des Jahres unterliegt der SC Freiburg trotz zweimaliger Führung mit 2:3 (1:0) beim 1. FC Heidenheim. Die Treffer für die Breisgauer erzielt Lucas Höler.

"Es ging richtig zur Sache, hat richtig geknallt. Aber das ist legitim. Wir waren nach dem Tor in der ersten Halbzeit nicht mutig genug. Die zweite Halbzeit war besser, aber wir müssen sowohl in der Defensive, als auch in der Offensive über ein paar Sachen reden, die so nicht gehen. Heidenheim hat sehr gut gespielt, sie wussten, dass wir auf der Kante sind," fasste Christian Streich die letzten 98 Minuten des Fußballjahres zusammen.

Beide Mannschaften mussten kurzfristig auf einen krankheitsbedingten Ausfall reagieren. Beim Sport-Club fehlte Jordy Makengo, ihn ersetzte Lukas Kübler auf der linken Abwehrseite. Außerdem begann Roland Sallai für Vincenzo Grifo. Frank Schmidt wiederum konnte am Mittwochabend nicht auf die Dienste seines designierten Standardschützen Jan-Niklas Beste zurückgreifen – Adrian Beck rückte für den besten Scorer des Teams in die Startelf.

Das Duell zwischen der Ostalb und dem Breisgau bedeutete zugleich auch das Aufeinandertreffen der beiden dienstältesten Trainer der Liga. Und die hatten in den vergangenen Wochen gute Auftritte ihrer Teams zu sehen bekommen. Während der Sport-Club mit dem Momentum von drei Ligasiegen in Serie ohne Gegentor in die Partie ging, konnte der FCH immerhin zwei aufeinanderfolgende Dreier verbuchen.

Höler trifft früh, Heidenheim drückt

Trotz leichtem Nieselregen und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt brauchten die 22 Spieler auf dem Rasen nicht lange, um in der Begegnung anzukommen. Hatte Marnon Busch mit seinem Freistoß von der Strafraumkante das Tor noch knapp verfehlt (5.), klingelte es zwei Zeigerumdrehungen später auf der Gegenseite. Nach einer flüssigen Kombination über die rechte Außenbahn gelangte Merlin Röhl hinter die Abwehrkette der Gastgeber und servierte dem mitgelaufenen Lucas Höler die Kugel so maßgenau, dass dieser aus sieben Metern nur noch einschieben musste.

Ein vielversprechender Start in die Begegnung gegen die heimstarken Heidenheimer, die sich vom Gegentreffer nicht geschockt zeigten, sondern weiter mutig und giftig agierten. Und hätten Matthias Ginter (24.) und Merlin Röhl (31.) nicht im letzten Moment vor dem einschussbereiten Tim Kleindienst geklärt, wäre dem Aufsteiger der in dieser Phase verdiente Ausgleich gelungen. Dass dieser auch kurz darauf nach einer Ecke nicht fiel, lag wiederum an Noah Atubolu, der einen Kopfball aus kürzester Distanz stark von der Linie fischte (32.).

Füllte sich das Chancenkonto der Elf von Frank Schmidt zunehmend, blieb es beim SC lange bei dem einen Schuss, der zum frühen Treffer geführt hatte. Der Sport-Club nahm den Kampf auf dem Platz zwar an, leistete sich mit Ball am Fuß aber zu viele Unkonzentriertheiten, um sich dem Gehäuse von Kevin Müller ernsthaft zu nähern. So blieb es beim 1:0, als Schiedsrichter Benjamin Brand nach nicht immer leicht zu leitenden ersten 45 Minuten zur Pause pfiff.

Ausgleich und erneute Führung

Durchgang zwei startete mit einer aussichtsreichen Gelegenheit für die Gäste. Nach einem Ballgewinn im Zentrum setzte Maximilian Eggestein den halblinks startenden Roland Sallai ein, dessen Schuss abgeblockt am Außennetz landete (48.). In der zunehmend hitziger werdenden Atmosphäre der Voith-Arena fand der SC nun besser ins Spiel – und kassierte doch den Ausgleich. Tim Kleindienst bediente Eren Dinkci an der Strafraumkante und dieser jagte das Spielgerät am machtlosen Noah Atubolu vorbei links oben in die Maschen (52.).

Die Partie wurde nun insgesamt wilder, das Mittelfeld regelmäßig mit langen Schlägen überbrückt. Keines der Teams schaffte es in dieser Phase, sich echte Feldvorteile zu erspielen. Stattdessen prägten Zweikämpfe und Laufduelle das Geschehen.

Dass die Gäste nach 64 Minuten trotzdem wieder in Führung gingen, lag daran, dass Ritsu Doan im Strafraum von den Beinen geholt wurde, Benjamin Brand folgerichtig auf den Punkt zeigte und Lucas Höler den Strafstoß zu seinem zweiten Treffer des Tages wuchtig unter die Latte knallte. Fast im direkten Gegenzug touchierte ein Abschluss des zuvor eingewechselten Kevin Sessa das Gebälk (68.).

Späte Nackenschläge

Angeführt vom starken Nicolas Höfler, der im Zentrum zahlreiche Bälle gewann und diese umsichtig verteilte, gelang es der Elf des Freiburger Trainerteams in den zweiten 45 Minuten insgesamt besser, den Gegner vom eigenen Tor fernzuhalten. Dennoch traf der 1. FC Heidenheim zum erneuten Ausgleich. Ex-SCler Tim Kleindienst vollendete ein Zuspiel von der Grundlinie aus wenigen Metern zum 2:2 (84.).

Vor beiden Toren sollten noch einige brenzlige Situationen folgen. Die besten Gelegenheiten für den SC boten sich Maximilian Eggestein, dessen wuchtiger Schuss aus der zweiten Reihe kurz vor der Linie geblockt wurde (89.) und Junior Adamu, dem das Kunstleder freistehend vor Müller vom Fuß gespitzelt wurde (90.+2). Ein Freiburger war es dann auch, der den entscheidenden Treffer erzielte – leider auf der falschen Seite: Ein Zuspiel in die Mitte sprang dem verdutzten Matthias Ginter unglücklich an den Knöchel und von dort zum 2:3 aus Sicht des SC in die Maschen. Der Schlusspunkt, an dem auch die restliche Nachspielzeit nichts mehr ändern sollte.

Mit 24 Punkten aus 16 Spielen beendet der Sport-Club das Jahr auf dem achten Platz, punktgleich mit Rang sechs. Nach der kurzen Winterpause geht es mit dem Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin weiter, das die Hinrunde beschließt.

David Hildebrandt

Foto: Achim Keller

 

Stenogramm

Aufstellung 1. FC Heidenheim: Müller - Busch (75., Traoré), Gimber (75., Theuerkauf), Mainka, Föhrenbach - Schöppner, Maloney (75., Dovedan), Beck (67., Schimmer) - Dinkci, Kleindienst, Pieringer (68., Sessa) 
Trainer: Frank Schmidt 
Bank: Eicher, Siersleben, Thomalla, Pick 
  
Aufstellung SC Freiburg: Atubolu - Sidlillia, Ginter, Gulde, Kübler (84., Weißhaupt) - Doan, Eggestein, Höfler, Sallai (84., Adamu) - Röhl (66., Gregoritsch), Höler 
Trainer: Christian Streich 
Bank: Müller, Keitel, Grifo 
  
Tore: 0:1 Höler (7.), Dinkci (52.), 1:2 Höler (64., FE), 2:2 Kleindienst (84.), 3:2 Ginter (90.+2, ET) 
Gelbe Karten: Schöppner, Föhrenbach, Gimber - Gulde, Sildillia, Röhl, Höfler 
Gelb-Rote Karten: 
Rote Karten: 
Schiedsrichter: Benjamin Brand 
Zuschauer/innen: 15.000 

 

 
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