Nach der Länderspielpause muss der SC Freiburg in der Fußball-Bundesliga gleich zweimal in Folge auswärts antreten.
Zunächst steht am zwölften Spieltag ein Duell bei Bayer Leverkusen auf dem Programm. Anpfiff dieser Partie ist am Samstag um 15.30 Uhr (live auf Sky und im Ticker auf scfreiburg.com). Schon 1.200 SC-Fans haben sich Karten gesichert, eine Tageskasse öffnet am Spieltag ab 13.30 Uhr. Acht Tage später erwartet nur 60 Kilometer weiter nordwestlich Borussia Mönchengladbach den Sport-Club.
Wenn sich die Freiburger auf die Reise ins Rheinland machen, können sie sich gedanklich entweder an der Vergangenheit orientieren oder an der Gegenwart. Die Vergangenheit heißt in Zahlen: 0:2, 0:4, 1:1, 0:1, 1:3, 0:2. Letztmals gewann der Sport-Club im März 2012 ein Gastspiel in Leverkusen. Die Torschützen beim damaligen 2:0 waren Julian Schuster und Daniel Caligiuri. Die Gegenwart dagegen heißt: elf Spieltage, sechs Siege, drei Unentschieden, 21 Punkte, Platz vier in der Tabelle. Da fällt die Entscheidung, worauf der Blick gerichtet werden soll, wahrlich nicht schwer.
"Einfach weitermachen, nicht zu viel nachdenken, sich aufs Wesentliche konzentrieren und eine gute Balance zwischen Ruhe und Schnelligkeit finden", gab SC-Trainer Christian Streich am Donnerstagmittag bei der obligatorischen Pressekonferenz als Richtwert für Samstag vor. "Ich gehe fest davon aus, dass die Leverkusener uns nicht unterschätzen werden. Das können wir knicken."
Allerdings wissen die Freiburger genauso um die Qualität des Gegners. Mit einer Dreifachbelastung aus Liga, DFB-Pokal und Champions League ist die Mannschaft um Peter Bosz derzeit mit 18 Zählern Achter - und hatte sich mit einem 2:1-Erfolg in der Königsklasse gegen Atlético Madrid und mit einem 2:0-Sieg in der Meisterschaftsrunde gegen den VfL Wolfsburg in die Länderspielpause verabschiedet.
Bezugnehmend auf das Spiel in Wolfsburg betonte Christian Streich die sehr hohe Laufbereitschaft und Aggressivität des Topklubs. Beides erwartet er auch im anstehenden Duell. "Die Leverkusener werden versuchen, uns zuzupressen und fußballerisch zu erdrücken. Dagegen müssen wir sowohl mannschafts- als auch individualtaktisch Lösungen finden. Das wird eine richtige Herausforderung, aber wir freuen uns drauf", sagte der SC-Trainer.
Bei dieser Herausforderung müssen er und seine Kollegen neben den bereits gegen Eintracht Frankfurt fehlenden Spielern auch auf Luca Waldschmidt (Mittelgesichtsbruch, Außenbandanriss, kleiner Muskelfaserriss in der Wade, Innenbandanriss, Syndesmosebandanriss) und Vincenzo Grifo (Rot-Sperre) verzichten. Zudem ist der Einsatz von Luca Itter (Erkältung) fraglich.
Janik Haberer ist nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre wieder spielberechtigt. Für ihn und die anderen ist erklärtermaßen das Ziel, die ernüchternde Freiburger Bilanz in Leverkusen aufzuhübschen. Christian Streich sagte es abschließend wie folgt: "Wir haben großen Respekt vor Leverkusen, das ist keine so schlechte Mannschaft. Wir sind aber im Moment auch keine so schlechte Mannschaft. Wenn die Leverkusener es besser machen als wir, müssen wir das akzeptieren. Aber wenn nicht, dann wollen wir dort nicht verlieren."
Sina Ojo
Foto: Bernd Thissen