Trotz einer couragierten Leistung und einem Sturmlauf in den letzten Spielminuten hat der SC Freiburg am 16. Spieltag mit 1:2 (0:1) beim FC Bayern München verloren.
Die frühe Führung der Gastgeber durch Robert Lewandowski (7.) glich der eingewechselte Nils Petersen mit seinem ersten Ballkontakt zwar aus (62.), Thomas Müller brachte die Bayern aber wieder auf die Siegerstraße (74.).
"Wir haben nahtlos angeknüpft an die vielen guten Leistungen der letzten Wochen. Wir haben alles getan, sind angelaufen, haben es aber leider nicht mehr geschafft, noch das zweite Tor zu machen. Es wäre nicht unverdient gewesen", sagte SC-Trainer Christian Streich auf der nachfolgenden Pressekonferenz. "Natürlich ist aber auch der 2:1-Sieg für die Bayern nicht unverdient."
Der Schnee und der Sport-Club, in der jüngeren Vergangenheit passte diese Verbindung eigentlich ganz gut zusammen. Die meisten werden sich an das kuriose 4:3 beim 1. FC Köln vor drei Jahren erinnern, als Freiburg auf weißem Grund 0:3 zurücklag und die Partie in den Schlusssekunden drehte. Oder an das 2:1 im Zweitliga-Spitzenduell gegen RB Leipzig vor bald fünf Jahren, das als "Energieleistung im Schneegestöber" in den Online-Archiven zu finden ist.
Unveränderte Startelf, frühe Verletzung, früher Gegentreffer
So gesehen waren die Voraussetzungen für das Gastspiel an diesem Sonntag nicht schlecht. Zumal man mit fünf Siegen im Rücken mit Zutrauen nach München gereist war. Doch die Partie begann für die Breisgauer, die mit der gleichen personellen und taktischen Ausrichtung wie zuletzt beim 5:0-Erfolg gegen Köln starteten, denkbar schlecht.
Gerade eine Minute war gespielt, als sich Baptiste Santamaria ohne Fremdeinwirkung verletzte und wenig später mit einem dicken Verband am Knie ausgewechselt werden musste (5.). Für ihn rückte Amir Abrashi auf die Doppelsechs an die Seite von Nicolas Höfler – und sah, wie die Freiburger Hintermannschaft um Keeper Florian Müller erstmals geschlagen war. Nach Vorlage von Bayerns Thomas Müller setzte Robert Lewandowski den Ball aus kurzer Distanz ins Freiburger Tor (7.). Glück für den SC, dass es zu dem Zeitpunkt nicht schon 0:2 stand. Nur kurz zuvor hatte Schiedsrichter Christian Dingert einen Strafstoß nach einem vermeintlichen SC-Handspiel nach Sichten der TV-Bilder nicht gegeben (5.).
Knapper Rückstand zur Pause, Auf und Ab in Durchgang zwei
"Es ist äußerst unglücklich losgegangen, das hat uns ein bisschen durcheinander gebracht. Das war eine schwierige Phase", sagte Christian Streich. Doch allen Widrigkeiten zum Trotz kämpften sich SC-Kapitän Christian Günter und die Kollegen zurück ins Spiel, standen hinten sicher, als Serge Gnabry (14., 25.) oder später der eingewechselte Leroy Sané (30.) gefährlich nah vors eigene Tor kamen, und setzten sich vorne selbst vereinzelt in Szene.
Die besten Möglichkeiten in Hälfte eins hatte Roland Sallai. Einen wuchtigen Schuss lenkte Ungarns Nationalspieler knapp am rechten Pfosten vorbei (17.), einen weiteren Ball köpfte er in die Arme von Bayern-Schlussmann Manuel Neuer (38.). Mit dem knappen Rückstand für den Sport-Club ging es in die Pause.
Comeback für Haberer, Ausgleich und Gegentreffer
Im zweiten Durchgang erlebten die Gäste ein Wechselbad der Gefühle. Erst trübte die Verletzung des eingewechselten Mittelfeldmannes Abrashi die Stimmung im Freiburger Lager (54.) – für ihn kam Janik Haberer nach langer Verletzungspause zu seinem ersten SC-Spiel seit sieben Monaten. Wenig später durfte sich der Sport-Club über den mittlerweile verdienten Ausgleich freuen. Nach einer Ecke stand der eingewechselte Nils Petersen goldrichtig und netzte per Flugkopfball zum 1:1 ein (62.).
Dass das Remis nicht bis zum Abpfiff Bestand hatte, lag weniger an der Abwehrleistung des stark aufgelegten SC-Torhüters, der im Alleingang die Abschlüsse von Lewandowski (78.), Sané (79., 89.) und Corentin Tolisso (84.) abwehrte, sondern vielmehr an der Klasse und dem Glück der Gastgeber. Sané, Müller, Tor (74.) hieß es für die Bayern. Petersen, Latte, kein Tor (90.+1) hieß es für den Sport-Club. Somit musste sich der Sport-Club ohne Punkte aus der bayerischen Landeshauptstadt verabschieden.
Schon am Mittwochabend (Anpfiff 20.30 Uhr) wartet die nächste sportliche Herausforderung. Dann empfängt der Sport-Club im Schwarzwald-Stadion Eintracht Frankfurt.
Sina Ojo
Fotos: Achim Keller
FC Bayern München: Neuer - Pavard, Boateng, Alaba, Davies - Kimmich (76., Musiala), Goretzka (86., Martinez) - Gnabry (28., Sané), Müller (86., Chuopo-Moting), Coman (76., Tolisso) - Lewandowski Trainer: Hans-Dieter Flick SC Freiburg: F. Müller - Kübler (61., Tempelmann), Lienhart, K. Schlotterbeck, Gulde, Günter - Santamaria (5., Abrashi), Höfler - Grifo, Demirovic (61., Petersen), Sallai (61., Höler) Trainer: Christian Streich | |
Schiedsrichter: Christian Dingert | Zuschauer: - |
Tore: 1:0 Lewandowski (7.), 1:1 Petersen (62.), 2:1 T. Müller (74.) | |
Gelb: Chuopo-Moting - Höfler, Sallai | Rot: - |
Gelb-Rot: - |