Wir haben die zuletzt strauchelnden Gastgeber unserem Gegner-Check unterzogen.

Die Ausgangslage

Es waren zwei gebrauchte Tage, die die Bayern am Samstag gegen Mönchengladbach und in der zweiten DFB-Pokal-Runde gegen Kiel am Mittwoch erwischten. Gegen die Elf von Marco Rose führte der FCB zwar zwischenzeitlich mit 2:0, musste sich nach einer starken Aufholjagd der Fohlen aber dennoch mit 2:3 geschlagen geben. Zu allem Überfluss folgte vier Tage später auch das Aus im Pokal gegen einen aufopferungsvoll kämpfenden Zweitligisten, der die Millionentruppe des Rekordmeisters mit einem Last-Minute-Treffer erst in die Verlängerung und dann ins Elfmeterschießen zwang und sich in diesem knapp mit 6:5 durchsetzte.

Viele Experten hatten schon in den Vorwochen vor einer Entwicklung wie dieser gewarnt. Denn: Auch wenn die Elf von Hansi Flick an der Spitze der Bundesligatabelle steht, wirkte die Mannschaft bereits im November und Dezember nicht so gefestigt, wie in der Rückrunde der Tripple-Saison 2019/20. Achtmal in Folge lag der Rekordmeister in der Liga zunächst hinten, bevor er die Rückstände dank Leistungssteigerungen noch drehen oder zumindest auf ein Remis stellen konnte. Auch die 24 Gegentore nach 15 Spielen sind für Bayern-Verhältnisse deutlich über dem Liga-Schnitt der vergangenen Jahre.

Allerdings mussten die Bayern in den vergangenen Monaten auch ein Mammut-Programm absolvieren. Da die Champions-League-Endrunde aufgrund der Corona-Pandemie erst im August fertig gespielt werden konnte, fiel die Sommerpause extrem kurz aus. Und durch den verdichteten Terminplan in dieser Saison, der für den FCB bislang fast ausschließlich Englische Wochen vorsah, fehlen Erholungspausen. Für den Sport-Club dürfte die Aufgabe am Sonntag dennoch nicht einfacher werden – nach zwei Niederlagen am Stück werden die Gastgeber das Aufeinandertreffen am 15. Spieltag mit Wut im Bauch und dem unbedingten Willen sich zu rehabilitieren angehen.

Die Personalsituation

Kingsley Coman wird gegen den Sport-Club mit muskulären Problemen ausfallen. Innenverteidiger Tanguy Nianzou, der im Sommer aus Paris kam laboriert an einem Muskelbündelriss und auch Stürmer Joshua Zirkzee fehlt dem Rekordmeister nach einer Roten Karte, die er im Regionalligaderby der Zweiten Mannschaft gegen den TSV 1860 München gesehen hat.

Die Stimmen vor dem Spiel:

Hansi Flick über die vergangenen Leistungen: „Es ist unsere Aufgabe und unser Anspruch schleunigst wieder in die richtige Spur zu kommen. Wir müssen wieder in die Automatismen reinkommen und die Wege mitgehen, dann ist auch zweitrangig, wie hoch wir verteidigen.“

…über das kommende Match: "Freiburg ist die formstärkste Mannschaft aktuell. Es kommt auf uns an, wie wir in der Defensive agieren. Wir müssen die Enttäuschung ablegen und nach vorne schauen. Die gesamte Mannschaft ist in der Defensive gefordert."

Christian Streich über den FC Bayern: "Wenn du gesehen hast, wie sie über Monate gespielt haben - das war mit einer Wahnsinns-Energie. Die Leistung von Spielern und Trainer war außergewöhnlich. Jetzt läuft es mal nicht so rund - das ist menschlich. Auch bei mental so starken Spielern."

...über die kommende Partie: "Dass sie alles geben werden, um uns zu besiegen, ist klar. Aber wir sind gut drauf, haben eine gute Entwicklung. Und wir gehen nach München, um das dort zu zeigen. Wenn uns das gelingt, wenn wir im Kopf schnell sind, dann haben wir auch eine Chance, dort zu bestehen."

Foto: Lars Baron | Bundesliga | DFL via Getty