23 Spiele, 34 Punkte, Tabellenplatz acht.
Nach dem 2:1-Sieg in Leverkusen am Sonntagabend und vor dem Heimspiel gegen Leipzig am kommenden Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky sowie im Ticker auf scfreiburg.com, Twitter und in der Audioreportage) spricht Rechtsverteidiger Lukas Kübler, 28, im Interview der Woche.
Kübi, was durftest Du Dir am Sonntag nach dem Spiel von den Teamkollegen öfter anhören: Danke, dass Du beim Stand von 1:0 hervorragend gegen Alario geklärt hast! Oder: Wieso kann Bailey denn beim 2:1 so frei zum Abschluss kommen?
(lacht) Eigentlich musste ich mir gar nichts anhören. Darüber haben wir nicht mehr groß gesprochen. Vor dem 1:2 bin ich ausgerutscht, das ist mir in der ersten Hälfte auch schon mal passiert. Es war einfach ein bisschen rutschig in Leverkusen. Ich glaube, da konnte ich nicht so viel bei.
Es waren nach dem Leverkusener Anschluss in der 70. jedenfalls noch spannende Schlussminuten. Wie groß war die Erleichterung mit Abpfiff?
Die war schon sehr groß, gerade weil wir in den letzten Jahren nicht so häufig bei einem Spitzenteam gewinnen konnten.
Und wann hat die Freude über den Sieg eingesetzt?
Das ging ineinander über. In der Kabine kamen wir ein bisschen runter, dann hatten wir noch eine lange Busfahrt nach Freiburg vor uns, also viel Zeit, um uns schon auch zu freuen.
Es war ein Sieg, der nicht unbedingt zu erwarten war. Mit welchem Gefühl gehst Du ins Training, wenn Du weißt, dass da 34 Punkte nach 23 Spielen auf dem Konto stehen?
Es fällt alles ein bisschen leichter. Im Fußball passiert so vieles im Kopf. Und weil wir wissen, dass wir jetzt quasi sicher vor dem Abstieg sind, sind auch die Beine ein bisschen leichter und wir haben ein Stück mehr Selbstvertrauen. Und vielleicht geht dann auch noch mehr.
Sicher auch für die allgemeine Stimmung in der Kabine kein Nachteil.
Wir haben eine super Kabine, das weiß man ja. Die Stimmung ist sehr konstant – und vielleicht ist sie im Moment noch ein bisschen besser. Nach den ersten paar Spieltagen waren wir mal in einer brenzligen Situation, danach nicht mehr. Wir wissen aber natürlich, dass auch dieser Sieg in Leverkusen nur drei Punkte waren und mit Leipzig schon die nächste Spitzenmannschaft kommt. Das wird sicher nicht einfach.
Stichwort Spitzenmannschaft: Du bist seit fünfeinhalb Jahren beim Sport-Club. Wieso gelingen uns in diesem Jahr Siege wie gegen Dortmund oder jetzt auch Leverkusen, gegen die wir bisher selten punkten konnten?
Gute Frage. Hier zu Hause, auch gerade mit unseren Fans im Stadion, waren wir immer schon heimstark. Da haben wir auch öfter mal das eine oder andere Spitzenteam geschlagen. Leipzig zum Beispiel oder Mönchengladbach. Dass es plötzlich auch auswärts klappt, ist einfach schön.
Mit Leipzig wartet am kommenden Samstag ein ähnlich großes Kaliber wie mit Leverkusen. Was macht den Tabellenzweiten so stark?
Die Leipziger gewinnen im Moment auch die engen Spiele. Das braucht es, um da oben mitzuhalten, weil auch Bayern das jedes Jahr so macht. Vielleicht ist es da oben deshalb auch dieses Jahr etwas spannender.
Unser Hinspiel in Leipzig ging im Ergebnis mit 0:3 recht deutlich aus. Was können wir aus dem Leverkusen-Spiel mitnehmen, um auch gegen Leipzig zu punkten?
Vielleicht müssen wir dafür sogar ein bisschen mehr aus dem Hinspiel in Leipzig lernen als aus dem Spiel in Leverkusen.
Inwiefern?
Wir wissen, wie Leipzig spielt und dass sie einfach eine brutale Qualität haben. Die brauchen nicht viele Chancen. Wir sind im Hinspiel 0:1 zurückgelegen und haben dann einen blöden, umstrittenen Elfmeter gegen uns bekommen. In der Hinrunde war das Spielglück teilweise nicht auf unserer Seite. Das ist vielleicht im Moment mehr der Fall, auch, weil wir es uns erarbeitet haben.
Interview: Marcel Burger, Sina Ojo
Foto: Achim Keller