Vier Stichworte nach zehn Tagen Schruns

Profis
01.09.2020

Das Trainingslager ist vorbei. In knapp zwei Wochen startet der Sport-Club mit dem Pokalspiel in Mannheim in die neue Saison.

Christian Streich hat sich in Schruns den Fragen der Journalisten gestellt. Eine Zusammenfassung in vier Stichworten.

Das Fazit

Die Jungs waren sehr engagiert im Training, das hat mir gefallen. Es war auch genug Leichtigkeit drin und wir haben den Spielern Erholungsphasen gegeben. Das ist wichtig, damit der Akku auf dem Trainingsplatz immer voll ist. Bis auf Keven Schlotterbeck und Mo Dräger hatten wir kaum verletzungsbedingte Ausfälle im Training. Das war früher anders.

Die Rahmenbedingungen in Schruns sind ohnehin super. Es ist außergewöhnlich, was Rudi Summer und sein Team für uns immer leisten. Wir fühlen uns der Region hier schon richtig verbunden und die Leute in den umliegenden Dörfer freuen sich, wenn wir mit dem Fahrrad auftauchen. Es gibt hier viele Menschen, die auch SC-Fans sind.

Wir hatten einige Spieler aus der U23 dabei, die es gut gemacht haben. Aber sie haben es bei uns auch nicht schwer und waren sofort integriert. Wenn sie Dinge gut machen, bekommen sie Lob von den etablierten Spielern. Da werden keine Claims abgesteckt. Es klingt vielleicht komisch, aber die Jungs fühlen sich hier auch verantwortlich für die Entwicklung der jungen Spieler. Das ist eine Grundhaltung bei uns.

Es war gut, dass wir am Samstag in St. Gallen trotz Dauerregen auf so einem guten Platz testen konnten. Es ist generell so, dass Spiele gegen St. Gallen sehr intensiv sind, seit Peter Zeidler dort Trainer ist. Beide Mannschaften sind voll gegangen und ich war mit beiden 60 Minuten voll zufrieden. Zu kritisieren ist die Chancenverwertung. In der ersten Halbzeit haben wir uns viele Möglichkeiten herausgespielt, da müssen wir mindestens zwei Tore machen. Dass der FC Basel das für Samstag vereinbarte Spiel abgesagt hat, ist für uns natürlich ganz ganz schlecht eine Woche vor dem ersten Pokalspiel. Wir suchen hier nach einem kurzfristigen Ersatz.

Die Schwerpunkte

Wir sind keine Mannschaft, die sich zu 80 Prozent über Konter definiert oder auf keinen Fall den Ball haben möchte. Wir versuchen, alles ganzheitlich abzuarbeiten. Defensive, Offensive, Konter- und Umschaltspiel, Überzahl, Unterzahl - all diese Situationen wollen wir simulieren. Von der Heransgehensweise ist das wie in den Jahren zuvor.

Es fließen natürlich immer neue Aspekte ein. Wir haben zum Beispiel in der vergangenen Saison wenig Tore erzielt nach Balleroberung in der eigenen Hälfte. Da braucht es ein hohes Maß an Ballsicherheit und Tempo - das haben wir vermehrt in die Übungsformen eingebaut. Wenn wir gleich vorne im Pressing den Ball gewonnen haben, haben wir mehr Tore geschossen.

Die Wechsel

Wir konnten mit den bisherigen Wechseln Einnahmen tätigen. Dass wir fußballerische und athletische Qualität verlieren, weiß aber auch jeder. Robin Koch ist natürlich ein guter Fußballer und sowohl als 6er als auch in der Innenverteidigung sehr flexibel. Auch Luca Waldschmidt wird nicht eins zu eins zu ersetzen sein. Offensiv müssen wir schauen, wie wir die Kreativität und Torgefährlichkeit kompensieren. Am besten gelingt das dadurch, die Spieler die wir haben, noch besser zu machen. Uns fehlt im Mittelfeld jetzt aber trotzdem noch mindestens ein Spieler.

Bei einigen anderen Spielern im Kader geht es außerdem darum, dass sie eine Perspektive haben. Wir schauen, dass wir Vereine finden, bei denen sie größere Chancen auf einen Einsatz finden als bei uns.

Der Rahmen

Wir starten wieder ohne Fans. Das spielt natürlich eine große Rolle für das Drumherum, aber es spielt keine Rolle, wie wir Fußball spielen wollen. Mit Zuschauern würden wir von der Herangehensweise nicht defensiver oder offensiver spielen. Statistisch signifkant ist, dass die Rahmenbedingungen der Mannschaft hilft, die auswärts spielt. Da bin ich gespannt, wie sich das weiterentwickelt.

Ich habe keine Ahnung von Virologie und möchte mir nicht anmaßen, Spiele vor 50.000 Zuschauern zu fordern. Es gibt ja Leute, die das studiert haben und sich seit Jahrzehnten mit der Thematik beschäftigen. Wem soll ich sonst vertrauen, wenn nicht diesen Menschen? Dass die seriöse Herangehensweise von Medizinern torpediert wird, finde ich unsäglich.

Wir können kicken und sichern damit Arbeitsplätze. Damit meine ich nicht die der elf Spieler auf dem Platz. Jetzt hoffe ich einfach, dass wir bald wieder eine gewisse Anzahl an Fans ins Stadion bekommen.

Foto: Achim Keller

 
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