"Da waren richtige Gänsehautmomente dabei"

Foto: Ottmar Winter
Profis
03.11.2021

Durch das 3:1 gegen die SpVgg Greuther Fürth bleibt der Sport-Club auch nach dem 10. Bundesliga-Spieltag ungeschlagen. Vor dem 11. Spieltag bei Rekordmeister FC Bayern München am Samstag (15.30 Uhr, live auf Sky sowie im Ticker auf Twitter und im Matchcenter) spricht der langjährige Freiburger Mittelfeldstratege und Fürth-Torschütze Nicolas "Chicco" Höfler (31) im Interview der Woche.

scfreiburg.com: Chicco, Du bist seit mehr als 16 Jahren beim SC Freiburg. Macht es derzeit so viel Freude wie noch nie, hier zu kicken?

Chicco Höfler: Es gab schon viele schöne Phasen, aber mit so einer Serie von ungeschlagen Spielen ist die aktuelle Phase natürlich ganz vorne mit dabei. Wir genießen den Moment grad brutal und hoffen, dass er noch so lange wie möglich anhält.

Zehn Bundesliga-Spiele, noch keine Niederlage, definitiv mehr als Zufall und Glück. Kannst Du erklären, wieso die Rädchen so gut ineinandergreifen?

Das hat mehrere Gründe. Der Stamm unserer Mannschaft spielt schon lange zusammen. Wir haben viele junge Spieler hintendran, die sich gut entwickeln und Druck machen. Außerdem haben wir im Sommer noch neue Spieler dazubekommen, die uns auch in der Spitze nochmal verstärkt haben. Das in Kombination mit unserer täglichen Arbeit und unserem Auftreten auf dem Trainingsplatz bringt uns jeden Tag und jede Woche ein Stück voran. Das läuft grad perfekt ineinander und macht uns aktuell so erfolgreich.

22 Punkte nach zehn Spielen, Tabellenplatz drei. Wie beruhigend ist es, morgens aufzuwachen und in der Tabelle nicht in den unteren Bereich schauen zu müssen?

Das ist sehr beruhigend. Wir hatten auch schon andere Jahre, in denen wir bis kurz vor Ende der Saison unten drin waren und ums Überleben kämpfen mussten. So ist es natürlich viel angenehmer. Wir tun alles dafür, dass wir die Erfolgswelle einfach so lange wie möglich weiter reiten und so erfolgreich wie möglich sein können.  

Du hast am Samstag gegen Fürth den ersten Saisontreffer gefeiert. Gibt schlechtere Zeitpunkte für das Premierentor als das erste Heimspiel seit Beginn der Corona-Pandemie mit Vollauslastung, oder?

Absolut. Neues Stadion, volles Haus, es war super.

Die mehr als 30.000 Fans haben Dich und das Tor gefeiert. Was sagst Du zur Kulisse?

Mit dem Bewusstsein, dass es nochmal für deutlich mehr Fans Platz hat als das Dreisamstadion, habe ich mich schon im Vorfeld extrem drauf gefreut. Da hatte ich große Erwartungen und die wurden total erfüllt. Es war schön, da waren richtige Gänsehautmomente dabei. Und jetzt freuen wir uns schon auf die nächsten Heimspiele vor ausverkauftem Haus. 

Fühlt es sich schon nach neuer Heimat an?

Ja, klar. Wir hatten zwei Pflichtspiele und waren mit einem Unentschieden gegen Leipzig und einem Sieg gegen Fürth beide Male recht erfolgreich. Der Start hat es uns auf jeden Fall sehr viel einfacher gemacht, uns direkt wohlzufühlen - auch wenn noch nicht alles so ist wie im alten Stadion. Das braucht eben seine Zeit.

Was ist denn noch besonders ungewohnt?

Das Umfeld. Wir trainieren ja nach wie vor am Dreisamstadion und sind täglich dort. Das neue Stadion und die Innenräume sehen wir nur alle zwei Wochen. Deshalb fehlen die Automatismen innerhalb der Räume oder auch die Vorbereitung auf das Spiel noch. Die werden von Spiel zu Spiel aber immer mehr kommen.

Deine Frau und die Kids waren am Samstag auch im Stadion. Haben sie Papas Tor gesehen?

Ich weiß nicht, ob es jeder gesehen hat (lacht), aber sie waren zumindest da und haben es gefeiert. Witzigerweise hatte ich meiner Familie am Tag vor dem Spiel gesagt, dass ich morgen ein Tor machen werde. Was ja doch eher unwahrscheinlich ist für mich. Dass es dann tatsächlich geklappt hat und ich Wort halten konnte, hat meine Frau, mich und auch die Kinder sehr gefreut.  

Hat die Euphorie daheim weiter angehalten?

Für die Kinder ist es jedes Mal ein Highlight, wenn ich treffe und sie sind dann auch sehr überschwänglich mit Lob und Anerkennung. Natürlich hat das aber nichts an meinen väterlichen Pflichten im Haus geändert.

Mit dem FC Bayern geht es als Nächstes zum Rekordmeister und Spitzenreiter. Wenn man auf die Tabelle schaut, ist es ein Spitzenspiel. Wie klingt das für Dich?

Das hört sich natürlich super an. Wir sind aber realistisch genug, um zu wissen, gegen wen wir spielen und wie das Spiel im Normalfall aussieht. Nichtsdestotrotz haben wir zurecht viel Selbstvertrauen und das nehmen wir mit in das Spiel nach München. Wir wollen alles raushauen, um maximal erfolgreich zu sein. Und wenn das nicht geht, wollen wir zumindest einen Punkt mitnehmen.

Was erwartest Du in München?

Ich gehe davon aus, dass Bayern viel den Ball haben wird. Deshalb muss unser Augenmerk vor allem auf dem Spiel gegen den Ball liegen. Da müssen wir alles abarbeiten, hochintensiv spielen und die Bayern-Spieler immer wieder unter Druck setzen, um sie zu Fehlern zu zwingen. Mit Ball werden sich dann hoffentlich Räume ergeben, die wir eiskalt ausnutzen müssen. 

Interview: Marcel Burger, Sina Ojo

 
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