scfreiburg.com: Vince, die neue Saison steht an, das ganze Drumherum ist aber gar nicht mehr so neu für Dich. Wie sehr schätzt Du das gewohnte Umfeld? 

Das genieße ich sehr. Ich kenne einige Mannschaftskollegen schon sehr, sehr lange, ich kenne das Stadion, ich kenne das Trainerteam, die Stadt. Das macht das Leben ein bisschen einfacher.

Das Team ist in diesem Jahr größtenteils zusammengeblieben. Ein Vorteil aus Deiner Sicht?

Auf jeden Fall! Ich habe das damals nach dem Aufstieg von der Zweiten in die Erste Liga gemerkt. Da ist die Mannschaft zusammengeblieben und im Folgejahr (2016/17, d. Red.) sind wir Siebter geworden. Wir haben es geschafft, die Euphorie mitzunehmen und mussten nicht neun neue Spieler eingewöhnen. Das ist auch dieses Mal in meinen Augen ein riesiger Vorteil.

Sechs interne Neuzugänge haben wir mit Noah Atubolu, Nishan Burkart, Kimberly Ezekwem, Kevin Schade, Kiliann Sildillia und Noah Weißhaupt, die aus der U23 fest zu den Profis gewechselt sind.

Die Jungs haben schon letztes Jahr regelmäßig bei uns mittrainiert und bewiesen, dass sie unglaubliches Talent haben und mithalten können. Das haben sie in der Vorbereitung bestätigt. Das ist sehr schön und erinnert mich ein bisschen auch an mich selbst, als ich 17, 18, 19 war. 

Wie verändert sich Deine Rolle durch die sechs Jungen?

Ich versuche, nochmal mehr Verantwortung zu übernehmen als in den vorherigen Jahren und den jungen Spielern zu helfen. Damit bin ich aber nicht alleine. Das geht einem Nils, einem Günni, einem Chicco (Petersen, Günter, Höfler, d. Red.) und, und, und, ganz genauso. 

Eine andere neue Rolle konnten die Fans im Trainingslager bewundern, Dich auf dem Rasenmäher...

Auf das Foto habe ich viele coole Reaktionen bekommen. Ich bin gefragt worden, ob ich einen neuen Job anfangen möchte oder ob ich auch mal bei den Teamkollegen Rasen mähen könnte. Wenn es die Zeit zulässt, dann mal schauen (lacht). 

Wir sind froh, dass Du erstmal weiter auf dem Platz zur Stelle bist. Das erste Pflichtspiel ist absolviert, wir sind mit einem 1:0-Sieg im DFB-Pokal gegen Drittligist Würzburg ins Fußballjahr gestartet. Was ist Dein Fazit zum Spiel?

Man sieht jedes Jahr, wie schwer sich Erst- und Zweitligisten gegen Dritt- oder Regionalligisten tun. Wir wussten, dass es kein einfaches Spiel wird, haben in der ersten Halbzeit dominiert, sind gut auf unseren Positionen gestanden und haben uns auch zwei, drei Chancen herausgespielt. In der zweiten Halbzeit war es etwas offener. Wir wollten aufs 2:0 gehen, um das Spiel zu entscheiden. Das ist uns nicht gelungen. Am Ende hatten wir dann noch ein bisschen Glück. Alles in allem haben wir aber souverän gewonnen. Das gibt uns ein gutes Gefühl für den Start in die Bundesliga. 

Zuerst wartet Bielefeld auswärts. Was können wir aus dem Würzburg-Spiel mitnehmen und wo muss noch nachjustiert werden?

Nach einem ersten Spiel weiß man nie so genau, wo man steht. Wir wollen natürlich bestmöglich starten und fahren nach Bielefeld, um alles rauszuholen. Letztes Jahr ist uns das in Stuttgart gelungen. Aber natürlich ist Bielefeld auch heiß. Wir wollen unser ganzes Potenzial auf den Rasen bringen und auf dem Platz zeigen, was wir können. Und: Das Wetter spielt mit, Bundesliga-Start, 15.30 Uhr. Was gibt's Besseres?

Interview: Marcel Burger, Sina Ojo

Fotos: Achim Keller