Der Sport-Club hat sich im ersten Test der Saisonvorbereitung 2022/23 mit einem 0:0 vom Drittliga-Aufsteiger SV Elversberg getrennt.
Das strahlende Sommerwetter lockte gegen die Saarländer nicht nur 4.800 Zuschauerinnen und Zuschauer ins Dreisamstadion, sondern brachte bei seiner Premiere auch das neue Heimtrikot der Profis bestens zur Geltung. Und auch auf den Rängen war das rote Dress mit weißen Längsstreifen und seine beiden Varianten bereits vertreten. Seit Freitag können alle SC-Fans die neuen Jerseys im Fanshop erwerben.
Der Sport-Club trat gegen den Drittliga-Aufsteiger mit Trauerflor an – zu Ehren und in Gedenken an den Anfang Juni gestorbenen langjährigen SC-Mitarbeiter und Platzwart des Dreisamstadions, Carmine Giacobone.
„Elversberg ist eine spielstarke Mannschaft, wir haben zunächst keinen Zugriff bekommen. Nach der Halbzeit war es gut, da hatten wir ein paar Balleroberungen“, sagte Trainer Christian Streich nach den ersten 90 Vorbereitungsminuten. „Die Trainingswoche war okay, das Spiel heute war nicht gut. Da wissen wir gleich wieder, was auf uns zukommt.“
Im Kader fehlten die nach Saisonende noch aktiven Nationalspieler Mark Flekken, Roland Sallai, Wooyeong Jeong, Ermedin Demirovic und Kiliann Sildillia. Sie steigen erst kommende Woche ins Mannschaftstraining ein. Kevin Schade arbeitet nach einer Bauchmuskeloperation noch individuell in der Reha. Auch Neuzugang Daniel-Kofi Kyereh stößt erst nächste Woche zu seinem neuen Team.
Dafür lief mit Matthias Ginter ein weiterer Neuzugang und Rückkehrer wieder in das Stadion ein, in dem er im Januar 2012 bei seinem Bundesligadebüt auch sein erstes Profitor erzielt hatte. Ihm galt ein besonders lauter Begrüßungsapplaus. Zur Startelf gegen Elversberg zählten unter anderem auch Max Rosenfelder und Vincent Vermeij aus der U23 des Sport-Club.
Die Sportvereinigung 07 Elversberg war in der vorletzten Regionalliga-Saison noch der größte Konkurrent der Freiburger U23 im Aufstiegsrennen gewesen. Am Ende schaffte der SC II den erstmaligen Sprung in die 3. Liga. Die Saarlänger stiegen als Meister der Regionalliga Südwest nun ein Jahr später auf und werden als Gast der Zweiten Mannschaft in dieser Saison noch einmal zum Punktspiel ins Dreisamstadion zurückkehren.
Der Sport-Club begann dort mit Ginter rechts in einer Dreierkette. Nach der ersten Vorbereitungswoche wirkte das Team durchaus spielfreudig. Den ersten Ball musste jedoch SC-Keeper Benjamin Uphoff abwehren. Jannik Rochelt war nach zehn Minuten aus spitzem Winkel zum Schuss gekommen.
Für den SC Freiburg besaß Christian Günter (19.) mit einem Direktschuss die erste Möglichkeit, bevor erneut Uphoff in den Blickpunkt rücke. Nishan Burkart hatte bei einem Klärungsversuch im Strafraum Luca Schnellbacher zu Fall gebracht. Den fälligen Strafstoß von Eros Dacaj (20.) wehrte Uphoff jedoch reaktionsschnell ab und verhinderte einen Rückstand gegen die durchaus mutig auftretenden Gäste.
Günter (36.) besaß nach einer schönen Ballstafette per Flachschuss auch die nächste Möglichkeit für den Sport-Club – und die letzte vor der Pause. SVE-Torwart Nicolas Kristof wehrte jedoch ab. So ging es torlos in die Halbzeit, kurz zuvor war beim Sport-Club Max Rosenfelder mit Verdacht auf einen Bänderriss ausgeschieden. Kenneth Schmidt rückte für ihn die Abwehrreihe.
Im zweiten Durchgang lief eine komplett veränderte SC-Elf auf, die allerdings ebenfalls in einer 3-4-3-Formation spielte. Im zentralen Mittelfeld trug dabei erstmals der aus der U23 aufgerückte Robert Wagner das Trikot der Profis. Die Angriffsreihe bildeten jetzt Lucas Höler, Nils Petersen und Noah Weißhaupt.
Es war allerdings Wagner (52.), der mit einem Kopfball erstmals für Freiburger Torgefahr im zweiten Durchgang sorgte. Zuvor hatte sich der ins Tor gerückte Noah Atubolu auszeichnen können, der gegen Rochelt stark parierte. Gleiches galt bei einem weiteren Distanzschuss von Valdrin Mustafa (55.).
Der Drittligist, der bereits etwas länger in der Saisonvorbereitung steckt, trat weiterhin couragiert auf. Maximilian Eggestein (60.) versuchte aus der Distanz zum Führungstreffer zu kommen. Keven Schlotterbeck köpfte nach einem Freistoß von Hugo Siquet nur knapp über das Tor.
Dennoch schienen auch die intensiven Einheiten der ersten Trainingswoche beim Bundesligisten spürbar. Erst in der Schlusspahse spielte sich der Sport-Club noch einige Möglichkeiten heraus. Noah Weißhaupt (74.) verfehlte nach einem langen Ball aber das Tor von Kristof, und auch eine sehenswerte Direktabnahme von Höler (81.) flog am langen Pfosten vorbei.
Nachdem in der Schlussminute noch ein Schuss von Eggestein zur Ecke gelenkt worden war, ging auch der letzte Abschluss von Schlotterbeck über das Tor. „Wir haben in der zweiten Hälfte phasenweise gut gepresst und es gut gemacht gegen den Ball. Andere Dinge gegen den Ball waren nicht gut genug und mit dem Ball auch nicht“, so Christian Streich nach dem torlosen Test.
Dieser, so der SC-Coach, sei vielleicht „ganz gut dafür gewesen um alles, was war, jetzt wegzulassen und uns ganz auf unsere Arbeit zu konzentrieren.“ Diese setzt die Mannschaft ab dem kommenden Mittwoch im Trainingslager in Schruns fort. In Österreich folgt in einer Woche auch das nächste Testspiel gegen den Schweizer Erstligisten FC St. Gallen (09.07., 15 Uhr).
Dirk Rohde
Der SC Freiburg spielte mit:
Erste Halbzeit: Uphoff – Ginter, Rosenfelder (44. Schmidt), Lienhart – Schmid, Höfler Keitel, Günter – Burkart, Vermeij, Grifo
Zweite Halbzeit: Atubolu – Kübler, K. Schlotterbeck, Gulde – Siquet, Wagner, Eggestein, Ezekwem (70. Schmidt) – Höler, Petersen, Weißhaupt