Die Ausgangslage

Als Bo Henriksen die Mainzer im Februar übernahm, war der Klassenerhalt gefühlt bereits in weiter Ferne. Neun Punkte trennten die Rheinhessen zum damaligen Zeitpunkt von Rang 15 – acht Spieltage später ist der Rückstand auf einen Zähler geschrumpft. Unter dem Dänen gab es seitdem vier Siege, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen.

Henriksen ist bereits der dritte Trainer der Mainzer in dieser Spielzeit. Vor ihm gelang es weder Bo Svensson, noch Nachfolger Jan Siewert konstant zu punkten. Unter dem 49-Jährigenn Henriksen scheinen die Spieler Form und Selbstvertrauen wiederentdeckt zu haben. Zuletzt schenkten die 05er sowohl Darmstadt als auch Hoffenheim mit schnörkellosem Umschaltspiel und hoher Leidenschaft vier Tore ein. „Sie spielen aktuell nicht wie eine Mannschaft, die um den Abstieg spielt, sondern um den Europa-Einzug,“ urteilt SC-Trainer Christian Streich über die aktuelle Verfassung der Gäste.

Neben dem hochveranlagten Mittelfeldtalent Brajan Gruda (19) und Routinier Jae-Sung Lee (31) ragt vor allem Jonathan Burkardt (23) aktuell aus dem Kollektiv heraus. Nach überstandenem Kreuzbandriss dauerte es zunächst eine Weile, bis der Stürmer seine Stärken richtig auf den Platz bringen konnte. Spätestens seit Anfang März ist das aber wieder der Fall: Mit vier Treffern und zwei Vorlagen aus den vergangenen sechs Spielen ist Burkardt Dreh- und Angelpunkt der Mainzer Offensive.

Die Personalsituation

Jessic Ngankam hat sich unter der Woche einen Muskelfaserriss zugezogen und wird den Gästen am Sonntag fehlen. Ganze neun Spieler stehen mit jeweils vier Verwarnungen kurz vor einer Gelbsperre.

Die Stimmen vor dem Spiel

Bo Henriksen über die Partie: „Wir haben noch nichts gewonnen und jetzt fünf Finals zu spielen. Es wird ein schwieriges Spiel, aber wir wissen auch, dass wir eine gute Mannschaft sind, wenn wir alles abrufen.“

Christian Streich über den Gegner: „Mainz ist vom Kader und der Qualität sehr gut besetzt. Sie hatten in der Vorrunde viele unglückliche Ergebnisse und zu wenige Punkte für das, was sie gespielt haben. Dazu viele Verletzte. Jetzt stehen sie mit sehr viel Energie auf dem Platz und haben sich in Form gespielt. Sie können viel Qualität von der Bank bringen. Gegen Hoffenheim haben sie beeindruckend gespielt.“

Foto: Christian Kaspar-Bartke / dfl