"Gehen mit viel Euphorie rein"

Profis
16.08.2024

Zum Pflichtspielauftakt der neuen Saison reist der SC Freiburg zum VfL Osnabrück, wo er vor drei Jahren schon mal einen besonderen Abend im DFB-Pokal erlebte. Damals wie heute auf der VfL-Trainerbank dabei: Tim Danneberg. 

Déjà-vu-Erlebnis an der Bremer Brücke: Zum zweiten Mal binnen drei Jahren kommt der SC Freiburg im DFB-Pokal zu Besuch – sehen Sie dem Spiel mit Vorfreude entgegen?

Danneberg: Der Fokus der letzten Wochen lag auf der Vorbereitung für die Drittligasaison, die bereits Anfang August begonnen hat – da haben wir uns noch kaum Gedanken um das Pokalspiel gemacht. Aber als uns bei der Auslosung der SC Freiburg zugeteilt wurde, war die Vorfreude schon sehr groß. Wir erinnern uns noch gut an die Partie vor drei Jahren. Das war eines der drei emotionalsten Spiele, die ich als Co-Trainer hier an der Bremer Brücke erlebt habe.

Um uns jene Partie noch mal in Erinnerung zu rufen: 2. Runde der DFB-Pokalsaison 2021/22, in der der SC Freiburg am Ende im Finale stehen wird – der Sport-Club zu Gast beim VfL Osnabrück und ...

Danneberg: ... Freiburg geht recht früh in Führung (durch Vincenzo Grifo, Anm. d. Red.), wir bleiben aber immer dran und gleichen noch in der siebten Minute der Nachspielzeit durch ein Kopfballtor von Lukas Gugganig aus. Sebastian Klaas bringt uns in der Verlängerung mit einem Traumtor in Führung. Dann eine Gelb-Rote Karte kurz vor Schluss für uns – und Freiburg gleicht mit dem Abpfiff doch noch aus (durch Keven Schlotterbeck). Am Ende Elfmeterschießen, das Freiburg mit 3:2 gewinnt.

Ein „Sky“-Reporter brüllte damals nach Abpfiff: „Pokal-Wahnsinn an der Bremer Brücke“.

Danneberg: Vollkommen zu Recht. Das war ein Pokalfight wie man ihn sich vorstellt: Abendspiel, Flutlicht, ausverkauftes Haus, eine wahnsinnige Dramaturgie. Und wieder einmal zeigte sich der Mythos Bremer Brücke.

Können Sie uns den ein wenig näher beschreiben?

Danneberg: Hier im Stadion herrscht eine Atmosphäre wie in englischen Stadien: Die Fans sitzen unmittelbar am Spielfeldrand, man kann den Zuschauern auf der Tribüne fast schon die Hand reichen. Solange das Spiel läuft, hat man als Spieler oder Trainer nie das Gefühl, dass man es verlieren kann. Die Fans glauben immer an das Team. Und unterstützen permanent. Man spürt eine ganz besondere Verbundenheit zum Verein. Und nicht zuletzt hat der VfL in der Vergangenheit bewiesen, ein kleiner Pokalschreck zu sein.

Etwa in der Saison 2009/10, als Osnabrück daheim die Bundesligisten Hamburger SV und Borussia Dortmund aus dem Wettbewerb warf – und beinahe auch den FC Schalke 04 im Viertelfinale.

Danneberg: Die Pokalvergangenheit des Clubs ist sicher auch unseren Gegnern bekannt. Sie wissen: Wenn sie an die Bremer Brücke kommen, wird ihnen alles abverlangt werden. Sie müssen schon ihre Bestform auf den Platz bringen, um uns zu schlagen – dieses Selbstbewusstsein haben wir, zugleich aber auch Demut und Respekt jedem Team gegenüber.

Ist es ein Vorteil aus VfL-Sicht, dass das Team bereits zwei Pflichtspiele absolviert hat, bevor es im Pokal auf den SC stößt, der dann seine erste Feuertaufe der Saison haben wird?

Danneberg: Mit Sicherheit was die unmittelbare Wettkampfpraxis angeht. Wir werden dann bereits gegen den SV Sandhausen und Erzgebirge Aue gespielt haben, zwei ordentliche Kaliber in der 3. Liga. So oder so werden wir das Pokalspiel von vornherein mit viel Euphorie angehen. Wir spielen daheim, sind der Underdog und wollen für einen besonderen Pokalabend sorgen.

Der aber diesmal um 15.30 Uhr angepfiffen wird.

Danneberg: Aber wer weiß, vielleicht geht’s ja wieder länger in den Abend hinein (schmunzelt).

Also hätten Sie nichts gegen eine Kopie des Aufeinandertreffens von vor drei Jahren?

Danneberg: Wenn das Ergebnis am Ende für uns spricht, dann nicht (lacht). Ich erwarte jedenfalls von beiden Teams eine ähnlich hohe Intensität wie damals, ein flottes Spiel mit viel Dynamik. Und dann hoffe ich, dass wir wieder ein ähnlich schönes und packendes Pokalspiel gegen den SC Freiburg erleben werden.                  

Interview: Christian Engel

 

 
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