Die Ausgangslage

Nach dem historischen Bundesligaaufstieg vor anderthalb Jahren veredelte die Elf von der Ostalb am letzten Spieltag ihre Premierensaison im deutschen Oberhaus mit der Qualifikation für die Playoff-Phase der Conference League. Echte Abstiegssorgen blieben auf der Ostalb ein Fremdwort, die Truppe von Frank Schmidt, der seit mittlerweile 17 Jahren die Geschicke der Mannschaft leitet, präsentierte sich über die gesamte Saison extrem konstant und setzte im Gegensatz zu anderen Underdogs nie auf reines Konterspiel. Im Gegenteil: das Portfolio der Heidenheimer umfasste neben einer beeindruckenden Standardstärke und viel Tempo im letzten Drittel auch ein gepflegtes und für Gegner oft schwer zu greifendes Passspiel.

Die starke Spielzeit des FCH sorgte im Sommer für Begehrlichkeiten. Mit Jan-Niklas Beste (zu Benfica Lissabon), Tim Kleindienst (Borussia Mönchengladbach) und dem Ende der Leihe des ehemaligen Bremers und Neu-Freiburgers Eren Dinkci verließen drei wichtige Stammkräfte den Klub. Im Gegenzug kamen unter anderem Rückkehrer Niklas Dorsch (FC Augsburg), Mikkel Kaufmann (Union Berlin) und Leo Scienza (SSV Ulm) neu dazu. Mit dem von den Bayern ausgeliehenen Paul Wanner hat man außerdem ein junges Talent im Kader, das bereits zu den Entdeckungen der noch jungen Spielzeit gehört. 

Bislang scheint man die personellen Änderungen in Heidenheim gut wegzustecken. In der Qualifikation für die Conference League setzte sich die Mannschaft gegen den BK Häcken durch (2:1 und 3:2) und darf nun in der Gruppenphase, die in zwei Wochen beginnt, unter anderem gegen den FC Chelsea, Olimpija Ljubljana und Heart of Midlothian antreten. Und auch der Ligastart verlief nach Plan. Zwar unterlag der FCH am vergangenen Spieltag mit 2:4 gegen Borussia Dortmund, sammelte dafür aber bereits zwei Dreier gegen den 1. FC St. Pauli (2:0) und den FC Augsburg (4:0).

Die Personalsituation

Mittelfeldmann Julian Niehues fällt bereits seit einiger Zeit mit einem Kreuzbandriss aus. Ansonsten fehlt nur der zuletzt erkrankte Denis Thomalla. Frank Schmidt kann am Samstag also fast auf den kompletten Kader zurückgreifen. 

Die Stimmen vor dem Spiel

Frank Schmidt über den SC: „Es kommt eine sehr gute Mannschaft auf uns zu. Man sieht, dass sie ihren Weg konsequent fortführen: Ballbesitzfußball, variabel im Positionsspiel und mit vielen spannenden Einzelspielern. Wir treffen auf einen sehr guten, offensivstarken Gegner.“

Julian Schuster über den Gegner: „Sie haben klare Strukturen und Kontinuität im Verein. Es ist bemerkenswert, wie sie die Leistungen der Vorsaison trotz der Abgänge bestätigen. Wir müssen auf der Hut sein, weil sie immer ein Tor schießen können und wahnsinnig aufmerksam sind.“

Foto: 1.FC Heidenheim/Kevin Damrose