SC unterliegt Köln in der Nachspielzeit

Profis
31.08.2019

Der Sport-Club hat nach zwei Siegen zum Start am dritten Bundesliga-Spieltag mit 1:2 (1:0) gegen den 1. FC Köln verloren. 

Im ausverkauften Schwarzwald-Stadion sorgte ein Eigentor von Rafael Czichos (40.) zunächst für die Freiburger Pausenführung. In der zweiten Hälfte traf erst Anthony Modeste (52.) zum Ausgleich. Das Siegtor für den Aufsteiger erzielte in der Nachspielzeit Ellyes Skhiri (90.+2).

„Wir hätten heute Unentschieden spielen können, mehr nicht“, fasste Christian Streich die vorangegangenen 90 Minuten zusammen. „Das letzte Tor ist mit zwei Fehlern natürlich geschenkt. Die individuelle Leistung von einigen war nicht gut. Das können wir nicht kompensieren,“ zeigte sich Streich über die Leistung seines Teams nicht erfreut. Achim Beierlorzer und seine Kölner wiederum feierten den ersten Dreier der Saison: „Wir sind überglücklich, dass wir dieses Spiel noch drehen konnten und unsere Mannschaft den Sieg unbedingt wollte“, sagte der 51-jährige auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.

Wenig Torchancen in Halbzeit eins

Christian Streich stellte seine Taktik im Vergleich zu den ersten beiden Saisonspielen um: Statt im 3-5-2 startete der SC im 4-4-2. Aus der Startelf rückte Jerôme Gondorf, für ihn stand erstmals Changhoon Kwon von Beginn an auf dem Platz. In der Viererabwehrkette vertraute Streich Jonathan Schmid, Philipp Lienhart, Nico Schlotterbeck und Christian Günter. Auf den offensiven Außen kamen Brandon Borrello und Kwon zum Einsatz, in der Zentrale spielten Robin Koch und Nicolas Höfler. Das Sturmduo bildeten wie bereits in den Vorwochen Nils Petersen und der am Donnerstag erstmals für die Nationalelf nominierte Luca Waldschmidt.

Auf der Gegenseite baute Kölns Trainer Achim Beierlorzer ebenfalls auf ein 4-4-2, das je nach Spielsituation zum 3-5-2 umfunktioniert wurde. In der ersten Elf nahm der Trainer der Rheinländer im Vergleich zur 1:3-Niederlage gegen Borussia Dortmund lediglich eine Änderung vor: Für den verletzten Jhon Cordoba rückte Louis Schaub ins Team.

Der SC wirkte zu Beginn der Partie wach und zielstrebig, insbesondere über die rechte Abwehrseite der Kölner rollten in der Anfangsphase einige Angriffe auf das Kölner Tor zu. Lediglich an der Genauigkeit im letzten Drittel des Spielfelds musste der Sport-Club, dessen Spielfluss nach der ersten Viertelstunde merklich abnahm, noch arbeiten.

Erstmals gefährlich vor dem Freiburger Kasten wurde es in der 15. Minute. Eine halbhohe Hereingabe aus dem Halbfeld landete bei Anthony Modeste, der den Ball aber weder an Philipp Lienhart noch Alexander Schwolow vorbeibringen konnte. Eine Szene, die sinnbildlich für das Spiel des Tabellensiebzehnten war: Die Rheinländer versuchten das gesamte Spiel über ihren zurückgekehrten Topstürmer mit frühen Flanke zu füttern.

Kölner Treffer aberkannt

 

In der 37. Spielminute lag das Spielgerät dann zum ersten Mal im Netz des SC: Robin Koch hatte einen Ball vor dem Strafraum verloren, die Kölner den Spielzug danach blitzsauber ausgespielt. Kingsley Schindler hatte keine Mühe, freistehend vor Schwolow zu vollstrecken. Dass Schiedsrichter Dr. Robert Kampka das Tor dennoch zurücknahm, lag daran, dass Dominick Drexler Koch zuvor gefoult hatte.

Kaum hatte der Schiedsrichter das Spiel wieder angepfiffen lag der Ball auf der Gegenseite im Netz. Dieses Mal bestand an der Rechtmäßigkeit des Treffers kein Zweifel: Nico Schlotterbeck hatte Christian Günter über links auf die Reise geschickt, dessen Flanke Kölns Rafael Czichos unglücklich und unhaltbar ins eigene Tor abfälschte. 1:0 für den SC (40.) und gleichzeitig der Pausenstand.

Früher Ausgleich, spätes 1:2

Zur zweiten Halbzeit wechselten beide Trainer einmal: Auf Freiburger Seite ersetzte der wiedergenesene Janik Haberer Changhoon Kwon, Achim Beierlorzer wiederum nahm Kingsley Ehizibue vom Feld und ersetzte ihn durch Jorge Meré. Für die elf Freiburger auf dem Platz bedeutete der Wechsel zugleich eine Systemumstellung: 3-5-2 statt 4-4-2. Im Laufe der zweiten Halbzeit sollten außerdem Lucas Höler für Brandon Borrello (60.) und Roland Sallai für Luca Waldschmidt (79.) in die Partie kommen. Für Sallai war es nach seiner langen Verletzungspause das erste Bundesligaspiel seit dem 10. November 2018.

Keine Minute war in Halbzeit zwei gespielt als das Schiedsrichtergespann zum zweiten Mal im Fokus stand. Nach einem Kontakt an Kingsley Schindler im Strafraum überprüfte der Unparteische ob Nico Schlotterbeck seinen Gegenspieler unfair gestoppt hatte. Die Antwort des Kölner Videokellers: Nein.

In der 52. Minute dann aber doch der Ausgleich des FC: Anthony Modeste schraubte sich nach einer scharfen Flanke von Skhiri am höchsten und versenkte den Ball per Kopf im Freiburger Kasten.

Danach passierte eine ganze Weile nicht mehr viel Gefährliches in den beiden Strafräumen. Auf beiden Seiten häuften sich mit zunehmender Spieldauer die Ungenauigkeiten, so dass die Partie in der Mitte der zweiten Halbzeit abflachte.

Der SC legte aber wie schon gegen Mainz in der Schlussphase des Spiels noch einmal deutlich zu.  In der 73. Minute schlug Robin Koch einen starken Ball aus der Abwehr auf Nils Petersen, der den Ball mit dem Rücken zum Tor technisch perfekt annahm und an Timo Horn – leider aber auch dem Tor – vorbeilegte.  Wenige Minuten später zog Luca Waldschmidt mit seinem schwächeren Rechten kurz vor dem Strafraum ab, setzte den Ball aber knapp über die Latte (78.).

Der letzte Treffer des Tages fiel dennoch für den bis dato sieglosen 1. FC Köln: Ellyes Skhiri eroberte den Ball in der Nachspielzeit im Mittelfeld, setzte zum Solo an und wurde vom Freiburger Kollektiv nicht angegriffen. Freistehend setzte der Tunesier den Ball an Alexander Schwolow im Freiburger Kasten zum späten Sieg der Kölner vorbei (90+2). Kurz zuvor hatte sich dem eingewechselten Terodde bereits eine hundertprozentige Möglichkeit zur Führung eröffnet. Kölns Edeljoker bekam den Ball aus zwei Metern Entfernung allerdings nicht im Kasten unter (90.).

Trotz des späten Treffers wollte Christian Streich im Anschluss an das Spiel nicht mit dem Spielglück hadern: „Wir haben heute gerechterweise verloren und Köln hat gerechterweise gewonnen“, erklärte Streich den anwesenden Journalisten.

Nach der nun anstehenden Länderspielpause trifft der SC in 15 Tagen auswärts auf die TSG Hoffenheim (So., 15.09.2019, 15.30 Uhr). Etwas Zeit für den Sport-Club, die Niederlage zu analysieren und sich das späte Gegentor aus den Knochen zu schütteln.  

David Hildebrandt

Fotos: Achim Keller

Stenogramm

SC Freiburg: Schwolow - Schmid, Lienhart, N. Schlotterbeck, Günter - Höfler, Koch - Kwon (46. Haberer), Borrello (60. Höler) - Waldschmidt (79. Sallai), Petersen

Ersatzbank: Thiede (Tor), Abrashi, Frantz, Heintz, Jeong, Tempelmann

Trainer: Christian Streich

1. FC Köln: Horn - Ehizibue (46. Meré), Bornauw, Czichos, Hector - Skhiri, Verstraete - Schindler (77. Terodde), Drexler - Schaub (83. Kainz), Modeste

Ersatzbank: Kessler (Tor), Schmitz, Sobiech, Koziello, Bader, Hauptmann

Trainer: Achim Beierlorzer

Schiedsrichter: Robert Kampka (Mainz)Zuschauer: 24.000 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Czichos (40., ET), 1:1 Modeste (52.), 1:2 Skhiri (90.+2)
Gelb: - Hector, Meré
 

Die Bilder zum Spiel gegen Köln

Ihr Browser ist veraltet.
Er wird nicht mehr aktualisiert.
Bitte laden Sie einen dieser aktuellen und kostenlosen Browser herunter.
Chrome Mozilla Firefox Microsoft Edge
Chrome Firefox Edge
Google Chrome
Mozilla Firefox
MS Edge
Warum benötige ich einen aktuellen Browser?
Sicherheit
Neuere Browser schützen besser vor Viren, Betrug, Datendiebstahl und anderen Bedrohungen Ihrer Privatsphäre und Sicherheit. Aktuelle Browser schließen Sicherheitslücken, durch die Angreifer in Ihren Computer gelangen können.
Neue Technologien
Die auf modernen Webseiten eingesetzten Techniken werden durch aktuelle Browser besser unterstützt. So erhöht sich die Funktionalität, und die Darstellung wird verbessert. Mit neuen Funktionen und Erweiterungen werden Sie schneller und einfacher im Internet surfen können.