1.000 Bundesligator leitet Sieg bei Werder ein

Profis
16.04.2023

Der Sport-Club hat am 28. Spieltag in Bremen nach Rückstand mit 2:1 (0:0) gewonnen. Roland Sallai (67.) und Lucas Höler (71.) trafen für die Breisgauer.

Gleich zwei Bundesliga-Meilensteine standen für den Sport-Club vor der Begegnung an der Weser auf der Checkliste. Zum einen der 1.000 Treffer in Deutschlands höchster Spielklasse und zum anderen die Chance, mit einem Dreier in der Ewigen Bundesligatabelle am badischen Nachbarn aus Karlsruhe vorbei auf Platz 19 zu ziehen. Beides sollte an diesem grauen Aprilnachmittag in Bremen eintreten.

Weil Michael Gregoritsch die Reise nach Norddeutschland angeschlagen verpasste, rückte Roland Sallai in die Startelf. Außerdem ersetzte Lukas Kübler den jungen Kiliann Sildillia. Taktisch setzte der SC auf ein 3-4-3, in dem Vincenzo Grifo, Lucas Höler und Sallai die vorderste Linie bildeten.

Auch die Heimelf hatte mit Niclas Füllkrug einen prominenten Ausfall zu verkraften. Für den treffsicheren Stürmer begann Ex-Freiburger Maximilian Philipp, im Winter per Leihe aus Wolfsburg gekommen. Ansonsten blieb Trainer Ole Werner bei der Startaufstellung, die den Grundstein für das 2:2 gegen den 1. FSV Mainz 05 gelegt hatte.

Torlose erste Halbzeit

Der Sport-Club startete druckvoll in die Begegnung und erarbeitete sich in den Anfangsminuten leichte Feldvorteile sowie einen Freistoß aus gefährlicher Position, den Vincenzo Grifo in die Mauer jagte (7.). Doch auch die Gastgeber konnten bereits nach zehn Minuten zwei – letztlich folgenlose – Eckbälle für sich verbuchen. Ebenfalls ein Indikator für eine muntere Anfangsphase: Die zwei Gelben Karten – je eine auf beiden Seiten – die Schiedsrichter Florian Badstübner früh auf seinem Notizblock vermerkte.

Nach solidem Freiburger Beginn waren es die Norddeutschen, die das Ruder übernahmen. Beim Sport-Club hingegen häuften sich die Fehler im Spielaufbau. Dennoch bot sich den Breisgauern nach 27 Minuten die erste große Gelegenheit. Einen Grifo-Freistoß aus 26 Metern parierte Jiri Pavlenka im Bremer Tor nur mit Mühe, den Nachschuss setzte Roland Sallai im Fallen mit dem langen Bein zwei Meter neben den Pfosten.

In einer intensiv geführten, torchancenarmen und zunehmend zerfahrenen ersten Halbzeit glichen sich die Kräfteverhältnisse schließlich wieder an. Beiden Teams gelang es nicht, die gegnerische Abwehrreihe zu überwinden und hinter die letzte Kette zu gelangen. Ein unpräziser Fernschuss von Marvin Ducksch blieb die letzte Aktion vor dem Pausenpfiff – es ging mit 0:0 in die Kabinen. "In der ersten Halbzeit war es kein gutes Spiel von uns. Es gab viele Duelle Eins gegen Eins. Insgesamt ist aber wenig passiert auf dem Platz", resümmierte Christian Streich nach Spielende. 

Philipp trifft

Im ausverkauften Weserstadion dauerte es nach Wiederanpfiff keine Minute, bis die Gastgeber in Führung gingen. Nach einem Schlenzer von Vincenzo Grifo plädierten die Breisgauer auf ein Handspiel im Strafraum. Währenddessen lief der Konter über Bittencourt, dessen Querpass Maximilian Philipp ins leere Tor schieben konnte (46.). "Wir schalten nicht um, weil wir denken wir kriegen Elfmeter. Dann spielen sie es sehr gut aus", ärgerte sich Christian Streich über das Gegentor. 

Kurz darauf brannte es dann auch im Bremer Strafraum, als Jiri Pavlenka eine Hereingabe von Lucas Höler vor die Füße von Roland Sallai klatschen ließ, dieser die Kugel im entstehenden Gewühl jedoch nicht über die Linie drücken konnte (50.).

Obwohl es der Elf des Freiburger Trainerteams nach dem 0:1 besser gelang, den Ball laufen zu lassen, blieben Torgelegenheiten aufseiten der Gäste zunächst aus. Stattdessen hätte Maximilian Philipp in der 61. Minute mit einem Seitfallzieher beinahe seinen zweiten Treffer erzielt, scheiterte mit seinem wuchtigen Versuch aus kurzer Distanz aber an Mark Flekken.

Sallai und Höler drehen das Spiel

Das eingangs erwähnte 1.000 Bundesligator für den Sport-Club sollte dann schließlich doch noch fallen. Der Jubilar: Roland Sallai. Einen langen Schlag in die Spitze verlängerte Lucas Höler mit dem Kopf vor die Füße des Ungarn, der aus zehn Metern per Direktabnahme sehenswert zum 1:1 in die Maschen traf (67.).

Und auch Treffer Nummer 1.001 sollte nicht lange auf sich warten lassen. Hatte Lucas Höler den Ausgleich noch aufgelegt, war er es beim 2:1 selbst, der eine Flanke von Roland Sallai unter Zuhilfenahme des Innenpfostens mit dem Kopf veredelte und sich von den gut 1.700 mitgereisten Freiburgern feiern lassen konnte (71.). "In der zweiten Halbzeit ging das Spiel auf, wir hatten sofort nach dem 0:1 die Chance auf den Ausgleich. Dann haben wir nach vorne gespielt und viel viel besser gespielt als in der ersten Halbzeit. Beide Tore waren top. In Bremen einen Rückstand zu drehen, schafft auch nicht jeder", so Streichs Einschätzung. 

Ole Werner reagierte mit fünf Wechseln innerhalb von acht Minuten auf den Freiburger Doppelschlag. Seine Mannschaft mit wütendem Anlaufen, verstärkten Offensivbemühungen und einer gefährlichen Torannäherung von Eren Dinkci (84.). Gewarnt vor der notorischen Stärke der Bremer in den Schlussminuten, warfen sich die SC-Spieler in der sechsminütigen Nachspielzeit in jeden Zweikampf und kamen durch Wooyeong Jeong nach einem Konter selbst nochmals beinahe zum Torerfolg, bevor Florian Badstübners Schlusspfiff den Auswärtssieg perfekt machte.

Durch den Dreier bleibt der Sport-Club mit nun 50 Punkten auf Tuchfühlung zu den Champions League-Plätzen auf Rang fünf. Am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) gastiert der FC Schalke 04 im Europa-Park Stadion.

David Hildebrandt

Foto: Focke Strangmann

Stenogramm

Aufstellung SV Werder Bremen: Pavlenka - Stark (83., Pieper), Veljkovic, Friedl - Weiser, Bittencourt (77., N. Schmidt), Groß (75., Gruev), Stage (75., R. Schmid), Jung - Philipp (83., Dinkci), Ducksch 
Trainer: Ole Werner 
Bank: Zetterer, Buchanan, Chiarodia, Mbom 
  
Aufstellung SC Freiburg: Flekken - Kübler, Ginter, Lienhart - Doan, Eggestein, Höfler, Günter - Sallai (85., Petersen), Höler (79., Sildillia), Grifo (85., Jeong) 
Trainer: Christian Streich 
Bank: Uphoff, Schmid, Keitel, Weißhaupt, Röhl, Schmidt 
  
Tore: 1:0 Philipp (46.), 1:1 Sallai (67.), 1:2 Höler (71.) 
Gelbe Karten: C. Groß, Stark - Doan, Eggestein, Sallai 
Gelb-Rote Karten: 
Rote Karten: 
Schiedsrichter: Florian Badstübner 
Zuschauer: 41.500 

 

 
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