Aus im Halbfinale - SC unterliegt Leipzig

Profis
02.05.2023

Für den Sport-Club ist im Halbfinale des DFB-Pokals nach der 1:5 (0:4)-Niederlage gegen RB Leipzig in dieser Saison Endstation. Die Tore der Gäste erzielten Dani Olmo, Christopher Nkunku, Dominik Szoboszlai, Benjamin Henrichs traf doppelt. Michael Gregoritsch war einziger SC-Torschütze. 

Die Stimmung im Europa-Park Stadion: ohne Frage von Anfang an hervorragend. Nicht nur die Südtribüne, das ganze Stadion war mit dabei. Der SC startete offensiv und mit der ersten Torchance. Auf der rechten Seite luchste Lukas Kübler Marcel Halstenberg den Ball ab, fand den freien Lucas Höler, der für Michael Gregoritsch abtropfen ließ, der den Ball dann aber nicht richtig erwischte. Die erste gute Möglichkeit für die Hausherren in der dritten Minute. Eine ähnlich gute Chance gab es für die Gäste dann aber in der sechsten Minute. Christopher Nkunku gewann das Laufduell gegen Matthias Ginter und schob den Ball dann zum Glück vor Mark Flekken am Tor vorbei. 

Sieben Minuten, zwei starke Torszenen, ein mutiger, schneller, intensiver Beginn beider Halbfinalisten. Durchatmen, Ruhe, abtasten. Nichts davon. Stattdessen ein Hin und Her und die nächste gute Möglichkeit für den Sport-Club. Ristu Doan zog von der rechten Seite in die Mitte und dann mit links ab, sein Flachschuss ging nur knapp am Tor von RB-Keeper Janis Blaswich vorbei (9.). "Beim Stand von 0:0 waren wir nicht so schlecht drin", sagte Christian Streich. Nur dann drehte sich das Spiel, denn plötzlich lagen die Gäste plötzlich 2:0 in Führung. Erst traf Dani Olmo nach einer Flanke per Kopf und in der 14. Minute erhöhte Benjamin Henrichs, als er im SC-Strafraum nach einer schnellen Ballstafette zum Schuss kam und Flekken keine Abwehrchance ließ. 

Leipziger Effizienz und Schnelligkeit

Unglückliche Minuten für den SC, der sich bei beiden Gegentoren von der Leipziger Offensivwucht überraschen ließ. Das Offensivspiel erinnerte an das Leipziger Viertelfinale gegen Dortmund, in dem die Borussia überrannt wurde. Die Freiburger Reaktion? Das Trainerteam nahm Kililann Sildillia nach 20 Minuten aus dem Spiel und brachte mit Vincenzo Grifo einen weiteren Offensiven. Der SC rannte an, spielte sich kurzzeitig in der Leipziger Hälfte fest, vor dem Tor hatten die Gäste aber immer wieder ein Bein dazwischen oder der Sport-Club kam einen Tick zu spät wie in der 23. Minute, als Gregoritsch Leipzig-Keeper Blaswich attackierte und den Ball um Zentimeter verpasste. 

Statt dem Anschluss ließ RB den Ball in der 37. Minute wieder einmal flink durch die eigenen Reihen laufen. Timo Werner passte auf Olmo, der für Henrichs ablegte – die Passreihe endete im 0:3. Während bei den Leipzigern beinahe jeder Schuss seinen Weg ins Tor fand, fehlten beim Sport-Club immer ein paar Zentimeter. Gregoritsch hatte in der 39. Minute das 1:3 auf dem Fuß, verzog aber knapp. Die Leipziger hatten es vor dem Tor dagegen fast schon zu einfach. Auch beim 0:4 in der 45. Minute stand Nkunku zu frei und hatte damit keine Schwierigkeiten, das Ergebnis nach oben zu schrauben. "Wir haben sehr gut mit viel Tempo umgeschaltet und waren sehr effizient", sagte ein glücklicher RB-Coach Marco Rose. 

Christian Streich fasste das vorangegangene Halbfinale so zusammen: "Wir waren heute klar unterlegen. Es ist sehr schade, aber ich bin gar nicht so sehr geknickt. Wenn Leipzig so auftritt, wie sie es getan haben, können wir da nicht mithalten."

SC in Überzahl

Die erste Halbzeit war einzig und allein zum Abhaken da. Der zweite Durchgang begann mit weniger Tempo, der Sport-Club bekam viel Ballbesitz, aber Leipzig blieb aufmerksam, steckte lediglich einen Gang zurück, ließ in der eigenen Defensive kaum etwas zu. Oder wurde, in einer brenzligen Situation – zu unfair. In der 55. Minute stieß Josko Gvardiol Roland Sallai von der Seite mit dem Ellbogen kurz vor der Strafraumgrenze. Schiedsrichter Jens Jablonski ließ zunächst weiterspielen, aber der Videoschiedsrichter schaltete sich ein. Nach Überprüfung war auch Jablonski überzeugt: Notbremse Gvardiol, Platzverweis. 

Grifos anschließender Freistoß brachte kein Tor, aber die Südtribüne witterte nun noch einmal Luft, wurde noch lauter. Beim Stand von 0:4 auch keine Selbstverständlichkeit. Das Spiel war jetzt natürlich dem Sport-Club überlassen. Die Gäste wechselten defensiv, Freiburg ließ den Ball durch die Reihen laufen, musste aber oft nochmal den Umweg über Ginter und Lienhart nehmen, weil die Leipziger in den Zweikämpfen aggressiv blieben. Leider wurde es nach 70 Minuten auch abseits des Feldes aggressiv, als einige SC-Anhänger mit Gegenständen nach Leipzig-Spielern warfen, nachdem eine Situation zwischen Kübler und Blaswich etwas eskaliert war. 

Gregoritsch verkürzt

Gerade, als sich alles und alle wieder beruhigt hatten, wurde es auf den Tribünen wieder laut. Denn in der 75. Minute gelang dem SC das 1:4, Gregoritsch traf mit dem Kopf nach Sallais Flanke von der rechten Seite. Die Südtribüne war unermüdlich. Sang, klatschte, feuerte an. Und der Sport-Club versuchte natürlich alles, um die erste Halbzeit schnell vergessen zu machen. Aber es blieb dabei: Bei sämtlichen Flanken und Pässen hatte am Ende fast immer ein Gegenspieler noch sein Bein oder seinen Kopf dazwischen. Den Schlusspunkt setzte Leipzig mit einem Elfmeter in der Schlussminute, den Dominik Szoboszlai zum 1:5 verwandelte. 

Aber trotz der klaren Niederlage. In der Nachspielzeit gab es für die Mannschaft Standing Ovations. Und, abgesehen von den unschönen Szenen nach 70 Minuten, die so natürlich nicht passieren dürfen, haben die SC-Fans die Mannschaft an diesem Pokalabend bis zum Schlusspfiff hervorragend unterstützt und auch danach noch gefeiert. Das Lob gab auch Gäste-Coach Rose noch ab: "Tolles Stadion, tolle Fans, die Stimmung war toll heute." 

Isabel Betz

Foto: Achim Keller

Stenogramm

Aufstellung SC Freiburg: Flekken - Kübler, Ginter, Lienhart - Sildillia (20. Grifo), Eggestein (46. Keitel), Höfler, Günter (79. Weißhaupt) - Doan (46. Sallai), Gregoritsch, Höler (76. Petersen) 
Trainer: Christian Streich 
Bank: Atubolu, Gulde, Keitel, Petersen, Sallai, Jeong, Grifo, Weißhaupt, Röhl 
  
Aufstellung RB Leipzig: Blaswich - Henrichs, Orban, Gvardiol, Halstenberg (61. Raum) - Laimer (87. Diallo), Haidara, Olmo (61. Simakan) - Szoboszlai, Nkunku (61. Klostermann), Werner (79. Poulsen) 
Trainer: Marco Rose 
Bank: Nyland, Simakan, Poulsen, Forsberg, Klostermann, da Silva, Raum, Diallo 
  
Tore: 0:1 Olmo (13.), 0:2 Henrichs (14.), 0:3 Henrichs (37.), 0:4 Nkunku (45.), 1:4 Gregoritsch (75.), 1:5 Szoboszlai (90.+7) 
Gelbe Karten: Kübler (69.), Blaswich (70.), Laimer (85.), Sallai (90.+4) 
Gelb-Rote Karten: 
Rote Karten: Gvardiol (58.) 
Schiedsrichter: Sven Jablonski 
Zuschauer: 33.300 

 

 
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