Der Sport-Club bezwingt den FC Schalke 04 souverän mit 4:0 (2:0). Michael Gregoritsch trifft früh doppelt, Lucas Höler und Matthias Ginter schrauben das Ergebnis nach dem Seitenwechsel in die Höhe.
Nur acht Minuten dauerte es bei frühlingshaften Temperaturen, ehe der Sport-Club durch Michael Gregoritsch in Führung ging. Ritsu Doan spielte einen perfekt getimten Schnittstellenpass in den Lauf des Österreichers und dieser schob frei vor Alexander Schwolow aus halblinker Position zum 1:0 ein.
Schnell war bei den Breisgauern vergessen, dass Maximilian Eggestein und Roland Sallai an diesem Sonntagnachmittag gelbgesperrt fehlten. Sie wurden durch Yannik Keitel und den zuletzt von Sprunggelenksproblemen geplagten Gregoritsch ersetzt. Auch Lucas Höler wurde nach überstandener Erkältung rechtzeitig fit und bildete mit Gregoritsch die Doppelspitze.
Schalkes Trainer Thomas Reis musste unter anderem auf Cedric Brunner, Tim Skarke, Maya Yoshida, Eder Balanta und Ralf Fährmann verzichten. Letzterer wurde durch den Ex-Freiburger Schwolow im Tor vertreten. Der 30-Jährige musste bereits nach sechs Minuten gleich doppelt eingreifen, parierte erst einen Gregoritsch-Kopfball aus neun Metern und war auch beim Nachschuss von Doan zur Stelle – um sich dann eine Minute später doch diesem Duo geschlagen zu geben.
Stürmische Freiburger Anfangsphase
Ende Januar hatten die Breisgauer beim 3:1-Sieg gegen den FC Augsburg letztmals in der Liga mehr als zwei Treffer erzielt. Heute hatte sich die Offensive augenscheinlich einiges vorgenommen. Erst traf Grifo auf Zuspiel von Doan nur den Pfosten (13.), dann verfehlte Höler ebenjenen aus 20 Metern nur um Zentimeter (18.).
Die 34.700 Zuschauer im ausverkauften Europa-Park Stadion sahen in der ersten Hälfte eine schnelle und abwechslungsreiche Partie mit klaren Feldvorteilen für die Gastgeber. Die Gäste aus dem Ruhrgebiet hielten phasenweise zwar gut mit, entwickelten selbst aber kaum Torgefahr. Auf der Gegenseite brachte das Quartett Grifo, Doan, Höler und Gregoritsch die gegnerische Viererkette immer wieder in Bewegung und stellte die blau-weiße Defensive vor große Probleme. Auch gegen den Vorwärtsdrang des Freiburger Kapitäns Christian Günter, der 2014 gegen Schalke sein erstes Bundesligator erzielt hatte, fehlte dem Tabellen-Vorletzten oft das passende Mittel.
Kübler bedient Gregoritsch mustergültig
Nach 34 Minuten konnte Schwolow das 2:0 durch einen Schlenzer von Grifo aus 17 Metern noch verhindern, eine Minute später war der gebürtige Wiesbadener erneut chancenlos. Lukas Kübler flankte aus dem linken Halbfeld perfekt auf den Kopf von Michael Gregoritsch, der den Ball aus zwölf Metern zum persönlichen Doppelpack einnickte. Mit 2:0 ging es in die Pause.
Auch wenn die Sonne nach dem Seitenwechsel grauen Wolken und Regen gewichen war – die Laune der anwesenden SC-Fans konnte das nur bedingt trüben. Zu gut spielte ihre Mannschaft auch in Hälfte zwei und belohnte sich schnell dafür. Nach 52 Minuten landete der Ball über die Stationen Grifo, Doan und Gregoritsch bei Höler, der Schwolow mit etwas Glück aus zwölf Metern überlistete.
Am Schalker Schlussmann lag es – aus Gästesicht – an diesem Tag nicht, wie auch Christian Streich nach der Partie festhielt: „Dir helfen die Tore natürlich aber wir haben daneben auch noch zwei, drei gute Chancen, die Schwoli gut hält.“
Nach einer abgefälschten Günter-Flanke scheiterte Gregoritsch aus kurzer Distanz am glänzend aufgelegten Schwolow (64.), der kurz darauf auch noch einen Distanzschuss von Philipp Lienhart gerade noch um den Pfosten lenkte (67.).
Ginter setzt den Schlusspunkt
In der Schlussphase brachte das Freiburger Trainerteam unter anderem Merlin Röhl, der noch zu seinem ersten Scorerpunkt kommen sollte. Eine Ecke von Günter verlängerte der zentrale Mittelfeldspieler auf Ginter, der am langen Pfosten nur noch einschieben musste (82.). SC-Trainer Streich sagte auf der Pressekonferenz nach Spielende: „Die Mannschaft hat gewusst, was auf sie zukommt und war sie war entschlossen. Deshalb haben wir das Spiel heute gewonnen. Und wir haben verdient gewonnen. Es läuft dann halt an so einem Tag.“
Trotz mehrerer guten Freiburger Gelegenheiten in den letzten Minuten blieb es beim 4:0, mit dem der Sport-Club nach 29 Spieltagen bei 53 Zählern steht. Mit einem Sieg am kommenden Samstag (15.30 Uhr) beim 1. FC Köln würden die Freiburger die 55 Punkte aus dem Vorjahr bereits übertrumpfen.
Marius Faller
Foto: Achim Keller
Aufstellung SC Freiburg: Flekken - Kübler, Ginter, Lienhart, Günter - Keitel, Höfler (86., Wagner) - Doan (73., Weißhaupt), Grifo (79., Jeong) - Gregoritsch (73., Petersen), Höler (79., Röhl) | |
Trainer: Christian Streich | |
Bank: Atubolu, Schmid, Sildillia, Schmidt | |
Aufstellung FC Schalke 04: Schwolow - Matriciani (61., Aydin), Jenz (46., Greiml), Kaminski, Uronen (61., Ouwejan) - Latza, Kral - Karaman, Drexler (46., Frey), Bülter (79., Zalazar) - Terodde | |
Trainer: Thomas Reis | |
Bank: Langer, van den Berg, Tauer, Mohr | |
Tore: 1:0 Gregoritsch (7.), 2:0 Gregoritsch (35.), 3:0 Höler (52.), 4:0 Ginter (82.) | |
Gelbe Karten: Keitel - Uronen, Latza | |
Gelb-Rote Karten: | |
Rote Karten: | |
Schiedsrichter: Robert Hartmann | |
Zuschauer: 34.700 |