Auf dem hintersten der vier Fußballfelder im Santa Maria Polo Club herrschte bis kurz vor Anpfiff hektische Betriebsamkeit. Ein Traktor karrte Werbebanden durch die Gegend, ein anderer wässerte aus einem riesigen Düngetank den Platz. Und pünktlich um halb eins ging es auf dem Spielfeld im Minutentakt hoch her. Die erste Viertelstunde im Steno:

4. Minute +++ Flanke Bakery Jatta +++ Kopfball Robert Glatzel +++ 0:1.

7. Minute +++ Querschläger Jatta +++ vermeintliches Handspiel Miro Muheim +++ Elfmeter Vincenzo Grifo +++ 1:1. Die Szene zum Strafstoß kommentierte Christian Streich von der Bank aus allerdings als „Witz“.

10. Minute +++ Eckball Grifo +++ Manuel Gulde nach prima Laufweg wuchtig per Kopf +++ 2:1.

12. Minute +++ Lupfer Kofi Kyereh aus 25 Metern +++ 3:1.

13. Minute +++  blitzsauberer Konter über Grifo und Christian Günter +++ Querpass auf Kyereh +++ 4:1. Uff. Durchatmen.

Danach pegelte sich das Tempo auf gutes Testspiel-Niveau ein. Michael Gregoritsch hatte nach einer halben Stunde die Chance auf den nächsten Treffer. Der fiel dann allerdings auf der Gegenseite. Glatzel schlenzte den Ball sehenswert mit seinem zweiten Tor zum Hamburger Anschlusstreffer (32.). Ritsu Doan verpasste zweimal frei vor Daniel Heuer Fernandes das fünfte Freiburger Tor (43., 44.).  So ging es mit einer 4:2-Führung in die Halbzeit.

Die Trainer hatten sich im Vorfeld auf zweimal 45 plus 50 Minuten Spielzeit geeinigt. Eine Woche vor dem Bundesligaspiel beim VfL Wolfsburg bekamen so viele SC-Kicker ein komplettes Spiel in die Beine.

Der Sport-Club war auch im zweiten Durchgang das Ton angebende Team mit mehreren guten Einschussmöglichkeiten. Die Beste vergab Gregoritsch per Strafstoß, den er selbst rausgeholt hatte (58.).

Jeong kommt und trifft

Freiburg wechselte nach 80 Minuten zum ersten Mal. Neu im Spiel unter anderen: Wooyeong Jeong. Und der fügte sich gleich richtig gut ein. Nach schöner Kombination im Sechzehner erzielte der Südkoeaner das 5:2 (86.). Das war auch der Zwischenstand nach 90 Minuten.

Christian Streich sagte nach der Partie: "Klar haben wir mal die ein oder andere Chance liegenlassen. Aber alle waren sehr lauffreudig, auch die, die reinkamen."

In die restliche Spielzeit gingen beide Teams mit nahezu komplett neuem Personal. Pluspunkte sammelte zunächst der agile Noah Weißhaupt, der den dritten Freiburger Strafstoß erzwang. Nils Petersen verwandelte souverän und machte für den Sport-Club das halbe Dutzend voll (107).

Die Jungs in schwarz blieben engagiert. Ein weiterer Treffer fiel aber nicht mehr. So stand nach 140 Minuten ein 6:2-Erfolg gegen den Tabellenzweiten der 2. Bundesliga – gleichzeitig auch der Schlusspunkt des Trainingslagers. SC-Trainer Streich bilanzierte: "Ich bin zufrieden, es war toll hier. Wir hatten gute Bedingungen und konnten gut trainieren."

Der Sport-Club spielte mit: Flekken (90., Atubolu) – Sildillia (90., Kübler), Ginter (90., Engelhardt), Gulde (90., Schmidt), Günter (90., Schmid) – Höfler (90., Wagner), Eggestein (90., Keitel) – Doan (80., Jeong), Kyereh (80., Höler), Grifo (80., Weißhaupt, 125., Röhl) – Gregoritsch (90., Petersen)

Sascha Glunk

Foto: Achim Keller