SC knackt Bochum und die 40-Punkte-Marke

Profis
18.02.2023

Auf unebenem Bochumer Grund ringt der Sport-Club den VfL Bochum nach Treffern von Michael Gregoritsch (39.) und Lucas Höler (51.) mit 2:0 (1:0) nieder.

Es dauerte eine ganze Weile, bis sich die Breisgauer zumindest ein Stück weit an die schwierigen Platzverhältnisse in Bochum gewöhnt hatten. Bälle versprangen oder wurden unerreichbar schnell – an gepflegtes Kombinationsspiel war im Vonovia Ruhrstadion vor 25.100 Zuschauern nicht zu denken. So dauerte es ganze 26 Minuten, ehe Manuel Riemann im VfL-Tor zum ersten Mal zupacken musste. Nach einem Seitenwechsel von Lukas Kübler auf Michael Gregoritsch bediente dieser volley Ritsu Doan im Zentrum, der hinter seinen Kopfball aus acht Metern jedoch nicht genügend Druck hinter den Ball brachte.

Das Freiburger Trainerteam hatte im Vergleich zum 2:1-Derbysieg gegen den VfB Stuttgart nur eine Änderung in der Startelf vorgenommen: Roland Sallai blieb zunächst auf der Bank, für ihn begann Lucas Höler neben Michael Gregoritsch im Angriff. Auf Seiten der Bochumer fehlte unter anderem Gerrit Holtmann (Knie-OP), der beim Freiburger 1:0-Sieg in der Hinrunde noch für viel Wirbel über die Außenbahn gesorgt hatte.

Keven Schlotterbeck durfte bei den Gastgebern von Beginn an in der Innenverteidigung ran. Die SC-Leihgabe war beim einstudierten Anspiel der Gastgeber direkt mit nach vorne gestürmt und hatte mit seiner Kopfverlängerung auf Christopher Antwi-Adjei bereits nach acht Sekunden die erste Bochumer Halb-Chance der Partie eingeleitet.

Soares rettet auf der Linie

 „Mit einem großen Fight“ hatte Christian Streich im Vorfeld gerechnet – und hatte damit genauso Recht wie mit der Vermutung, dass Bochum Mann-gegen-Mann verteidigen würde. VfL-Trainer Thomas Letsch ließ seine Hintermannschaft ohne Absicherung bis an die Mittellinie aufrücken. „Wir sind auch nicht das große Risiko gegangen, dass wir die ganze Zeit versuchen, hintenraus zu kombinieren“, sagte Christian Streich nach der Begegnung. „Das 1:0 hat uns sehr geholfen.“

Wenn es der Sport-Club mal schaffte, hinter die Viererkette zu kommen, ergaben sich große Räume. So beispielsweise nach 39 Minuten, als Christian Günter viel Platz auf der linken Seite hatte und flach in den Rückraum geben konnte. Über Umwege landete seine Hereingabe bei Nicolas Höfler, dessen Schuss aus 15 Metern wohl im Tor gelandet wäre, hätte Danilo Soares kurz vor der Linie nicht noch seinen Fuß dazwischen gehabt.

Der schön vorgetragene Angriff der Freiburger sollte dennoch nicht umsonst gewesen sein: Den anschließenden Eckball zog Vincenzo Grifo an den zweiten Pfosten, wo Michael Gregoritsch vollkommen freistehend mit viel Wucht zur SC-Führung treffen konnte (39.). Weil Mark Flekken kurz darauf einen frech auf den kurzen Pfosten gezogenen Freistoß von Kevin Stöger von der linken Strafraumgrenze abwehren konnte, ging es mit einem 1:0 für die Freiburger in die Pause.

Höler erhöht kurz nach der Pause

Bei den Gästen kam zur Pause Konstantinos Stafylidis zur Pause für Danilo Soares auf der Linksverteidigerposition. Sechs Minuten nach seiner Einwechslung stand der Grieche bereits im Mittelpunkt, als er nach einer Flanke von Christian Günter mit Lucas Höler ins Luftduell musste. Glücklicherweise setzte sich der Freiburger durch, platzierte seinen Kopfball aus acht Metern herrlich gegen die Laufrichtung von Riemann und ließ sich im Anschluss vollkommen verdient von den mitgereisten SC-Fans feiern (51.). Den direkten Anschlusstreffer verpasste Stafylidis nach einer Ecke auf der Gegenseite mit einem Schlenzer aus 16 Metern nur um Zentimeter (54.).

Der erste Freiburger Auswärtssieg im Bundesligajahr 2023 nahm immer mehr Gestalt an – zumal VfL-Kapitän Anthony Losilla nach 63 Minuten des Feldes verwiesen wurde. Der Franzose hatte Chicco Höfler im Mittelfeld mit gestrecktem Bein und offener Sohle am Schienbein erwischt. Fünf Minuten später hätte Ritsu Doan den tapfer kämpfenden Bochumern beinahe endgültig den Stecker ziehen können, verzog aus 15 Metern aber knapp.

„Ich muss der Mannschaft ein Kompliment machen. Sie hat alles probiert, um dagegenzuhalten und das ist ihnen gelungen. Du brauchst auch ein bisschen Glück in manchen Situationen. Ich ziehe den Hut, wie die Mannschaft heute aufgetreten ist“, bilanzierte SC-Trainer Streich nach der Partie.

Angepeitscht vom nimmermüden Heimpublikum gaben sich die Gastgeber zu keinem Zeitpunkt der Partie auf. Mark Flekken parierte mehrfach glänzend, unter anderem gegen Philipp Hofmann (70.) und Jordi Osei-Tutu (72). Auf der Gegenseite traf Wooyeong Jeong kurz vor Schluss aus elf Metern nur die Latte (90.). Es blieb auch nach 97 gespielten Minuten beim 2:0. Die mitgereisten SC-Fans skandierten mit Blick auf die nun erreichte 40-Punkte-Marke: „Nie mehr zweite Liga.“ Zumindest die Zweitliga-Saison 2023/24 wird definitiv ohne den Sport-Club stattfinden.

Marius Faller

Foto: Joachim Bywaletz

Stenogramm

Aufstellung VfL Bochum: Riemann - Janko (68., Osei-Tutu), Ordets, Schlotterbeck, Soares (46., Stafylidis) - Stöger, Losilla - Asano (86., Ganvoula), Zoller (62., Broschinski), Antwi-Adjei - Hofmann 
Trainer: Thomas Letsch 
Bank: Johansson, Lampropoulos, Heintz, Osterhage, Kunde 
  
Aufstellung SC Freiburg: Flekken - Kübler, Ginter, Lienhart, Günter - Eggestein (78., Keitel), Höfler - Doan (77., Sallai), Grifo (89., Weißhaupt) - Höler (77., Jeong), Gregoritsch (87, Petersen) 
Trainer: Christian Streich 
Bank: Uphoff, Gulde, Wagner, Sildillia 
  
Tore: 0:1 Gregoritsch (39.), 0:2 Höler (51.) 
Gelbe Karten: Zoller, Schlotterbeck, Broschinski, Osei-Tutu - Lienhart, Günter 
Gelb-Rote Karten: 
Rote Karten: Losilla 
Schiedsrichter: Felix Zwayer 
Zuschauer:  

 

 
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