Der SC Freiburg hat das Vorbereitungsspiel gegen den FC St. Gallen mit 4:3 gewonnen. In einer abwechslungsreichen Begegnung ließen auch die SC-Neuzugänge ihr Können aufblitzen.
Um möglichst vielen Akteuren Spielzeit zu ermöglichen, wurde der Test gegen die Schweizer auf zweimal 60 Minuten verlängert. Noch nicht dabei: Mark Flekken und Daniel-Kofi Kyereh, die beide aus Gründen der Belastungssteuerung im zweiten Test der Sommervorbereitung aussetzten.
Während der Sport-Club noch mitten in der Vorbereitung steckt, beginnt die Saison für den FC St. Gallen bereits am kommenden Wochenende – was den Test gegen die Breisgauer für den letztjährigen Tabellenfünften der Schweizer Super League zur Generalprobe machte. Entsprechend schickte Coach Peter Zeidler im ersten Durchgang seine nominelle Liga-Startelf ins Rennen.
Vor dem herrlichem Schrunser Panorama gelang dem Sport-Club ein Start nach Maß in die ersten 60 Minuten: Nach einem langen Chip von Vincenzo Grifo startete Jonathan Schmid aus abseitsverdächtiger Position und lupfte den Ball über Keeper Lawrence Ati Zigi hinweg in die Maschen. Nicht einmal zwei Minuten waren zu diesem Zeitpunkt gespielt.
Gegen hoch pressende Eidgenossen hielt die Freiburger Führung knappe zehn Minuten. Julian von Moos nutzte eine Unachtsamkeit in der Hintermannschaft des SC aus und traf aus kurzer Distanz zum Ausgleich (12.). Da Vincent Vermeijs scharfe Hereingabe an den Fünfmeterraum einige Zeigerumdrehungen später in höchster Not geklärt werden konnte und Noah Atubolu einen gefährlichen Freistoß um den Pfosten lenkte, blieb es in der intensiv geführten Partie zunächst beim 1:1.
St. Gallen dreht frühe SC-Führung
Das änderte sich in der 27. Minute. Der stark freigespielte Daouda Guindo stellte vor 900 Zuschauern aus spitzem Winkel auf 1:2. Wie bereits beim 1:1 war Noah Atubolu im Freiburger Gehäuse machtlos.
Erfreulicher aus Freiburger Sicht: Mit Michael Gregoritsch wurde kurz darauf der erste der vier Sommerneuzugänge des Sport-Club eingewechselt. Ebenfalls erfreulich: Der Treffer von Manuel Gulde zum 2:2 in der 59. Minute. Nach einem Freistoß von Vincenzo Grifo konnte der Innenverteidiger den daraus resultierenden Abpraller verwerten.
„St. Gallen hat die ersten 60 Minuten sehr gut gespielt. Sie waren spritziger als wir. Wir haben die ein oder andere Spielverlagerung zu wenig gespielt und sind nicht immer richtig gestanden“, fasste Christian Streich seine Sicht der Dinge nach Spielende zusammen.
Der SC wechselte zur Halbzeit komplett durch. Neu ins Spiel kam unter anderem Neuzugang Ritsu Doan, der vor allem über die rechte Seite Dampf machen sollte. Tore fielen zunächst aber auf der Gegenseite: Fabian Schubert ließ nach schönem Zuspiel Benjamin Uphoff mit einem wuchtigen Schuss aus 15 Metern keine Chance und brachte St. Gallen wieder in Führung (63.).
Doan sorgt für Wirbel
Vier Minuten später vergab Lucas Höler aus kurzer Distanz nach einem gut getretenen Eckball von Ritsu Doan die Chance auf den schnellen Ausgleich. Nach 81 Minuten ließ Ritsu Doan sein Können erneut aufblitzen und bediente Nils Petersen traumhaft, der mit einer flachen Hereingabe in den Rückraum Maximilian Eggestein suchte. Ein St. Gallener Abwehrspieler hielt jedoch im letzten Moment seinen Fuß dazwischen.
Vier Minuten suchte Doan dann nach schönem Zuspiel von Kimberly Ezekwem aus 15 Metern selbst den Anschluss und traf sehenswert zum 3:3. Lucas Höler ließ daraufhin die Chance zur erneuten Führung zweifach liegen (91., 98.). Nils Petersen traf nach 102 Minuten aus kurzer Distanz nur die Latte.
Nach 102 gespielten Minuten und einem individuellen Fehler in der St. Gallener Hintermannschaft nutzte Höler seine dritte Chance an diesem Tag und legte den Ball aus kurzer Distanz zum 4:3 Endstand in die lange Ecke.
Entsprechend zeigte sich auch Christian Streich mit der Leistung nach Wiederanpfiff zufrieden: „Die zweiten 60 Minuten waren insgesamt besser von uns. Für die Zuschauer war es unterhaltsam, weil es ein engagiertes Spiel von beiden Mannschaften war.“
Der Sport-Club spielte in den ersten 60 Minuten mit: Atubolu – Siquet, Lienhart, Gulde, Günter – Schmid, Keitel, Höfler, Grifo – Vermeij (30., Gregoritsch), Weißhaupt
Der Sport-Club spielte in den zweiten 60 Minuten mit: Uphoff – Kübler, Ginter, Schlotterbeck, Ezekwem (91. Sildillia) – Doan (91. Sallai), Eggestein, Wagner, Burkart (91. Jeong) – Petersen, Höler
Marius Faller / David Hildebrandt
Fotos: SC Freiburg