Der Sport-Club unterliegt in Stuttgart klar mit 0:4 (0:3). Für den VfB treffen Anthony Rouault (2.), Ermedin Demirovic (17.), Nick Woltemade per Strafstoß (45.+5) und Deniz Undav (80.).
Für die Breisgauer gab es gegen spielstarke Stuttgarter an diesem Samstag nichts zu holen. In Hälfte eins waren es drei Standardsituationen, die direkt oder über Umwege zu Gegentreffern führten.
Das Freiburger Trainerteam musste kurzfristig krankheitsbedingt auf Torhüter Noah Atubolu verzichten, der von Florian Müller vertreten wurde. Patrick Osterhage und Junior Adamu rutschten zudem für Eren Dinkci und Lucas Höler in die Startelf. Damit stand fast die identische Elf auf dem Feld, die auch beim 3:1-Sieg in der Hinrunde die Startformation bildete – bis auf Philipp Lienhart, der zwar wieder im Kader stand, zunächst aber von der Bank aus sah, wie Matthias Ginter und Max Rosenfelder in der Innenverteidigung von Beginn an gefordert waren.
Bereits nach zwei Minuten wurde Stuttgarts Nick Woltemade erstmals im Freiburger Strafraum bedient. Der Sturmtank verschaffte sich Platz und zwang Müller mit einem Schuss aus der Drehung zu einer ersten Glanzparade. Leider nutzte der VfB die darauffolgende erste Ecke nach zwei Minuten, genau wie im Hinrundenspiel, um in Führung zu gehen. Angelo Stiller fand im Zentrum den heranstürmenden Anthony Rouault, der aus sieben Metern wuchtig einköpfte.
Auch auf der Gegenseite führte ein erster Standard direkt zum Torerfolg, der Kopfball von Max Rosenfelder sorgte jedoch nur kurz für Jubel bei den rund 5.000 mitgereisten SC-Fans. Der Innenverteidiger stand bei der Freistoß-Hereingabe von Vincenzo Grifo im Abseits (4.).
Demirovic erhöht für den VfB
Der Sport-Club hatte in der Anfangsphase Probleme damit, den Ball über längere Zeit in den eigenen Reihen zu halten. Der VfB spielte schnörkellos und ohne große Umwege nach vorne und nutzte immer wieder Woltemade als Wandspieler, der die Bälle mit dem Rücken zum Tor verteilte.
Nach 17 Minuten hatte Stiller im Anschluss an eine Ecke viel Zeit am rechten Strafraumeck, von wo aus er mit seinem starken linken Fuß nach innen flanken konnte. Der Ball kam punktgenau zu Ermedin Demirovic, der Müller per Kopf aus neun Metern keine Chance ließ. Nur drei Minuten später musste dann auch noch der angeschlagene Matthias Ginter vom Feld, Philipp Lienhart kam für ihn auf das Feld. Es war eine gebrauchte Anfangsphase für die Breisgauer.
„Das war natürlich kein schöner Nachmittag für uns. Das haben wir uns anders vorgestellt. Wir sind zu früh ins Hintertreffen geraten. Wir haben zu einfache Gegentreffer bekommen“, sagte Julian Schuster nach der Partie.
Es sollte im Laufe der ersten Hälfte aus Freiburger Sicht nicht besser werden: Erst wurde ein Schuss von Demirovic aus 14 Metern nach einer Kopfball-Ablage von Enzo Millot im letzten Moment geblockt, nur eine Minute traf der Ex-Freiburger Demirovic auf Vorlage von Jamie Leweling dann doch per Kopf (29.). Für die 60.000 Zuschauerinnen und Zuschauern in der ausverkauften MHP Arena schaltete sich dann aber relativ überraschend der Video-Assistent ein, Demirovic stand in der Entstehung im Abseits. Es blieb beim 0:2 aus Freiburger Sicht.
In der Schlussphase vor der Pause konnte der Sport-Club offensiv noch kleinere Impulse setzen, ein Schuss von Ritsu Doan im Anschluss an eine vielversprechende Kontergelegenheit traf nur den Oberschenkel von VfB-Kapitän Atakan Karazor. Auf der Gegenseite traf Rosenfelder Leweling im Freiburger Strafraum nach einer Ecke beim Klärungsversuch am Fuß, den fälligen Strafstoß versenkte Woltemade quasi mit dem Halbzeitpfiff zum 0:3 (45.+5).
Undav setzt den Schlusspunkt
Personell unverändert kam der Sport-Club aus der Pause. Nach 53 Minuten verfehlte Merlin Röhl das Tor von Alexander Nübel aus 18 Metern nur um einen halben Meter. Die Mannschaft von Dieter Hoeneß zog sich weiter zurück als noch im ersten Durchgang, die Freiburger kamen dadurch häufiger in Abschlusssituationen. Nach 66 Minuten wehrte Ameen Al-Dakhil einen Doan-Schuss aus 17 Metern per Kopf ab.
Das Freiburger Trainerteam wechselte offensiv und brachte im Verlauf der zweiten Hälfte unter anderem Eren Dinkci, Michael Gregoritsch und Lucas Höler. Den einzigen Treffer in Hälfte zwei erzielten dennoch die Landeshauptstädter. Der eingewechselte Chris Führich nahm nach 80 Minuten auf links Fahrt auf und bediente den ebenfalls von der Bank gekommenen Deniz Undav, dessen abgefälschter Schuss aus 19 Metern den Weg in die Maschen fand. Das 0:4 markierte den Schlusspunkt der Partie.
„Die Enttäuschung bei mir und bei der Mannschaft ist maximal. Trotzdem ist es mir wichtig, wie man in solchen Momenten reagiert. Macht man so, als wäre das nicht passiert? Das möchte ich nicht. Ich will, dass jeder die Verantwortung übernimmt in den kommenden Tagen“, sagte Julian Schuster auf der Pressekonferenz im Anschluss an die Partie. Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) erwartet der Sport-Club den FC Bayern München.
Marius Faller
Foto: Achim Keller
Aufstellung VfB Stuttgart: Nübel - Vagnoman, Al-Dakhil (81., Chabot), Rouault, Hendriks - Millot (61., Bruun Larsen), Karazor, Stiller, Leweling (61., Führich) - Demirovic (69., Undav), Woltemade (69., Keitel) | |
Trainer: Sebastian Hoeneß | |
Bank: Bredlow, Mittelstädt, Stenzel, Rieder | |
Aufstellung SC Freiburg: Müller - Kübler, Ginter (20., Lienhart), Rosenfelder, Günter (59., Makengo) - Osterhage, Eggestein - Doan, Röhl (76., Höler), Grifo (59., Dinkci) - Adamu (76., Gregoritsch) | |
Trainer: Julian Schuster | |
Bank: Huth, Manzambi, Höfler, Muslija | |
Tore: 1:0 Rouault (2.), 2:0 Demirovic (17.), 3:0 Woltemade (45.+5, FE), 4:0 Undav (80.) | |
Gelbe Karten: Vagnoman, Millot, Karazor, Bruun Larsen, Undav - Osterhage, Lienhart, Makengo | |
Gelb-Rote Karten: | |
Rote Karten: | |
Schiedsrichter: Felix Zwayer | |
Zuschauer/innen: 60.000 | . |