Der Sport-Club hat das erste Pflichtspiel der neuen Saison gewonnen und mit einem 4:0 (2:0)-Sieg beim VfL Osnabrück die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Lucas Höler, Vincenzo Grifo und Junior Adamu mit einem Doppelpack erzielten die Tore für den SC.
Das Stadion an der Bremer Brücke war einigen Spielern noch bekannt. Vor drei Jahren war der SC schon einmal in Osnabrück zum Pokal-Duell zu Gast, setzte sich damals in der zweiten Runde knapp im Elfmeterschießen durch. Heute war die Partie nach 90 Minuten entschieden.
Der Sport-Club startete mit einem Neuzugang - Patrick Osterhage begann im Mittelfeld neben Maximilian Eggestein. In der Viererkette durfte Bruno Ogbus starten. Beide erlebten die großartige Unterstützung der SC-Fans zum ersten Mal auswärts. 1500 Anhänger waren mit nach Niedersachsen gereist, der Gästeblock damit ausverkauft. Neben den Spielern, die bereits gegen die AC Florenz fehlten, waren auch Merlin Röhl (muskuläre Probleme) und Kiliann Sildillia (Schlag auf den Fuß) nicht dabei.
SC mit Doppelschlag
Die Gastgeber kamen besser ins Spiel, waren in der ersten Halbzeit das bessere Team. Direkt nach einer Minute hatte der VfL eine gute Chance, als Niklas Niehoff sich auf der rechten Seite durchsetzte und das Außennetz traf. Fünf Minuten später lag der Ball im SC-Tor, die Aktion von Erik Engelhardt wurde aber wegen eines vorangegangenen Fouls an Rosenfelder zurückgepfiffen, Ba-Muaka Simakala hätte in der 15. Minute die Führung erzielen müssen, traf aus sechs Metern aber nur den Außenpfosten. Die Aussage Julian Schusters "Das ist nicht das Stadion, das man sich für die erste Runde wünscht", bewahrheitete sich nach den ersten Spielminuten.
Den Unterschied zwischen 1. und 3. Liga machten dann aber nur vier Minuten aus. Nach einer halben Stunde leitete Ritsu Doan einen Angriff auf der rechten Seite mit der Hacke ein, Ogbus timte seinen Ball in den Sechzehner perfekt, Lucas Höler bedankte sich mit dem Führungstreffer. Vier Minuten später lag der Sport-Club mit 2:0 vorne. Wieder schön herausgespielt: Aus der Abwehrreihe, übers Mittelfeld bis hin zu Vincenzo Grifo, der den Ball mit rechts ins lange Eck knallte.
Der Drittligist sammelte sich schnell und stand kurz vor dem Anschlusstreffer, aber der Kopfball von Robert Tesche landete am Pfosten (39.). Osnabrück hatte weiterhin gute Torchancen, sie spielten beherzt und mutig. Einziger, aber entscheidender Unterschied: Der Sport-Club war effektiver.
Doan verpasst Entscheidung, Adamu trifft doppelt
Mit zwei Toren Vorsprung im Rücken überließ der Sport-Club dem Gegner auch nach der Pause weitestgehend die Spielgestaltung, aber lange nicht mehr so viele Torchancen zu und fand selbst häufiger den Weg in die gegnerische Hälfte. Höler kam in der 53. Minute zum Abschluss, bekam aus spitzem Winkel aber nicht mehr genug Druck hinter den Ball. Der einfache Doppelpass zwischen Doan und Osterhage im Strafraum war vielversprechend, Doans Abschluss wurde aber abgefälscht (59.).
Der Japaner verpasste fünf Minuten später die Entscheidung. Nach Kopfballverlängerung von Junior Adamu lief Doan alleine aufs Osnabrücker Tor zu, scheiterte aber am herauseilenden VfL-Keeper David Richter. Auch wenn die Gastgeber kämpften und Niehoff noch eine sehr gute Torchance bekam, der SC hatte das Spiel unter Kontrolle und Adamu schlug den Weg in Richtung Runde zwei in der 73. Minute endgültig ein. Nach Hölers Zuspiel konnte Richter erst klären, im Nachsetzen traf der Österreicher aber zum 3:0.
Der eingewechselte Michael Gregoritsch hatte den vierten Treffer auf dem Fuß. Seine Volleyabnahme nach Lukas Küblers Flanke flog aber übers Tor (89.). Statt dem einen traf der andere Österreicher zum zweiten Mal. Nicolas Höfler verlängerte eine Ecke mit dem Kopf, Adamu war zur Stelle und erhöhte in der Nachspielzeit auf 4:0. "Junior hat sich für eine intensive und gute Vorbereitung belohnt. Er arbeitet unglaublich viel mit und gegen den Ball - die zwei Treffer sind kein Zufall", lobte Julian Schuster nach dem Erstrundensieg.
Nach schwierigem Start ins Spiel reichten Schusters Mannschaft, der im ersten Pflichtspiel den ersten Sieg feierte, ein schneller Doppelschlag und eine verbesserte zweite Halbzeit, um sich gegen den Drittligisten durchzusetzen. "Es war klar, dass das heute eine große Herausforderung wird. 4:0 hört sich jetzt sehr souverän an, was natürlich nicht ganz so war. Dennoch ist es keine Selbstverständlichkeit hier 4:0 zu gewinnen. Mit Max Rosenfelder und Bruno Ogbus haben wir zudem zwei junge Spieler integriert. Das ist der Freiburger Weg und kommt heute zum Sieg noch hinzu. Darüber freuen wir uns alle", erklärte Schuster.
Isabel Betz
Aufstellung VfL Osnabrück: Richter - Ajdini (46. Semic), Gyamfi, Beermann, Conus - Niehoff, Gnaase, Kayo (74. Zwarts), Tesche (74. Amokao) - Engelhardt, Simakala (74. Wulff) | |
Trainer: Uwe Koschinat | |
Bank: Jonsson, Karademir, Semic, Amoako, Wiethaup, Wulff, Beyer, Müller, Zwarts | |
Aufstellung SC Freiburg: Müller - Ogbus (70. Kübler), Rosenfelder, Lienhart, Günter - Doan (70. Muslija), Eggestein (80. Höfler), Osterhage, Grifo (83. Weißhaupt) - Höler (80. Gregoritsch), Adamu | |
Trainer: Julian Schuster | |
Bank: Huth, Schmidt, Kübler, Makengo, Weißhaupt, Höfler, Muslija, Philipp, Gregoritsch | |
Tore: 0:1 Höler (30.), 0:2 Grifo (34.), 0:3 Adamu (73.), 0:4 Adamu (90.+4) | |
Gelbe Karten: Gyamfi, Semic | |
Gelb-Rote Karten: | |
Rote Karten: | |
Schiedsrichter: Tobias Reichel | |
Zuschauer/innen: |