Trotz Führung: SC verliert in Leipzig

Profis
26.10.2024

Der Sport-Club macht bei RB Leipzig ein gutes Spiel, muss sich den Sachsen aber mit 1:3 (1:0) geschlagen geben. Ritsu Doan hatte in der ersten Halbzeit die Freiburger Führung erzielt. 

Einen Sieg in Leipzig gab es noch nie. Auch heute sollte es trotz starker erster Halbzeit nicht sein. Der Sport-Club startete mit zwei Änderungen - im zentralen Mittelfeld ersetzte Nicolas Höfler Maximilian Eggestein. In der Innenverteidigung begann Max Rosenfelder anstelle von Matthias Ginter. "Die beiden haben eine hohe Energie im Training gezeigt und es damit verdient, heute zu starten", erklärte Trainer Julian Schuster seine Entscheidung. Der SC begann offensiv, störte den Gegner, der nervös wirkte, früh und erarbeitete sich bereits nach fünf Minuten zwei Ecken.

Vor Noah Atubolus Tor wurde es zum ersten Mal nach neun Minuten brenzlig. Die Leipziger hatten viel Platz, Lois Openda kam im Strafraum zum Abschluss, wurde von Christian Günter aber entscheidend und fair gestört. Die Chance war schon sehr gut, aber die Möglichkeit zwei Minuten später von Junior Adamu war eine hunderprozentige. Ritsu Doan bediente den Österreicher mit einem Lupfer, Adamu schob den Ball freistehend vor Peter Gulacsi am Tor vorbei. Es war ein munteres Spiel - kurz darauf hatte RB wieder eine Möglichkeit, die Atubolu sicher parierte (13.). 

Verdienter Führungstreffer durch Doan, Atubolu stark

Verdienterweise, aufgrund toller Spielzüge und einem mutigen Auftritt bei den Leipzigern, die bisher nur zwei Gegentore kassiert hatten, ging der Sport-Club nach 15 Minuten in Führung. Vincenzo Grifo flankte vom linken Strafraumeck auf den einlaufenden Doan, der Benjamin Henrichs im Rücken entwich und aus vier Metern per Kopf das 1:0 erzielte. Der SC war die aktivere Mannschaft, Lukas Kübler hatte in der 20. Minute die nächste Chance, Grifo bediente den Außenverteidiger per Freistoß, dessen Kopfball Gulacsi festhielt. Die Gastgeber ließen dem Sport-Club erstaunlich viel Platz vor dem eigenen Sechzehner, in der Offensive kamen sie nicht richtig zum Zug, auch, weil der SC frühzeitig attackierte, engagiert in die Zweikämpfe ging und den Leipzigern viele Fehlpässe unterliefen, die vom eigenen Publikum nach 30 Minuten mit Pfiffen quittiert wurden. 

Fast gelang Günter der gleiche Treffer wie am vergangenen Wochenende gegen Augsburg. Nach Kopfballablage verzog der SC-Kapitän dieses Mal aus halblinker Position und 18 Metern aber knapp (31). Drei Minuten später verlängerte Doan per Kopf auf Eren Dinkci, dessen Schuss aus 20 Metern nicht viel zum 2:0 fehlte. Der SC machte in allen Mannschaftsteilen Spaß: vorne mit guten Torchancen, im Mittelfeld und in der Abwehr mit starkem Zweikampfverhalten und ganz hinten lieferte Atubolu. Gleich zweimal nacheinander (36. und 38.) reagierte er stark gegen Benjamin Sesko. Erst im im Eins-gegen-Eins, kurz danach lenkte er dessen Kopfball übers Tor. Aber: Es war eine knappe Führung, Leipzig ließ gegen Ende der ersten Hälfte immer wieder seine offensiven Qualitäten aufblitzen. Auch Christoph Baumgartner kam noch zum Kopfball (43.), wieder war Atubolu zur Stelle. "Wir gehen verdient in Führung und haben es in der in der 1. Halbzeit gut verteidigt. Aber Leipzig hat Qualität. Es war klar, dass sie kommen würden", sagte Günter nach dem Spiel. 

Ausgleich mit Wiederanpfiff

Die zweite Hälfte startete unglücklich für den SC und mit dem Ausgleich für RB. Nach Zuspiel von der linken Seite hielt Willi Orban den Fuß an den Ball und traf zum 1:1 (47.). Mit dem Tor und wie schon gegen Ende der ersten Halbzeit war der Sport-Club nun mehr in der Defensive gefordert, kam aber auch selbst weiterhin zu Offensivaktionen. Grifo prüfte RB-Torwart Maarten Vandevoort, der den verletzten Gulacsi ersetzte, mit einem Distanzschuss und einem Freistoß aus zentraler Position (51., 52.). Nach guter Flanke von Günter setzte Doan einen Kopfball aufs Tornetz (57.). 

Es war ein enges Spiel, das die Leipziger nach 58 Minuten zum 1:2 drehten. Lutsharel Geertruida hatte im Strafraum zu viel Platz, Atubolu war chancenlos. Die Gastgeber waren nun gut im Spiel, verteidigten stabil und blieben in der Offensive gefährlich. Der SC hatte nicht mehr so viele Räume wie in der ersten Halbzeit, in der 72. Minute kam Florent Muslija, für Grifo gekommen, aus 18 Metern zum Abschluss, aber RB-Keeper Vandevoort schnappte sich den Ball. Leipzig ließ den SC kommen, war im entscheidenden Moment aber meist zur Stelle oder der SC in seinen Aktionen nicht präzise genug. 

Und dann machte Leipzig, was es besonders gut kann. Konterte und traf zum 1:3. Torschütze war Openda in der 79. Minute. Auch nach diesem Tor ließen sich die Sachsen wieder weit in die eigene Hälfte fallen, der SC ließ den Ball laufen, kam aber kaum mehr zu Torchancen. Nur in der 90. Minute hatten die Breisgauer nochmal die Chance auf ein weiteres Tor. Michael Gregoritsch leitete per Kopf zu Matthias Ginter weiter, der sich am Fünfmeterraum für das Abspiel anstelle des Torschusses entschied. Ein Leipziger ging dazwischen und vereitelte damit die letzte SC-Torchance. "Wir haben bis zum Ende gekämpft. Schlussendlich ist es eine bittere Niederlage", fand der SC-Kapitän. 

Coach Schuster fand trotz der Niederlage positive Worte für sein Team: "Mir war es heute wichtig, Mut und das Vertrauen in die eigene Qualität zu sehen. Das habe ich gesehen, deshalb überwiegt eine gewisse Zufriedenheit. Wir haben es geschafft, uns über Ballbesitz, Torchancen zu erspielen. Selbstverständlich kann man gegen solch eine Qualität nicht alles wegverteidigen."

Isabel Betz

Foto: Susann Friedrich

Stenogramm

Aufstellung RB Leipzig: Gulacsi (46. Vandevoort) - Geertruida (80. Klostermann), Orban, Lukeba (80. Bitshiabu), Henrichs - Baumgartner, Kampl, Haidara (65. Vermeeren), Nusa - Openda, Sesko (65. Silva) 
Trainer: Marco Rose 
Bank: Zingerle, Vandevoordt, Bitshiabu, Elmas, Poulsen, Klostermann, Vermeeren, Silva, Gebel 
  
Aufstellung SC Freiburg: Atubolu - Kübler (68. Sildillia), Rosenfelder, Lienhart, Günter - Doan, Höfler, Osterhage, Grifo (68 Muslija). - Dinkci, Adamu (68. Gregoritsch) 
Trainer: Julian Schuster 
Bank: Müller, Eggestein, Höler, Muslija, Sildillia, Philipp, Ginter, Gregoritsch, Ogbus 
  
Tore: 0:1 Doan (15.), 1:1 Orban (47.), 2:1 Geertruida (58.), 3:1 Openda (79.) 
Gelbe Karten: Openda, Vermeeren - Lienhart 
Gelb-Rote Karten: 
Rote Karten: 
Schiedsrichter: Sven Jablonski 
Zuschauer/innen: 45.918 

 

 
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