Der Sport-Club hat zum Abschluss der Hinrunde 1:4 (1:1) bei Eintracht Frankfurt verloren. Ritsu Doan erzielte die Freiburger Führung in der ersten Halbzeit. Für die Eintracht trafen Robin Koch, Omar Marmoush, Hugo Ekitiké und Nnamdi Collins.
Es war ein Spiel, in dem sich der Sport-Club in der Defensive beweisen sollte. Von Beginn an gestalteten die Frankfurter das Duell und Omar Marmoush, umworbener Stürmer, zeigte gleich nach drei Minuten, warum er Begehrlichkeiten in der Fußballwelt geweckt hat. Von der linken Seite zog er in den Sechzehner ein und schloss mit rechts ab. Noah Atubolu musste nicht eingreifen, aber der SC war gleich zu Beginn der Partie gewarnt.
Die Freiburger, mit der gleichen Aufstellung wie gegen Kiel, arbeiteten in der Defensive gut und hatten ihrerseits bei Ballgewinn viel Raum vor sich, konnten diesen aber nicht nutzen. Die Hessen dagegen hatten nach 14 Minuten ihre zweite Möglichkeit, als Mario Götze im Strafraum aus halbrechter Position abzog – Atubolu war zur Stelle.
Intensive Schlussphase
Frankfurt hatte in den ersten 20 Minuten über 60 Prozent Ballbesitz, aber der Sport-Club machte dicht, ließ dem Gegner wenig Raum. Ab und an fand die SGE dennoch den Weg in den Strafraum – Hugo Ekitiké nahm Maß, sein Schuss wurde zur Ecke abgefälscht, nach der Götze aus dem Rückraum zum Abschluss kam. Matthias Ginter rettete kurz vor der Linie (26.).
In der Schlussphase der ersten Hälfte wurde der SC einmal mutig, verließ die eigene Hälfte, Ritsu Doan leitete einen Angriff über die rechte Seite ein. Eren Dinkci bediente Merlin Röhl auf der rechten Seite, der seinen Gegenspieler mit einem kurzen Antritt stehen ließ. Seine starke Vorarbeit, ein flacher Rückpass an den Fünfmeterraum, fand Doan, der nur noch einschieben musste. 1:0 für den Sport-Club (37.). Aus dem Nichts. Oder: Effizienz in Perfektion.
„Wir machen ein Tor, wo wir uns genauso verhalten, wie wir es uns vorgenommen haben. Wo wir mutig sind und uns belohnen“, sagte Julian Schuster nach dem Spiel. „Umso ärgerlicher war es, dass wir diesen Gegentreffer bekommen.“ Genau sechs Minuten hielt die Führung seiner Mannschaft. Dann traf Robin Koch nach einer Ecke von Marmoush mit dem Kopf zum Ausgleich (43.). Ekitiké hatte kurz darauf (45.) zwei Chancen zum 2:1, traf aber das Außennetz und zielte Zentimeter neben das Tor.
Frankfurter Powerplay
Nach dem Seitenwechsel sorgte Marmoush dafür, dass alle Beteiligten sofort wach waren. Nach einem langen Ball in die Spitze hatte der Stürmer freie Bahn, aus spitzem Winkel konnte er den Ball aber nicht kontrolliert über Atubolu hinweg aufs Tor bringen (46.). Nathaniel Brown durfte vier Minuten später aus ähnlicher Position abschließen, scheiterte an Atubolu. Und Max Rosenfelder klärte nach Browns scharfer Hereingabe kurz vor seinem einschussbereiten Gegenspieler. Das Spiel lief weiter wie in der ersten halben Stunde. Frankfurt drückte, spielte sich am Strafraum der Freiburger fest und hatte Torchancen. Auch Marmoush probierte es erneut. Atubolu blieb wieder Sieger.
Erst in der 60. Minute gelang es dem Sport-Club wieder, den Ball längere Zeit in den eigenen Reihen zu halten, was direkt mit einer Torchance belohnt wurde. Auf der linken Seite bediente Vincenzo Grifo seinen Kapitän. Christian Günter zog direkt ab, Kevin Trapp packte sicher zu. Genauso wie drei Minuten später, als es Grifo selbst aus 22 Metern versuchte, aber auch dieses Mal stand Trapp im Weg.
Frankfurt hört nicht auf
Es war nur ein kurzer offensiver Anlauf. Die Eintracht hatte wieder eine Antwort. Diese lautete Omar Marmoush, der in der 65. Minute zum 2:1 traf. Den ersten Versuch blockte Rosenfelder, am Nachschuss war nichts mehr zu machen. Die nächste Großchance der Gastgeber vereitelte Atubolu in der 68. Minute. In der 73. Minute war Freiburgs Nummer eins machtlos. Ekitiké vollendete einen Konter zum 3:1. Frankfurt hatte das Spiel gedreht. Frankfurt hörte nicht auf. Frankfurt traf ein viertes Mal. Nnamdi Collins erhöhte in der 81. Minute auf 4:1.
Für den Sport-Club war im Deutsche-Bank-Park nichts mehr möglich. Das sah auch Maximilian Eggestein ein: "Wir haben uns in der zweiten Halbzeit zu weit hinten reindrücken lassen, hatten kaum noch Entlastung und dann noch verdient verloren." Sein Trainer fasste es auf der Pressekonferenz nach dem Spiel mit folgenden Worten zusammen: „Man muss sagen, dass das in der Summe mit und ohne Ball nicht gut genug war, um hier bestehen zu können.“ Am Samstag (15.30 Uhr) hat der Sport-Club in Stuttgart die nächste Gelegenheit auf Bundesliga-Punkte.
Isabel Betz
Foto: Achim Keller
Aufstellung Eintracht Frankfurt: Trapp - Collins, Koch, Theate - Kristensen (81. Melo), Götze (87., Dahoud), Skhiri, Larsson (81. Höjlund), Brown (73. Knauff) - Marmoush, Ekitiké (81. Uzun) | |
Trainer: Dino Toppmöller | |
Bank: Santos, Tuta, Höjlund, Chaibi, Matanovic, Bahoja, Uzun, Knauff | |
Aufstellung SC Freiburg: Atubolu - Kübler, Rosenfelder, Ginter, Günter - Doan, Eggestein, Röhl (78. Gregoritsch), Grifo (67. Höfler) - Höler (78. Adamu), Dinkci | |
Trainer: Julian Schuster | |
Bank: Müller, Osterhage, Adamu, Muslija, Sildillia, Philipp, Höfler, Makengo, Gregoritsch | |
Tore: 0:1 Doan (37.), 1:1 Koch (43.), 2:1 Marmoush (65.), 3:1 Ekitiké (71.), 4:1 Collins (81.) | |
Gelbe Karten: Skhiri - Ginter | |
Gelb-Rote Karten: | |
Rote Karten: | |
Schiedsrichter: Sven Jablonski | |
Zuschauer/innen: 56.500 |