Knapp, aber verdient: SC schlägt Heidenheim

Profis
08.02.2025

Der Sport-Club hat sein Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim mit 1:0 (1:0) gewonnen. Den Treffer des Tages erzielte Vincenzo Grifo in der ersten Halbzeit. 

Die gleiche Emotionalität wie das Heimspiel in der vergangenen Saison hatte dieses nicht. Im Mai 2024 war Heidenheim zu Gast, als Christian Streich sein letztes Heimspiel als Cheftrainer hatte - es flossen Tränen, es gab viel Applaus, Standing Ovations. In diesem Februar 2025 gab es keine Verabschiedung, keine Tränen, aber vor Spielbeginn dennoch schon einen emotionalen Moment.

Aus Freiburgs Partnerstadt Lviv war ein Chor zugeschaltet, der den Fußballklassiker "You'll never walk alone" anstimmte, die Fans auf den Tribünen stimmten mit ein. Das Projekt OneVoice von Kultur.Konvoi, einer Vereinigung von Kulturschaffenden, die sich für die Menschen in der Ukraine starkmachen, unter anderem durch den Transport von Hilfsgütern oder durch die Live-Übertragung von Konzerten ukrainischer Künstler. OneVoice will mit Hilfe von Live-Schalten vor allem in Sportstätten positive Momente des Zusammenrückens schaffen. 

Dinkci knapp vorbei, Grifo trifft

Für den ersten positiven, offensiven Akzent der Gastgeber in einem intensiv geführten Spiel, der die Emotionen auf den Rängen förderte, sorgte ein Abwehrspieler. Philipp Lienhart marschierte in der dritten Minute durchs Mittelfeld und in den Strafraum hinein, wo er Eren Dinkci fand. Der ehemalige Heidenheimer nahm den Ball aber erst an statt direkt zu schießen, und gab dem Gegenspieler damit die Möglichkeit, den Schuss zu blocken. 

Der Sport-Club begann energisch, aber nach zehn Minuten hatten sich die Gäste reingearbeitet, gestalteten die Partie ausgeglichen. Allerdings musste Schiedsrichter Tobias Reichel das Spiel aufgrund einiger kleiner Fouls und Behandlungspausen schon früh häufig unterbrechen. Torraumszenen waren in der ersten halben Stunde eine Seltenheit. Erst Dinkci bekam nach 28 Minuten eine weitere Schusschance, zog aus der Drehung und 15 Metern ab, Zentimeter fehlten zur Führung. 

Pünktlich zur 30. Minute gelang dem SC dann der bis dahin beste Angriff, mit dem Vincenzo Grifo nach überragender Vorarbeit von Ritsu Doan die Führung erzielte. Auf der rechten Seite spielte Doan seine Schnelligkeit aus, behielt dann im Sechzehner die Ruhe und entdeckte am Fünfmeterraum Grifo. Die butterweiche Flanke vollendete Grifo mit seinem perfekt gesetzten Kopfball zum 1:0. "Wir haben ein tolles Tor erzielt, das Ritsu wirklich toll vorbereitet hat", freute sich Trainer Julian Schuster. Nach dem Tor kehrte wieder Ruhe rund um die beiden Strafräume ein. Der Sport-Club kontrollierte, überzeugte mit seinem Zweikampfverhalten, Heidenheim lauerte, konnte in der ersten Halbzeit aber keinen Torabschluss mehr verbuchen. 

Viel Platz und Chancen für den SC

Die ersten Minuten des zweiten Durchgangs gehörten den Hausherren. Der SC startete schwungvoll und mit dem Willen, ein zweites Tor zu erzielen. Nach feinem Kurzpassspiel im Mittelfeld bediente Doan Dinkci, der wiederrum für Grifo ablegte. Für den perfekten Torabschluss war der Winkel aber etwas zu spitz, Heidenheims Keeper Kevin Müller klärte zur Ecke (50.). Drei Minuten später zeigten auch die Gäste etwas ihrer offensiven Qualitäten. Omar Traoré zog aus der zweiten Reihe ab, traf den Außenpfosten. Maximilian Eggestein blockte einen Schussversuch im Sechzehner, Noah Atubolu entschärfte eine Chance aus kurzer Distanz (59.). Wie vor der Pause: Die Gäste brauchten einen Moment, waren nun aber wieder voll im Spiel drin. Auch Trainer Frank Schmidt sprach später von einem "größtenteils ausgeglichenen Spiel". 

Im Aufbauspiel verloren die Heidenheimer oft den Ball, weil sie teilweise zu ungenau spielten, aber auch, weil der SC sie früh unter Druck setzte, Pässe vorhersah und diese abfing. Im Vorwärtsgang hatten die Freiburger viel Raum, vertändelten aber selbst den letzten Pass oder nutzten ihre Chance nicht, so wie der eingewechselte Junior Adamu in der 68. Minute, der Torhüter Müller aus zwölf Metern anschoss. Doans Aufsetzer prallte an die Latte (69.). "In der zweiten Halbzeit hätten wir das Spiel früher zumachen müssen. Wir hatten Möglichkeiten, manchmal war aber auch der letzte Pass nicht gut", erklärte Kapitän Christian Günter. Chancen waren also da, auch auf der Gegenseite. Dabei fehlte aber Power wie beim Versuch Adrian Becks aus 18 Metern. Atubolu nahm den schwach geschossenen Ball sicher auf. 

Atubolu reagiert blitzschnell

Für den SC wirbelte Doan immer wieder auf der rechten Seite und sorgte für gefährliche Situationen. Sein Querpass von der Grundlinie rauschte nach 81 Minuten durch den Fünfmeterraum, Adamu verpasste um Zentimeter. Für die letzte Freiburger Offensivaktion des Spiels sorgte Niklas Beste. Dem Neuzugang gelang mit seinem Pass von der Grundlinie aus an den kurzen Pfosten kurz nach seiner Einwechslung fast sein erster Assist, aber Adamu scheiterte an Müller (90.). "Wir haben in der zweiten Halbzeit Räume bekommen und ich hätte mir gewünscht, dass wir den einen oder anderen Angriff dann ruhig zu Ende spielen", sagte Schuster. 

Hätte Atubolu seine Fäuste eine Minute später beim Schuss von Paul Wanner nicht so schnell oben gehabt - wahrscheinlich hätte Wanner den Ausgleich bejubelt, aber Atubolu hatte die Fäuste flink oben und lenkte den guten Versuch aus 25 Metern übers Tor. 

Es war die letzte Aktion des Spiels. Der SC feierte den zweiten 1:0-Erfolg in Folge und der Coach war erleichtert: "Ich bin sehr glücklich über die drei Punkte." Und eines war dem Heimspiel gegen Heidenheim der vergangenen Saison dann doch sehr änhnlich. Nach dem Abpfiff vermischten sich die Spieler, Trainer und Betreuer in einer bunten Traube auf dem Platz zum freundschaftlichen Abklatschen. 

Isabel Betz

Foto: Achim Keller

Stenogramm

Aufstellung SC Freiburg: Atubolu - Sildillia, Ginter, Lienhart, Günter (90.+2 Makengo) - Doan (84. Beste), Eggestein, Höfler, Grifo (90.+2 Osterhage) - Dinkci (62. Röhl), Höler (62. Adamu) 
Trainer: Julian Schuster  
Bank: Müller, Osterhage, Beste, Adamu, Philipp, Makengo, Röhl, Manzambi, Sturm 
  
Aufstellung 1. FC Heidenheim: Müller - Traoré, Mainka, Gimber (46. Pieringer), Föhrenbach (20. Busch) - Kerber (67. Conteh), Schöppner - Honsak, Beck (80. Niehues), Krätzig (67. Wanner)- Zivzivadze 
Trainer: Frank Schmidt 
Bank: Feller, Busch, Siersleben, Keller, Wanner, Niehues, Scienza, Pieringer, Conteh 
  
Tore: 1:0 Grifo (30.) 
Gelbe Karten: Eggestein, Höler, Grifo - Gimber 
Gelb-Rote Karten: - 
Rote Karten: - 
Schiedsrichter: Timo Gerach 
Zuschauer/innen (Fahrradzahl): 33400 (4628) 

 

 
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