Zum Abschluss des 13. Spieltags trennen sich die TSG Hoffenheim und der Sport-Club leistungsgerecht mit 1:1 (0:0). Die zwischenzeitliche Freiburger Führung erzielt Matthias Ginter nach 68 Minuten.
Der SC Freiburg bleibt auch im siebten Pflichtspiel in Folge in Sinsheim ungeschlagen. Beim Gastspiel bei der TSG Hoffenheim am Sonntagabend glänzen vor allem die Torhüter.
Im Vergleich zur 1:3-Niederlage im Pokal-Achtelfinale unter der Woche bei Arminia Bielefeld hatte sich das Freiburger Trainerteam für vier Wechsel entschieden: Noah Atubolu kehrte für Florian Müller zwischen die Pfosten zurück. Lukas Kübler und Philipp Lienhart begannen anstelle von Kiliann Sildillia und Max Rosenfelder in der Abwehr. Florent Muslija nahm auf der Bank Platz, für ihn startete Nicolas Höfler, der – genau wie bei der 0:4-Niederlage in Dortmund – gemeinsam mit Patrick Osterhage und Maximilian Eggestein auf dem Feld stand.
Letzterer feierte an diesem Sonntag seinen 28. Geburtstag – und hätte sich nach drei Minuten beinahe mit einem Assist selbst beschenkt. Nach gutem Zuspiel von Michael Gregoritsch tauchte der Mittelfeldspieler im Hoffenheimer Strafraum auf und legte nochmal auf den Österreicher quer, dessen Schuss aus 13 Metern kein Problem für Oliver Baumann darstellte.
„Für uns war es heute wichtig, nach dem Dienstag die richtige Reaktion zu zeigen“, sagte Julian Schuster nach dem Spiel. Das gelang, der Sport-Club begann stürmisch. Nach zwei Minuten war es Patrick Osterhage, der kurz vor dem Tor der Kraichgauer gerade noch von Valentin Gendrey am Schuss gehindert wurde.
Auf der Gegenseite landete erst ein Kopfball von Arthur Chaves nach einer Ecke von Andrej Kramaric auf dem Tornetz (7.), dann eilte Atubolu mit viel Mut aus seinem Tor und stibitzte Kramaric den Ball gerade noch vom Fuß (10.).
Atubolu ist gegen Bruun Larsen auf dem Posten
Beide Mannschaften spielten von Beginn an munter nach vorne. Der Sport-Club agierte mit einer Dreierkette, vor der Ritsu Doan und Christian Günter die Schienenspieler mimten. Hinter Gregoritsch agierten Patrick Osterhage und Lucas Höler als hängende Spitzen. Nach 18 Minuten war es Höler, der Gregoritsch mit einer butterweichen Flanke von rechts bediente. Der anschließende Kopfball des Freiburger Sturmtanks aus neun Metern verfehlte das Tor nur knapp. Zehn Minuten später verfehlte Doan aus spitzem Winkel das lange Eck um Zentimeter, der Japaner stand beim Abschluss aber knapp in der verbotenen Zone.
Die erste Hälfte gestaltete sich ausgeglichen, auch die heimische TSG erspielte sich immer wieder Gelegenheiten. Nach 32 Minuten flankte Anton Stach aus dem rechten Halbfeld genau auf den Kopf von Jacob Bruun Larsen, dessen Kopfball Atubolu stark parierte. Beim anschließenden Eckball stieg Stach selbst am höchsten. Auch bei diesem Versuch fehlte nicht viel (33.). Weil Günter den Ball herausragend vor dem durchgebrochenen Adam Hlozek wegspitzelte (41.) und Atubolu einen wuchtigen Distanzschuss von Valentin Gendrey aus der Ecke fischte (44.), blieb es beim 0:0 zur Pause.
Höler fehlen Zentimer, Ginter trifft
Auch die erste Chance im zweiten Durchgang, beide Trainer hatten zunächst auf Wechsel verzichtet, gehörte den Kraichgauern. Vier Minuten nach Wiederanpfiff bediente Bischof Kramaric mustergültig von der rechten Seite, der kroatische Stürmer verzog aus halbrechter Position knapp. Die bis zu diesem Zeitpunkt größte Chance des Spiels ergab sich jedoch wenige Augenblicke später auf der Gegenseite: Gregoritsch klaute Stach tief in der Hoffenheimer Hälfte den Ball. Über Umwege landete das Spielgerät bei Osterhage, der mustergültig auf Höler durchsteckte. Der SC-Angreifer schloss im Fallen aus zehn Metern ab – der Ball passierte die Torauslinie jedoch knapp auf der, aus Freiburger Sicht, falschen Seite der Latte.
Vor diesem Sonntag war die TSG aus Hoffenheim in drei Pflichtspielen ohne eigenen Treffer geblieben. Erklärungsansätze dafür ließen sich nach 67 Minuten ableiten: Nach einem weiten Schlag des Ex-Freiburgers Baumann tauchte Bruun Larsen freistehend vor Atubolu auf, scheiterte aber am Torhüter der Breisgauer.
„Wir hatten viel den Ball, hatten viel Spielkontrolle. Im letzten Drittel waren wir oft nicht präzise genug und haben es so versäumt, uns noch mehr Torchancen zu erspielen. Umso schöner, dass dann ein Standard heute auch mal zum Tor führt“, sagte SC-Trainer Schuster. Nur eine Minute nach der Chance von Bruun Larsen brachte der eingewechselte Vincenzo Grifo einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld mustergültig an den ersten Pfosten, wo der einlaufende Ginter aus kurzer Distanz zur Freiburger Führung einschob.
Leider hielt diese nur fünf Minuten. Max Moerstedt, ebenfalls erst wenige Sekunden auf dem Rasen, behauptete den Ball im Strafraum mit Glück und Geschick gegen mehrere Freiburger. Der an diesem Tag sehr auffällige Tom Bischof nahm das Kunstleder auf und traf per Drehschuss aus rund 13 Metern in die kurze Ecke.
„Unterm Strich war das Spiel ausgeglichen“, kommentierte Schuster nach Schlusspfiff. „Es hat mir gefallen, dass wir die letzten Minuten nochmal Druck machen konnten.“ Den Schlusspunkt der Partie setzten Eren Dinkci und Oliver Baumann in der 89. Minute – der Freiburger Angreifer mit einem Schlenzer aus 17 Metern, der Hoffenheimer Keeper mit einer sehenswerten Flugeinlage. Es blieb beim leistungsgerechten Unentschieden, mit dem der Sport-Club nach 13 Spieltagen mit 21 Punkten auf Rang sieben steht. Am kommenden Freitag (20.30 Uhr) kommt der VfL Wolfsburg ins Europa-Park Stadion.
Marius Faller
Foto: Achim Keller
Aufstellung TSG Hoffenheim: Baumann - Gendrey, Chaves, Nsoki, Prass - Samassekou (72., Geiger), Stach, Bischof - Hlozek (82., Akpoguma), Kramaric (72., Moerstedt), Bruun Larsen (78., Berisha) | |
Trainer: Christian Ilzer | |
Bank: Philipp, Hranac, Kaderabek, Jurasek, Tabakovic | |
Aufstellung SC Freiburg: Atubolu - Kübler (69., Rosenfelder), Ginter, Lienhart - Doan, Eggestein, Höfler, Günter (81., Makengo) - Höler (81., Dinkci), Osterhage (60., Grifo) - Gregoritsch (69., Röhl) | |
Trainer: Julian Schuster | |
Bank: Huth, Sildillia, Weißhaupt, Muslija | |
Tore: 0:1 Ginter (68.), 1:1 Bischof (73.) | |
Gelbe Karten: Geiger - Osterhage | |
Gelb-Rote Karten: | |
Rote Karten: | |
Schiedsrichter: Sven Jablonski | |
Zuschauer/innen: 22.027 |