Der Sport-Club hat das letzte Testspiel der Vorbereitung mit einem 2:2-Unentschieden gegen die AC Florenz beendet und dabei einen 0:2-Rückstand aufgeholt. Für den SC trafen Michael Gregoritsch per Elfmeter und Maximilian Philipp, gespielt wurden drei Halbzeiten à 45 Minuten.
Wie jedes Jahr fand der letzte Test im Rahmen der Saisoneröffnung statt. Für die Fans ein langer Tag bei hochsommerlichen Temperaturen mit buntem Programm rund ums Stadion, den beiden Teamvorstellungen der SC-Herren und SC-Frauen und dem Testspiel über 3x45 Minuten gegen die AC Florenz. Das Interesse war groß - 33.300 Zuschauer waren ins Europa-Park Stadion gekommen.
Bis auf Manuel Gulde (Rückenprobleme) und Kiliann Sildillia, Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Spielen mit der französischen Nationalmannschaft, präsentierte sich das Team vollständig. Ohne Einsätze im finalen Test der Vorbereitung blieben allerdings Neuzugang Eren Dinkci (Aufbautraining nach Leistenproblemen), Lukas Kübler, Roland Sallai (beide muskuläre Probleme), Noah Atubolu (nach Blinddarm-OP) und Daniel-Kofi Kyereh (nach Knie-OP).
Guter Start, früher Gegentreffer
Der Sport-Club begann schwungvoll, verlor den Ball nach zehn Minuten aber in der gegnerischen Hälfte. Andrea Colpani wurde nach seiner Balleroberung nur begleitet und legte für Moise Kean ab, der aus spitzem Winkel zum 0:1 traf. Wie schon in Straßburg: Der Sport-Club startete mutig ins Spiel, wurde aber mit der ersten Offensivaktion der Gäste eiskalt erwischt.
Die erste SC-Chance ging auf das Konto von Merlin Röhl (16.), dem Ritsu Doans Vorarbeit aber über den Fuß rutschte. Florenz gestaltete das Spiel mittlerweile offener und stellte die SC-Defensive bei seinen Vorstößen immer wieder vor Probleme. In der 17. Minute hatte Domilson Cordeiro dos Santos im Strafraum zu viel Platz und zog aus halbrechter Position ab – eine Möglichkeit für Florian Müller sich auszuzeichnen, die er auch annahm und den Schuss mit einem starken Reflex parierte.
Überzeugende Offensivarbeit
Der Sport-Club steckte den Rückstand gut weg, blieb bei seiner offensiven Spielweise und hatte durch Junior Adamu die nächste Möglichkeit. Der Österreicher zog aus 16 Metern flach ab, Florenz-Keeper Pietro Terracciano brachte gerade noch die Hand an den Ball. Auch Christian Günter und Vincenzo Grifo hatten noch kein Glück mit ihren Abschlüssen (26.). Genauso wie Adamu in der 35. Minute, der aus spitzem Winkel aufs Tor köpfte, von wo der Ball gerade noch vor dem heranstürmenden Max Rosenfelder geklärt wurde. Vier Minuten später parierte Terracciano mit einer schnellen Hand den nächsten guten Kopfball Adamus. "Die erste Phase war ok, dann kam aber auch die Qualität von Florenz zum Vorschein", sagte Trainer Julian Schuster später.
Offensiv überzeugte der SC in den ersten 45 Minuten, auch wenn das Tor noch fehlte. Aber der Sport-Club kam mit schnellen, flüssigen Spielzügen immer wieder vor das gegnerische Tor. Die zweite Hälfte begann mit dem gleichen Personal, das direkt mit der nächsten Offensivaktion startete. Rosenfelder kam mit Geschwindigkeit über die rechte Seite, seine flache Hereingabe wurde vor den einlaufenden Mitspielern geklärt (47.). Der SC machte das Spiel, kombinierte sich teilweise sehenswert durch die italienischen Spielreihen, hatte einige, gute Torchancen. Adamu bekam seine dritte (53.) und vierte Kopfballchance (62.) und auch Lucas Höler, der seinen Kopfball nur Zentimeter neben das Tor der „Lilien“ setzte (63.), hatte die Möglichkeit zum Ausgleich.
Florenz bestraft SC
Hölers Chance war gut, Adamus kurz darauf noch besser. Der 23-Jährige lief alleine auf Florenz‘ Keeper zu, blieb im Eins-gegen-Eins aber zweiter Sieger und statt dem Ausgleich lag der SC nach 72 Minuten 0:2 zurück. Die Italiener bekamen nach Günters Foul im Strafraum einen Elfmeter zugesprochen, Rolando Mandragora verwandelte sicher.
Nach 73 Minuten tauschte das Trainerteam zum ersten Mal aus: Florent Muslija, Michael Gregoritsch, Noah Weißhaupt, Jordi Makengo und Matthias Ginter kamen neu aufs Feld. Die Geschwindigkeit im Freiburger Spiel war nicht mehr so hoch, die Zahl an Torchancen nahm ab. Die beste in den Schlussminuten der zweiten 45 Minuten hatten die Gäste, aber Müller im SC-Tor parierte stark.
Sport-Club kommt zurück
Nach dem 0:2 nach 90 Minuten wechselte das Trainerteam nochmal, so dass alle Spieler zu ihren Spielminuten kamen. Im Tor stand nun Jannik Huth, außerdem waren Kenneth Schmidt, Yann Sturm, Maximilian Philipp, Nicolas Höfler, Bruno Ogbus und Berkay Yilmaz dabei. Torchancen hatte der Sport-Club mit zwei Freistößen aus ähnlicher Distanz, 18 Meter vor dem Tor, die beide Muslija trat – einer blieb in der Mauer hängen, der zweite ging knapp übers Tor.
Florenz beteiligte sich kaum mehr am Spiel, tat nur wenig für die eigene Offensive, stand tief und ließ den SC das Spiel machen, kam aber dennoch noch zu einer guten Möglichkeit, die Huth aber sicher parierte. Im Gegenzug erspielten sich die Gastgeber eine weitere Chance, aber Gregoritsch' Kopfball ging knapp am Tor vorbei. Einen mutigen Vorstoß wagte Ogbus in der 30. Minute der dritten Halbzeit. Zielstrebig lief er mit Ball aus dem Mittelfeld in Richtung Gäste-Tor und wurde im Sechzehner per Foul gestoppt. Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck entschied auf Elfmeter, den Gregoritsch sicher zum 1:2 verwandelte. Die tapferen Zuschauer, die dem Freiburger Hochsommer im Stadion getrotzt hatten, wurden spät belohnt, dann aber direkt doppelt.
Denn nach einem Eckball und der Kopfballverlängerung im Strafraum, lauerte Philipp am langen Pfosten und drückte den Ball zum 2:2 über die Linie. Ein verdienter Ausgleich, denn über drei Halbzeiten lang war der SC die aktivere Mannschaft. Kapitän Günter, der das Spiel zu diesem Zeitpunkt von außen sah, sagte: "Wir sind zufrieden, haben es gut gemacht und vor allem die Jungs im letzten Drittel, die den Rückstand aufgeholt haben." Streckenweise war das SC-Spiel flüssig, mit schnellen Ballstafetten, guten Laufwegen und auch Schuster war nach dem abschließenden Test zufrieden: "Ich hätte mich gefreut, wenn wir noch früher Tore gemacht hätten, aber es ist sehr positiv, dass wir den Rückstand aufgeholt haben. Ein großes Lob geht an die Energieleistung der Mannschaft am Ende."
Isabel Betz
Der Sport-Club spielte mit: Müller (91. Huth) – Rosenfelder (91. Schmidt), Lienhart (73. Ginter/91. Ogbus), Günter (73. Makengo) – Doan (91. Philipp), Osterhage (91. Höfler), Eggestein (91. Manzambi), Grifo (91. Yilmaz)- Höler (73. 73. Weißhaupt), Adamu (73. Gregoritsch), Röhl (73. Muslija)
Bank: Huth, Sauter, Schmidt, Weißhaupt, Muslija, Philipp, Höfler, Ginter, Makengo, Gregoritsch, Yilmaz, Ogbus, Manzambi, Sturm, Schopper