Für den Sport-Club geht es nun Schlag auf Schlag – und zunächst auswärtslastig weiter. In der Bundesliga stehen den Breisgauern zwei Partien in der Fremde in Folge ins Haus und in der Europa-League muss sich der Freiburger Reisetross unter der Woche gen Bretagne zum direkten Rückspiel gegen Nantes aufmachen. Bevor es aber zum zweiten Kräftemessen mit den Franzosen innerhalb von sieben Tagen kommt, wartet am neunten Bundesligaspieltag Hertha BSC auf den Sport-Club.

Erleichtert werden die Reisestrapazen durch die komfortablen Situationen in Liga und internationalem Wettbewerb. Die Platzierungen zwei, respektive eins sorgen für gute Stimmung in Mannschaft und Umfeld. „Jetzt dürfen wir alle drei, vier Tage spielen. Wir genießen das zurzeit und sind froh, so einen Start hingelegt zu haben“, sagt Matthias Ginter, der am Sonntag aller Voraussicht nach das 300. Bundesligaspiel seiner Profikarriere absolvieren wird. 

Wie groß das Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten momentan ist, durften 33.200 Fans am Donnerstagabend miterleben. Beim 2:0 gegen den FC Nantes war die Mannschaft des Freiburger Trainerstabs fast über die komplette Spielzeit das deutlich bessere Team und legte sich den Gegner immer wieder geduldig zurecht, um dann direkt nach Wiederanpfiff den ersten echten Fehler der Gäste auszunutzen und in Person von Daniel-Kofi Kyereh eiskalt zuzuschlagen.

Gegen den aktuellen Bundesliga-Vierzehnten geht es am Sonntag wieder darum, die Leistungen der vergangenen Wochen zu bestätigen. Ein Unterfangen, dass traditionell durch die Anwesenheit des Gegners erschwert wird, den man im Westen Freiburgs nicht unterschätzt. „Hertha hat wahnsinnig viel Qualität, es wird kein einfaches Spiel. Wir müssen uns jetzt gut erholen, gut regenerieren und dann fahren wir mit voller Kraft nach Berlin,“ so Innenverteidiger und Sommerneuzugang Ginter.

Verzichten muss der Sport-Club bei der schwierigen Auswärtsreise weiterhin auf die Dienste von Roland Sallai (nach Augen-OP), Hugo Siquet (Bänderdehnung) und Manuel Gulde (muskuläre Probleme). Der Einsatz von Michael Gregoritsch ist nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung im ersten Durchgang gegen Nantes noch fraglich. Der Österreicher hat sich eine Beckenprellung zugezogen. 

Beim bislang letzten Freiburger Gastspiel in Berlin Ende Mai nahmen zehntausende friedliche SC-Fans die Hauptstadt der Bundesrepublik im Rahmen des Pokalfinals für zwei Tage komplett ein und tauchten Berlin in ein rot-weißes Meer. Am kommenden Sonntag dürfte die Zahl der Freiburger Anhänger etwas geringer sein: Etwa 1.500 Auswärtsfahrer werden erwartet.

David Hildebrandt

Foto: Daniel Kopatsch / dfl via getty