Am Ende der dritten von insgesamt sechs Englischen Wochen hintereinander bekommst es der Sport-Club mit der einzigen Mannschaft der Bundesliga zu tun, die in der Fremde noch ungeschlagen ist. Gegen den aktuellen Neunten Werder Bremen taten sich die Breisgauer in der Vergangenheit schwer, in der abgelaufenen Saison endeten beide Begegnungen zwischen diesen beiden Teams unentschieden (1:1 in Freiburg und 0:0 in Bremen).

Vor dem nächsten Anlauf, nach dem 17. Februar 2018 mal wieder einen Heimsieg gegen die Grün-Weißen einzufahren, forderte Christian Streich auf der Pressekonferenz am Freitag von seiner Mannschaft: „Die Basics müssen da sein. Wenn wir an unsere Grenzen gehen und die Zuschauer da sind, haben wir eine Chance, Bremen zu schlagen.“

Die Freiburger Fans lobte der SC-Trainer auch im Rückblick auf den emotionalen 2:1-Sieg im Pokal mit zwei Last-Minute-Toren von Matthias Ginter und Michael Gregoritsch gegen den FC St. Pauli: „Die Zuschauer haben uns brutal geholfen am Mittwoch. Wir spielen nicht immer gut, aber die Mannschaft leistet seit viele Monaten Außergewöhnliches und da brauchen wir Fans, die Fehler verzeihen. Der Sieg hatte nicht ganz unwesentlich auch mit dem Publikum zu tun.“ Umso besser, dass das Europa-Park Stadion auch gegen Werder ausverkauft sein wird.

Ginters Einsatz ist fraglich

Matthias Ginter erzielte gegen den FC St. Pauli trotz Verletzungen am Kopf und später auch am Sprunggelenk erst das 1:1 in der 93. Minute und bereitete in der 119. Minute sogar noch den Siegtreffer von Michael Gregoritsch vor. Sein Einsatz am Samstag steht nun auf der Kippe, auch wenn am Sprunggelenk keine strukturelle Verletzung vorliegt. Über einen Einsatz würde das Freiburger Trainerteam laut Streich kurzfristig entscheiden: „Die Gesundheit steht im Vordergrund. Nur, wenn es wirklich geht, wird er spielen.“

Roland Sallai, Manuel Gulde und Jonathan Schmid sind gegen die Norddeutschen definitiv noch keine Alternativen. Sallai absolvierte am Freitagvormittag Tempoläufe mit der Mannschaft, während Gulde (Rückenbeschwerden) und Schmid (muskuläre Probleme) individuell mit Physiotherapeut Uwe Vetter ihr Programm abspulten. „Manuel kann möglicherweise am Dienstag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen“, so Streich.

„Hätte ich nicht durchgestanden“

Nach einer von Verletzungen geprägten vergangenen Saison stand Yannik Keitel zuletzt zweimal binnen einer Woche in der Startelf und legte den so wichtigen Ausgleichstreffer gegen St. Pauli mit einer Flanke nach Maß vor. Nicht nur deshalb zollte ihm Christian Streich auf der Pressekonferenz vor Bremen seinen Respekt: „Er tut alles: Vorbereitung, Nachbereitung, Ernährung, alles. Wenn du das machst, wirst du irgendwann belohnt. Es ist eine große Charaktereigenschaft, so lange Durststrecken durchzustehen. Ich hätte sie in diesem Alter nicht durchgestanden.“

Auch Michael Gregoritsch hatte in seiner Karriere schon Phasen, in denen es nicht so herausragend lief wie in den letzten Wochen. Seit seinem Pflichtspieldebüt für den SC im Pokal gegen den 1. FC Kaiserslautern hat der wuchtige Angreifer bislang in 16 Spielen bereits acht Mal getroffen – und hat auch gegen die Werderaner ein Erfolgserlebnis fest eingeplant: „Wir wollen im eigenen Stadion gewinnen, das ist unser Anspruch. Wir freuen uns drauf.“

Marius Faller

Foto: Achim Keller