Nach den Bayern ist in diesem Fall vor den Bayern. Nach dem „besonderen Sieg“, wie Christian Streich den Viertelfinalsieg im DFB-Pokal in der Allianz Arena betitelte, ist vor dem Bundesligaspiel gegen den Tabellenführer aus München. „Die Mannschaft hat Vieles ganz toll gemacht“, sagte Streich und freute sich, dass das Glück, das man fast immer gegen die Münchner braucht, dieses Mal auf Seiten seiner Mannschaft war.

Man könnte sich die Tore vom vergangenen Dienstag immer wieder anschauen: der feine, präzise, mutige Volleyschuss von Nicolas Höfler zum Ausgleich. "Der Abschluss von Chicco war reine Qualität", erklärt sein Trainer. Dann der mutige, aber perfekt platzierte Elfmeter von Lucas Höler zum 2:1-Endstand. Mindestens genauso wichtig war aber die Defensivarbeit, die das Team über die gesamte Spielzeit geleistet hat. "Wir müssen alles verteidigen", hatte Streich vor dem Pokalspiel gefordert. Die Mannschaft hat gefolgt. 

Klarheit und ein bisschen Euphorie

Für das Heimspiel gegen den FCB wünscht sich der 58-Jährige nun, dass die Mannschaft mit "einem gewissen Maß an Selbstvertrauen" auf den Platz geht. Ganz wichtig sei aber: "Wir müssen wissen, welche Aufgabe psychisch und auch physisch auf uns zukommt. Wir dürfen nicht zu euphorisch, sondern müssen klar sein und dann wollen wir ein tolles Spiel machen."

Streichs Blick richtet sich nun aber nur auf das Ligaspiel am Samstag: "Das schwerste Spiel ist es für uns nicht, weil die Erwartungen gegen einen solchen Gegner bei uns geringer sind." Das gilt auch nach dem Sieg im DFB-Pokal. Dennoch soll sich das Team auf die Dinge besinnen, die es in München so gut umgesetzt hat. Dazu gehört auch die volle Konzentration: "Jeder Spieler muss in seinen Tunnel gehen und sich voll fokussieren. Wir dürfen uns nicht ablenken lassen. Das Spiel ist für uns erneut die maximale Herausforderung. Drei Tage nachdem wir die maximale Herausforderung hatten."

Bayern ohne Upamecano

Die Bayern hatten am Pokalaus zu nagen. "Es ist natürlich eine große Enttäuschung", sagte Trainer Thomas Tuchel, Thomas Müller meinte: "Es ist bitter und es kratzt am Ehrgefühl." Von Wut im FCB-Bauch möchte Streich dennoch nicht sprechen: "Die Wut ist vergangen. Ich denke, München wird das Meisterschaftsspiel einfach gewinnen wollen." Innenverteidiger Dayot Upamecano ist in Freiburg nicht dabei, fehlt Gelbgesperrt.

Beim Sport-Club haben Philipp Lienhart und Lukas Kübler, die zuletzt gefehlt hatten, wieder mit der Mannschaft traininert, sind für das ausverkaufte Heimspiel im Europa-Park Stadion also wieder eine Option.

Isabel Betz

Foto: SC Freiburg