Am Sonntag um 17.30 Uhr empfängt der Sport-Club den 1. FC Union Berlin im Europa-Park Stadion zum letzten Spiel vor der Winterpause (live auf DAZN, im Ticker in unserem Matchcenter sowie als Audioreportage "Sportclub live").
Dass am 15. Bundesliga-Spieltag bei der Begegnung SC Freiburg gegen den 1. FC Union Berlin der Tabellendritte den -zweite (Stand: Samstag, 15 Uhr) empfängt, dürfte vor der Saison nur die wenigsten so erwartet haben. Oder, wie es SC-Trainer Christian Streich auf der Pressekonferenz am Samstag ausdrückte: „Das ist ein Höhepunkt, das ist nicht der Siebzehnte gegen den Achtzehnten.“
In der näheren Vergangenheit gab es sieben Aufeinandertreffen zwischen den Breisgauern und den Köpenickern, sechs in der Bundesliga und einmal in der 2. Pokalrunde. Davon konnte der Sport-Club lediglich das Heimspiel am 7. März 2020 für sich entscheiden (3:1), zudem gab es zwei Unentschieden.
Die „Eisernen“ agieren auch in dieser Saison wieder vermehrt aus einer Dreier-/Fünferkette heraus. Nach vorne geht es schnell und schnörkellos auf die schnellen Spitzen, gegen den Ball hilft auch mal ein kleineres Foul, um den Rhythmus des Gegners zu unterbrechen. Die Berliner kommen zwar vor allem über taktische Disziplin und ein gutes Kollektiv, zudem hat Trainer Urs Fischer aber ebenso individuelle Qualität in seinem Kader. Sheraldo Becker steht bereits bei sieben Treffern und drei Vorlagen und auch der Ex-Freiburger Janik Haberer traf bereits dreimal in dieser Spielzeit.
Streich lässt Formation offen
Wie das Freiburger Trainerteam gegen diesen unangenehmen Gegner agieren will, wollte Christian Streich auf der Pressekonferenz noch nicht verraten: „Wir werden uns entscheiden, wie wir spielen, können aber auch jederzeit umstellen. Wir können davon ausgehen, wie Union spielt. Natürlich immer in Nuancen anders, aber sie können sich darauf verlassen, dass diese Abläufe funktionieren und sie dadurch Gefahr erzeugen können.“ Noah Weißhaupt steht nach Hüftproblemen wieder zur Verfügung, für Daniel-Kofi Kyereh (Infekt) reicht es dagegen nicht.
Der Sport-Club hat bei dieser Partie am Sonntagabend die Möglichkeit, mit einem Sieg auf Rang zwei zu springen – und damit mindestens bis zum Restart am 20. Januar 2023 auf einem Champions-League-Rang zu stehen. Dabei wollen, nach aktuellem Stand, vier WM-Fahrer mithelfen. In Daniel-Kofi Kyereh (Ghana) könnte am Montag noch ein weiterer dazukommen. Ritsu Doan (Japan), Wooyeong Jeong (Südkorea), Christian Günter und Matthias Ginter (beide Deutschland) wurden allesamt nominiert. SC-Keeper Mark Flekken fand dagegen überraschend keine Berücksichtigung im niederländischen Kader.
Günters besonderer Weg
Christian Streich gab folgende Einschätzung zu den Nominierungen ab: „Matthias Ginter war ein wichtiger Faktor, dass wir dastehen, wo wir stehen, und hilft uns enorm mit seiner ganzen Haltung.“ Bei Christian Günter sei insbesondere der Weg zu diesem Kaderplatz bemerkenswert, so Streich. „Er war im zweiten B-Jugend-Jahr kein Stammspieler. Was der Kerl geleistet hat – und Gintes genauso. Deshalb freue ich mich für sie, genau wie es mir leidtut für Mark.“
Mit seinem Club hat Flekken dagegen noch einige Ziele in dieser Spielzeit, auch wenn nach Sonntag erst einmal Pause angesagt ist. Am 5. Dezember bittet das Freiburger Trainerteam wieder zum Training, bevor zwischen den Weihnachtsfeiertagen und Neujahr erneut Zeit für Erholung bleibt. „Ich freue mich total auf ein paar freie Tage – und dann freue ich mich auch wieder aufs Training“, so Streich. Noch größer dürfte die Freude des Freiburger Trainers sein, wenn der Sport-Club die sechste Englische Woche gegen einen ganz starken Gegner mit einem Sieg abschließen sollte. Und den 34.700 Zuschauern im ausverkauften Europa-Park Stadion möglicherweise nach dem Pokalspiel gegen den FC St. Pauli und dem Europa-League-Spiel gegen Olympiakos Piräus die nächste denkwürdige Partie liefert.
Marius Faller
Foto: Achim Keller