Nach drei Abendspielen tritt der Sport-Club zum ersten Mal in dieser Saison am Samstagnachmittag vor heimischer Kulisse an. Um 15.30 Uhr (live auf Sky, im Ticker in unserem Matchcenter sowie als Audioreportage "Sportclub live") gastiert am achten Bundesliga-Spieltag der 1. FSV Mainz 05 im Europa-Park Stadion.
13 Spiele in 44 Tagen – so lautet der straffe Terminplan der SC-Profis und -Trainer in den kommenden Wochen. In der Länderspielpause konnte nur ein Teil der Spieler nochmal Luft holen, zwölf Akteure waren für ihre Nationalmannschaften unterwegs. Neben müden Beinen und der ein oder anderen Blessur, Philipp Lienhart und Daniel-Kofi Kyereh hatten beispielsweise jeweils einen Schlag abbekommen, laboriert Hugo Siquet an einer Innenbandzerrung im Knie und steht für das Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 am Samstag auf der Kippe.
Lucas Höler könnte dagegen nach seinem Mittelfußbruch mit anschließender Operation zum ersten Mal in dieser Saison im Kader bei einem Pflichtspiel stehen. „Bei unserem internen Test gegen die U23 hat Lucas 60 Minuten gespielt. Er hat zwar ein bisschen was am Fuß gemerkt, aber es war in Ordnung“, sagt SC-Trainer Christian Streich. „Da geht es vorwärts. Vielleicht ist er am Samstag auf der Bank, von Anfang an wird er sicherlich nicht spielen.“
Sallai trainiert die Augen
Für Roland Sallai, der sich gegen Bayer Leverkusen am Auge verletzt hatte, kommt die Partie am Samstag laut seinem Trainer zu früh: „Er ist noch nicht an dem Punkt, dass er mit der Mannschaft trainieren kann. Er macht aktuell Augentraining. Das muss sein, damit du wieder ein uneingeschränktes Sichtfeld hast.“
Generell wird im Freiburger Trainerbüro vor den Englischen Wochen viel über Personalien gesprochen, ohne dabei jedoch zu weit nach vorne zu planen. „Wir schauen auf das nächste Spiel und auf das übernächste – mehr nicht“, so Streich. Die optische Beurteilung der Leistungen auf dem Platz und die Gespräche mit den Spielern sei dem Trainerteam dabei wichtiger als die Statistik über die Laufstrecken und die Spielminuten.
Trotz erhöhtem Planungsaufwand ist die Freude auf die Spiele ungebrochen groß. „Es war ungewohnt, zwei Wochen lang kein Spiel zu haben. Das war auch mal angenehm, aber jetzt ist es schön, dass wir Samstag ein Heimspiel haben. Die Fans sind, glaube ich, glücklich, weil es die Jungs sehr gut gemacht haben – und das nicht erst seit kurzem“, meint Streich. Der Heimbereich im Europa-Park Stadion ist bereits ausverkauft, Tickets sind nur noch vereinzelt über den Zweitmarkt verfügbar.
Auswärtsstarke Mainzer
Die Gegner von Samstag, die von Bo Svensson trainierten Mainzer, präsentieren sich in der Saison vor allem auswärts sehr stabil. Der selbsternannte Karnevalsverein gewann in dieser Saison drei von vier Spielen auf fremdem Terrain – nur der Sport-Club holte aus vier Spielen noch einen Zähler mehr. „Sie haben taktisch schon mehrere Varianten gespielt, normalerweise gehen wir von einer Dreierkette aus“, sagt Streich. Ein besonderer Fokus liegt bei der Spielvorbereitung auf dem Mainzer Umschaltspiel, mit dem sie ihren Torjäger Karim Onisiwo immer wieder in gute Abschlusssituationen bringen.
„Sie haben Energie, Power – und werden uns läuferisch alles abverlangen“, urteilt SC-Trainer Streich abschließend. Und beendet seinen Gedanken gewohnt pragmatisch. „Wir haben vor keinem Gegner Angst. Wir sind froh, dass wir Gegner haben, sonst könnten wir ja nicht spielen.“
Marius Faller
Foto: Achim Keller