"Nicht wie ein wilder Stier"

Profis
24.01.2023

Am Mittwoch um 20.30 Uhr empfängt der Sport-Club die Eintracht aus Frankfurt im Europa-Park Stadion (live auf Sky, im Ticker in unserem Matchcenter sowie als Audioreportage "Sportclub live").

Die Englische Woche bietet dem Sport-Club nach der klaren 0:6-Niederlage beim VfL Wolfsburg am Samstag die schnelle Möglichkeit zur Wiedergutmachung. Die Hürde ist dabei jedoch denkbar hoch. Der Tabellenzweite aus Frankfurt, Gegner an diesem Mittwochabend, strotzt aktuell nur so vor Selbstvertrauen und ist mit einem 3:0-Sieg gegen den FC Schalke 04 standesgemäß aus der Winterpause gekommen.

Das eigene Spiel in Wolfsburg fasst Christian Streich auf der Pressekonferenz am Dienstag mit einigem Abstand folgendermaßen zusammen: „Wir kamen oft den einen Tick zu spät. Die Wolfsburger waren schneller und immer früher da. Und dann ist es natürlich auch eine Spielentwicklung, die nicht in jedem Spiel so ist.“ Dem SC-Trainer und seinem Team sei es nun wichtig, „dass die Jungs klar im Kopf bleiben“. Es solle nicht aufgrund eines Spieles alles in Frage gestellt werden.

Lienhart kehrt zurück in die Startelf

Beim Flutlichtspiel im Europa-Park Stadion vor ausverkauftem Haus muss der SC „aller Voraussicht nach“ weiterhin auf Roland Sallai verzichten. Der vor Wolfsburg erkrankte Vincenzo Grifo könnte dagegen wieder dabei sein. „Wir müssen die Nacht abwarten“, so Streich. „Er war heute individuell auf dem Trainingsplatz. Wenn er eine gute Nacht hat, ist er im Kader.“

Eine Änderung in der Freiburger Startelf wird es definitiv geben, wie der SC-Trainer verrät. Philipp Lienhart, der zuletzt über muskuläre Probleme geklagt hatte und gegen Wolfsburg nach 57 Minuten eingewechselt wurde, wird gegen Frankfurt wieder in der Startelf stehen. Offen bleibt lediglich das System. „Wir können alle Systeme spielen. Wir werden auf jeden Fall nicht hinten reinstehen, das machen wir eh nie“, sagt Streich – und ergänzt: „Das System gewinnt keine Spiele, das Verhalten gewinnt Spiele.“

Mit kühlem Kopf gegen die SGE

Die Frankfurter Mannschaft stellt aktuell die zweitbeste Offensive der Liga und blieb in den letzten sieben Bundesligaspielen nie ohne eigenen Treffer. Auch individuell hat Trainer Oliver Glasner einige Ausnahmekönner in den eigenen Reihen, die sein Freiburger Gegenüber mit folgenden Worten beschreibt: „Götze ist ein totaler Instinktfußballer, der Räume und Situationen lesen kann. Lindström hat eine enorme Agilität neben Kolo Muani, der eine totale Körperbeherrschung hat.“

Gegen den besten Scorer der Liga (fünf Tore, zwölf Vorlage) sei von den SC-Innenverteidigern eine hohe Aufmerksamkeit gefordert. Insgesamt dürfte die Konzentration beim Duell des Vierten gegen den Zweiten eine große Rolle spielen. Eines müssen die Gastgeber laut Christian Streich auf jeden Fall vermeiden: „Wir dürfen nicht überdrehen und wie ein wilder Stier in die Situationen reinrennen.“ Stattdessen wollen die Breisgauer mit viel Energie und Überzeugung in die morgige Partie gehen – und mit Hilfe des Heimpublikums den schlechten Start ins Pflichtspieljahr 2023 ganz schnell vergessen machen.

Marius Faller

Foto: Achim Keller

 
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