Am 33. Spieltag trifft der Sport-Club beim letzten Heimspiel der Saison am Freitagabend (20.30 Uhr, live auf DAZN, im Ticker in unserem Matchcenter sowie als Audioreportage "Sportclub live") auf den VfL Wolfsburg.
Der 21. Januar 2023 war ein gebrauchter Tag. Zumindest für alle, die den Sport-Club zum ersten Spiel im neuen Bundesligajahr begleitet hatten. Nach einer weiten Anreise und bei Temperaturen knapp über null Grad stand es in der Wolfsburger Volkswagen-Arena nach 90 Minuten 0:6 aus Freiburger Sicht.
Für Christian Streich spielt das Hinrundenspiel gegen den VfL Wolfsburg in seinen Überlegungen für die Begegnung am Freitag jedoch keine Rolle mehr, wie er auf der Pressekonferenz am Mittwoch mitteilte. Denn: „Die Systematik von Wolfsburg wird eine andere sein“, vermutete der SC-Trainer und kündigte an, das Hinspiel im Anschluss an die Medienrunde direkt wieder aus seinem Kopf streichen zu wollen.
Zum nächsten SC-Gegner äußerte sich Streich dennoch: „Ich dachte erst, dass die gar nichts mehr verlieren nach unserem Spiel. Bei Wolfsburg ist alles möglich. Das ist eine Mannschaft, die schwierig zu bespielen ist. Sie haben Tempo und Körperlichkeit.“ Vor allem in der Fremde spielen die Wölfe eine herausragende Saison und stehen in der Auswärtstabelle hinter dem FC Bayern München und dem Sport-Club auf Rang drei.
Herausragende Torhüter auf beiden Seiten
In der Gesamttabelle rangiert die Mannschaft von Niko Kovac aktuell auf Rang sechs und hat gute Chancen auf Europa. Ein Garant für den Erfolg war bislang Torhüter Koen Casteels. Der großgewachsene Belgier blieb in dieser Saison zwölf Mal ohne Gegentreffer, genauso gut war nur Mark Flekken.
Ein 0:0 liegt deshalb als Tipp zumindest nahe, würde aber so gar nicht in das stimmungsvolle Rahmenprogramm des Sport-Club passen, das bereits ab 17 Uhr beginnt. Gründe zum Feiern gibt es bei den Breisgauern jedoch, unabhängig vom Ergebnis, genug.
Rang fünf ist seit Sonntag fix und mit drei respektive vier Punkten Rückstand auf Union Berlin und RB Leipzig hat die Freiburger Mannschaft trotz der bitteren Niederlage in Berlin-Köpenick am vergangenen Samstag noch immer die Chance auf Rang vier. „Wenn wir es am Freitag schaffen würden, zu gewinnen, müssen die anderen erstmal nachziehen“, sagte Christian Streich. „Wir sind mit der Saison noch nicht durch und wollen unter allen Umständen ein richtig gutes Spiel machen.“
Abschied von Petersen und Schmid
Personell steht das Freiburger Trainerteam am 33. Spieltag vor schwierigen Entscheidungen. Philipp Lienhart hat nach überstandener Krankheit in dieser Woche wieder voll mittrainiert. Die Anzahl der Optionen habe sich auch dadurch gesteigert, dass junge Spieler wie Kimberly Ezekwem, Kenneth Schmidt und Noah Weißhaupt „Schritte gemacht haben“ in den letzten Monaten. „Das freut uns – für jetzt und für das nächste Jahr“, so Streich.
Für zwei langjährige Leistungsträger geht die Reise im SC-Trikot dagegen dem Ende entgegen. Jonathan Schmid und Nils Petersen werden beide vor dem Anpfiff am Freitag verabschiedet. „Ich kann es mir gar nicht vorstellen, dass Nils nicht mehr bei uns auf dem Trainingsplatz steht. Er ist bei uns Nationalspieler geworden, wegen seinen Fähigkeiten und wegen seiner Persönlichkeit. Jonny ist ein Bewegungstalent. Ein junger Mensch, der die ganze Zeit auf der Straße gekickt hat und außerdem ein ganz solidarischer Spieler für die Mannschaft – ein Freiburg-Spieler durch und durch“, beschrieb Christian Streich den Stürmer und den Flügelspieler, die über viele Jahre hinweg das Freiburger Spiel geprägt haben.
Allein deshalb dürften ihre Noch-Mitstreiter am Freitag äußerst motiviert sein. Oder, wie es ihr Trainer ausdrückte: „Wir wollen die Jungs anständig verabschieden.“
Marius Faller
Foto: Fabian Bimmer